Ein Zentrum, um in Würde zu sterben

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Ein Raum zum Leben, aber auch ein Raum, um in Würde zu sterben - das soll das Hospiz- und Palliativ-Zentrum Niederberg sein. Gemeinsam mit der Spezialisierten Ambulanten Palliativ-Versorgung (SAPV) möchte der Hospizverein Niederberg dieses in Nordrhein-Westfalen einzigartige, vernetzte Angebot aus stationärer und ambulanter Versorgung an einem Ort für schwerstkranke und sterbende Menschen schaffen.

Ein geeignetes Baugrundstück in guter Lage ist schon ausgesucht und eine Bauplanung liegt vor. So war es Wolfgang Tamm, stellvertretender Geschäftsführer des Hospizvereins Niederberg, möglich, nun das erarbeitete Konzept vorzustellen. Neben Vertretern von verschiedenen Hospizvereinen sowie Sozialeinrichtungen der Region, ließen sich auch Velberts Bürgermeister Dirk Lukrafka, Alt-Bürgermeister Heinz Schemken, Hans-Peter Schreven, stellvertretender Bürgermeister in Heiligenhaus, sowie weitere Interessierte erläutern, was alles bald gebündelt unter einem Dach an der Cranachstraße 36a umgesetzt werden soll.

Zehn Apartments für sterbende Menschen

Dort, wo heute noch eine alte Industriebebauung zu finden ist, soll ein moderner Komplex mit drei Baukörpern entstehen, den der Velberter Architekt Michael Krieger erarbeitet hat. "Das Hospiz soll zehn großzügige Apartments mit barrierefreiem Bad und Terrasse oder Balkon plus Übernachtungsmöglichkeiten für Angehörige bieten", erläuterte Tamm und zeigte dem interessierten Publikum verschiedene Grafiken. Die Lage sei optimal, nah an Rathaus, dem Herminghauspark, nicht weit weg von der Innenstadt und dennoch ruhig. "Neben dem stationären Hospiz, sollen hier auch Räumlichkeiten für den Hospizverein Niederberg geschaffen werden. Außerdem wird es Büro- und Konferenzräume für die SAPV Niederberg und die SAPV Mettmann geben." Ein Innenhof, ein Dachgarten und eine halboffene Tiefgarage sind ebenfalls geplant. "Baubeginn könnte schon im ersten Halbjahr 2018 sein", so Tamm. "Und wenn alles gut läuft, kann Ende 2019 oder Anfang 2020 Eröffnung gefeiert werden."

Die Notwendigkeit eines solchen Angebots machten Claudia Ehren, Mitarbeiterin der Spezialisierten Ambulanten Palliativ-Versorgung, und Barbara Peters, ehrenamtliche Begleiterin beim Hospizverein, deutlich. Sie berichteten von ihrer Arbeit und dem Umgang mit sterbenden Menschen und ihren Angehörigen.

Es werden Spenden benötigt

Für die Realisierung des Projektes ist nach wie vor eine breite Unterstützung durch Spenden nötig. "Unseren finanziellen Grundstock bildet eine bereits erhaltene, großzügige Erbschaft, die eine Planung bis zu diesem Punkt überhaupt erst ermöglicht hat", so Peter Jansen, Vorsitzender des Hospizvereins. Ulrich Müllenbach aus Tönisheide hinterließ dem Verein eine beachtliche Summe. Und noch während der Informationsveranstaltung konnte Jansen eine weitere Spende entgegennehmen, Mitglieder der Offers-Kompenei überreichten 650 Euro. "Nun hoffen wir, dass weitere Bürger und Firmen dieses Projekt unterstützen, um ihren Mitmenschen ein Sterben in Würde zu ermöglichen."

Informationen zu dem Hospiz- und Palliativ-Zentrum Niederberg, die Daten des Spendenkontos sowie Ansprechpartner finden Interessierte unter www.hospizverein-niederberg.de.

Übersicht:
-ambulantes und stationäres Hospiz- und Palliativangebot an einem Ort,
-Beratung und Koordination für schwerstkranke und sterbende Menschen, Angehörige, Fachkräfte, Ehrenamtliche, Kooperationspartner und andere Interessierte,
-psychoonkologische Beratung,
-Fortbildungskurse (Palliativ Care),
-Fachvorträge für Medizin, Pflege und Öffentlichkeit,
-Begegnungsort für Matinees, Konzerte und Lesungen.

Zahlen und Fakten:
-zentrale, ruhige Lage,
-Grundstücksfläche: circa 3.200 Quadratmeter,
-Baufläche: circa 700 Quadratmeter,
-halboffene Tiefgarage mit 27 Parkplätzen,
-Bauvolumen: circa 9 Millionen Euro,
-geplanter Baubeginn: Anfang 2018,
-geplante Eröffnung: Ende 2019.

Autor:

Maren Menke aus Velbert

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