Buch „Döt on dat“ macht Lust auf Platt

Herausgeber Friedhelm Kopshoff (rechts) und ein Teil der Autoren - Maria Dübbers (von links), Josef Heimannsberg, Otto Bürger und Gerd Lensing - stellten das Buch „Döt on dat“ am Offers vor. Dort trifft sich regelmäßig die  „Offers-Kompeneï“, die Hüter der niederbergischen Sprache. | Foto: Ulrich Bangert
  • Herausgeber Friedhelm Kopshoff (rechts) und ein Teil der Autoren - Maria Dübbers (von links), Josef Heimannsberg, Otto Bürger und Gerd Lensing - stellten das Buch „Döt on dat“ am Offers vor. Dort trifft sich regelmäßig die „Offers-Kompeneï“, die Hüter der niederbergischen Sprache.
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„Es ist wahrscheinlich die letzte Publikation dieser Art“, kündigt der Velberter Friedhelm Kopshoff an. Es geht um das Platt, die Mundart, die einst in und um Velbert gesprochen wurde und inzwischen vom Aussterben bedroht ist.
Das neue Buch vom Dialektexperten Friedhelm Kopshoff heißt „döt on dat“. Auf dem Titel prangt ein Schubkarre fahrender Liefermann, das Bildchen zierte bis in die 60-er Jahre die Mundartkolumne der einstigen Velberter Zeitung.

Beiträge von Autoren aus dem „Hongd-Gebiet“

Versammelt sind die Beiträge mehrerer Autoren aus dem sogenannten „Hongd-Gebiet“. „Das ist genau der Bereich im Bergischen Land, wo das Wort ,Hund‘ so ausgesprochen wurde. Wir sprechen also von dem Gebiet, das Velbert, Wülfrath, Heiligenhaus, Neviges und Langenberg umfasst“, erläutert Kopshoff, der im Vorwort des Buches darauf hinweist, dass Langenberg an der Sprachgrenze zum Westfälischen liegt: Statt „ech on mech“ heißt es dort nämlich „eck on meck“.

Plattkaller haben an dem Werk mitgewirkt

An dem Erzählband haben bekannte Plattkaller und Mundartautoren mitgewirkt: Zu ihnen zählen Maria Dübbers, Hans Stratmann, Gerd Lensing und Günter Wordenbeck für Velbert, außerdem Josef Heimansberg für den Stadtteil Neviges, Otto Bürger für den Bereich Langenberg, August Steinbrink für Heiligenhaus und darüber hinaus auch Willi Münch für Wülfrath. Neben historischen Fotos hat Werner Momberg auch zahlreiche Illustrationen beigesteuert.
„Dies und das“ - so die hochdeutsche Übersetzung des Buchtitels - bringt Geschichten, die das Leben in Stadt und Land schrieb, teilweise besinnlich, meistens heiter. Es wird aus „aulen Tieden“ - also den alten Zeiten - erzählt, es werden alte Originale vorgestellt, wie unter anderem der Kappen Welm, Kommoden-Anna und mehr. Und wer wissen möchte, warum es im Sommer regelmäßig „Matschschlot“ gab, der kann das nachlesen und danach gleich selber den Salat anrichten.
„Die Beiträge werden nicht ins Hochdeutsche übersetzt“, informiert der Herausgeber. Aber: Auch wer nicht mit der Mundart vertraut ist, kann die Texte gut verstehen, es gibt viele Fußnoten mit Erklärungen. Der Anhang tut sein Übriges, um die Mundart zu verstehen: Unter alphabetisch aufgelisteten Stichwörtern werden Sprichwörter vorgestellt, eine kleine Grammatik kommt dazu.

Buch über die Menschen im Niederbergischen

Insgesamt ist es ein lesenswertes Buch, das liebenswert über Menschen im Niederbergischen schreibt und Lust auf die traditionelle Sprache macht. Bleibt nur zu hoffen, dass Friedhelm Kopshoff nicht Recht hat und weitere Publikationen dieser Art folgen. „Döt on dat“, herausgegeben von Friedhelm Kopshoff, ist im Scala Verlag erschienen und im örtlichen Buchhandel erhältlich.

Autor:

Lokalkompass Niederberg aus Velbert

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