Eine "abgespeckte Version"

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Insgesamt 600.000 Euro sollen nun in die Sanierung des Sportplatzes Birth investiert werden. Welche Änderungen genau vorgenommen werden, das war Thema einer Sondersitzung des Ausschusses für Sport, Freizeit und Tourismus.

"Bedauerlicherweise wurde unser Förderantrag beim Bundesministerium für Umwelt, Naturschutz, Bau und Reaktorsicherheit abgelehnt", so Gerno Böll, Fachbereichsleiter Bildung, Kultur und Sport bei der Stadt Velbert. Vor circa zwei Wochen sei der negative Bescheid eingegangen. "Unserer Nachbarstadt geht es da besser, Heiligenhaus ist eine von acht Kommunen in NRW, die Mittel bekommen." Für Velbert bedeuten die fehlenden Fördermittel, dass der Sportplatz nun nur in einer "abgespeckten Version" saniert wird.

Und genau diese Version stellte Diplom-Ingenieur Herbert Vennegeerts vom Ingenieurbüro Vennegeerts/Freiraum- und Sportstättenplanung den Ausschussmitgliedern sowie Vertretern von Velberter Sportvereinen vor: "Es besteht dringender Handlungsbedarf. Der Platz wurde in den 70ern gebaut und ist in die Jahre gekommen", so der Experte. Fehlende Wasserdurchlässigkeit, ein sanierungsbedürftiger Zustand der Kampfbahn, eine Vermengung der einzelnen Schichten sowie eine marode Trainingsbeleuchtung zählen zu den Mängeln, die der Diplom-Ingenieur aufzählte.

"Hier soll es zukünftig ein Großspielfeld mit Kunststoffrasen geben, das ist für Spiele bis hin zur Oberliga zugelassen. Außerdem wird es zwei Jugendspielfelder inklusive Abstellflächen für die Jugendfußballtore geben", blickt Vennegeerts in die Zukunft. Die Weit- und Dreisprunganlage und die Kugelstoßanlage werden modernisiert. Und weiterhin soll auch die Trainingsbeleuchtung einem moderneren Stand der Technik angepasst werden. "Ein Ballfang und handläufe werden installiert und Trennen die Spielfläche somit optisch nocheinmal von der Umlaufbahn", erläutert Herbert Vennegeerts weiter.

Dem Wunsch nach einer Tartan-Laufbahn könne man bei diesen finanziellen Mitteln allerdings nicht nachkommen: "Es wird weiterhin Tenne verwendet, also Asche." Eine Information, die gerade bei den hier trainierenden Schulen (Grundschule Birth und Geschwister-Scholl-Gymnasium) nicht auf Begeisterung stieß, wie Michael Schmidt, Vorsitzender des Ausschusses für Sport, Freizeit und Tourismus, weiß. "Leichtathletik steht auf dem Lehrplan und natürlich wünschen sich die Sportlehrer Tartan, aber das können wir auf diesem Platz einfach nicht bieten." Allerdings bestehe für wichtige Wettkämpfe wie die Bundesjugendspiele die Möglichkeit, auf andere Plätze mit Tartan-Belag auszuweichen, so Michael Bösebeck, Abteilungsleiter Sport bei der Stadtverwaltung. Und natürlich könne eine Tartanbahn noch nachträglich installiert werden, informiert der Diplom-Ingenieur des beauftragten Ingenieurbüros. Dabei würden allerdings nochmal Kosten von rund 450.000 Euro entstehen. Ob und wann auch die Kabinen saniert werden, steht auch nicht fest, das sei von der Ausschreibung abhängig und wie man mit den 600.000 Euro auskomme.

"Wir haben den Vorsitzenden der Sportvereine und den Schulen die neuen Pläne auch bereits vorgestellt", informiert Schmidt. "Gerade bei den Vereinen ist die Freude groß, dass nun endlich was passiert." Denn mit der Ausschreibung soll es schon bald losgehen. "Der Beginn der Umsetzung dieser einzelnen Maßnahmen ist für Ende Juni/Anfang Juli geplant", so Vennegeerts. "Und Anfang September möchten wir spätestens fertig sein." Wie auch bei vielen anderen Projekten solcher Art spielen die Witterungsverhältnisse beim Zeitplan eine entscheidende Rolle.

Bei guter Pflege würde der Platz so mindestens 15 Jahre gut bespielbar sein, versichert Vennegeerts, der sich im Anschluss an seine Präsentation noch den kritischen Fragen der Ausschussmitglieder stellte.

Autor:

Maren Menke aus Velbert

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