Neuer Asbestfund im Klinikum Niederberg

In den 70er Jahren wurde das Klinikum Niederberg gebaut - mit heute als gesundheitsgefährdend eingestuften Materialien wie Asbest.Foto: Archiv/PR
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Neue Hiobsbotschaft im Klinikum Niederberg: Im September entnommene Proben haben weitere Asbestfunde ergeben.

Damit ist nicht nur ein Kriechkeller im zweiten Untergeschoss des Gebäudes betroffen, sondern auch andere Etagen.
Das von der Geschäftsführung umgehend in Auftrag gegebene Gutachten ergab, dass die Schadstoffe gebunden sind. „Somit sind sie für Beschäftigte, Patienten und Besucher und den Krankenhausbetrieb unbedenklich“, sagt Dr. Astrid Gesang. Zusätzlich veranlasste Raumluftproben waren ausnahmslos unauffällig. Die Geschäftsführerin weist aber gleichzeitig darauf hin, dass dies noch nicht absehbare Auswirkungen auf die dringend notwendigen Bauinvestitionen habe. Derzeit werde unter anderem geprüft, wie die Baukosten einzuschätzen seien und wie diese finanziert werden können. „Erste Ergebnisse werden frühestens zum Ende des Jahres vorliegen“, so Dr. Gesang.

Bei dem 1978 fertig gestellten Klinikum Niederberg hat sich ein hoher Investitionsstau gebildet. Grund sind nicht nur die in die Jahre gekommene Substanz, sondern auch völlig veränderte Anforderungen an eine optimale Patientenversorgung. Daher wurde vor drei Jahren damit begonnen, einen Baumasterplan zu erarbeiten. Zukunftssicherung, Wettbewerbsfähigkeit und eine optimale Patientenversorgung auf neuestem Stand, in kommunaler Trägerschaft sind die Grundindikatoren dieses Projektes.

Wie in den 70er Jahren üblich, hat man auch im Klinikum Materialien verwandt, die sich später als gesundheitsgefährdend herausgestellt haben. Anfang dieses Jahres wurden bei einem Rohrrückbau im Untergeschoss des Klinikums Materialien festgestellt, die heute nicht mehr verbaut werden dürfen.

Die Geschäftsführung ordnete an, dass vor allen anstehenden Bauvorhaben routinemäßige Materialproben zu entnehmen sind.
Bei Folgearbeiten im September wurde bei derartigen Proben festgestellt, dass nicht nur bei den Rohrummantelungen im Untergeschoss, sondern auch in anderen Etagen derartige Stoffe verbaut wurden. Aus diesem Grund wurden umfangreiche Stichproben durchgeführt, die mehr Licht ins Dunkel bringen sollten. Ziel war es, im Rahmen eines Gutachtens detaillierte Informationen über Schadstoffe im Klinikum Niederberg zu erhalten.

Mitte Oktober lagen die Ergebnisse vor. Danach wurde festgestellt, dass unsystematisch und in unterschiedlicher Intensität Schadstoffe in gebundener Form vorhanden sind. Gebunden heißt in diesem Falle, dass die vorhandenen Stoffe, wie Asbest und künstliche Mineralfasern in Form von Mineralwolle, so lange nicht freigesetzt werden, wie diese gebundenen Materialien in Ruhe gelassen werden, teilt das Klinikum mit.

Dies sei bei allen Schwierigkeiten zunächst eine gute Nachricht. Um jedoch alle erdenklichen Möglichkeiten im Sinne des Schutzes der Beschäftigten, Patienten und Besucher auszuschließen, veranlassten die Verantwortlichen zusätzlich in allen Etagen des Baukörpers sowie dazugehörigen Nebengebäuden die Entnahme von Raumluftproben. „Die vollständig negativen Ergebnisse bestätigen noch einmal deutlich, dass die verbauten Materialien durch ihre gebundene Form für den aktuellen Krankenhausbetrieb unbedenklich sind“, so Dr. Gesang.

Dennoch hätten die Erkenntnisse Auswirkungen auf die Bauinvestitionen. Viele Überlegungen zu geplanten Bauvorhaben müssten nun neu gedacht und bewertet werden. Hierfür wurde die Geschäftsführung beauftragt, die notwendigen Baukosten und deren Finanzierungsmöglichkeiten neu einzuschätzen. Erste Ergebnisse hierzu werden frühestens zum Ende des Jahres vorliegen. Anschließend wird der Aufsichtsrat hierüber beraten und nächste Schritte definieren.

Autor:

Lokalkompass Niederberg aus Velbert

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