Zirkus Piccolino: Wenn Lina an Leonies Kniekehlen hängt

Perfekt! Die Pyramide auf Leitern ist einer der Hingucker im zweistündigen Zirkus-Programm. Foto: A. Thiele
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  • Perfekt! Die Pyramide auf Leitern ist einer der Hingucker im zweistündigen Zirkus-Programm. Foto: A. Thiele
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„Ich stehe auf dem Trapez, und meine Freundin Lina hängt an meinen Kniekehlen.“ So beschreibt Leonie die Nummer, die sie einstudiert hat. Wenig später ist die Zwölfjährige als japanische Prinzessin ein Farbtupfer der Leiter-Pyramide.

Leonie gehört zu den rund 90 Siebtklässlern der Hiberniaschule, die ein faszinierendes Manegenprogramm auf die Beine gestellt haben. Ob Jong-lage, Kunststücke auf Einrad oder Trapez, Menschenpyramide, Leiterakrobatik oder coole Clowns – das Publikum wird das zweistündige Programm genießen.

Grätsche und Wende

Auch die Trampolinsprünge über den Kasten und bis zu vier Schüler, die dahinter liegen, können sich sehen lassen. Leonie findet Grätsche und Wende über den Kasten besonders schwierig, die sie schließlich locker schafft.

„In 80 Tagen um die Welt“ lautet das Thema des „Zirkus Piccolino“, der sein Zelt in der neuen, hochmodernen Turnhalle der Hiberniaschule aufgeschlagen hat. Die Besucher erleben Venedig, die Niederlande, den Pariser Louvre, Streetdancer in Moskau, Ägypten, den Orient, China, Japan, Amerika, Australien, Afrika und sogar den Nordpol – hübsch verpackt zum Beispiel in Seiltanz, Inliner, BMX-Räder, Diabolo, Fakir-Kunst oder Schwarzlicht-Zauber.

Zu den Pädagogen, die die Fäden in der Hand halten, gehört Wiltrud Hettrich. „Vor sechs Wochen haben wir mit den intensiven Proben begonnen, bei denen Gruppenbetreuer stets hilfreich zur Stelle sind – Lehrer, Eltern, ältere oder frühere Schüler, die die jüngeren unterstützen und motivieren“, berichtet die Sportlehrerin.

Die Eltern zeigen auch gerne Einsatz, wenn es um die Kostüme geht. Allerdings kann die Schule in diesem Fall aus einen großen Fundus schöpfen, denn den Zirkus der siebten Klassen gibt es schon seit 30 Jahren. „So fördern wir die Kreativität der Schüler, ihr gesundes Selbstbewusstsein und ihren Zusammenhalt“, betont Wiltrud Hettrich.

Hauseigene Schreinerwerkstatt

Das Manegenrund stammt aus der hauseigenen Schreinerwerkstatt (elfte und zwölfte Klasse), in der parallel zum Schulunterricht eine Ausbildung absolviert wird.

Für Live-Musik sorgt das Zirkusorchester, das ebenfalls aus Siebtklässlern besteht. Einige Titel, die die Akrobatik untermalen, kommen allerdings vom Band.

Gerade balanciert eine Tänzerin mit einem Tablett voller Gläser über ein Seil und wenig später sausen vier Mädchen auf drei Einrädern durch die Manege. Schüler sind es auch, die sich die Anmoderationen der einzelnen Nummern ausgedacht haben und in deren Händen die Lichtregie liegt.„Einige wachsen über sich hinaus“, freut sich die Sportlehrerin.

Schon ein Paar Stelzen kostet 300 Euro

Wer jetzt neugierig geworden ist, sollte eine der Zirkus-Aufführungen in der Turnhalle nicht verpassen: 28. Februar, 18 Uhr sowie 1. und 2. März, jeweils um 16 Uhr. Der Eintritt ist frei. Für Reservierungen fällt eine Schutzgebühr von zwei Euro an. Vor allem aber wird um Spenden zur Deckung der Kosten gebeten. „Und das sind einige tausend Euro“, rechnet Wiltrud Hettrich mal kurz durch. „Schon für ein einziges Paar Stelzen werden 300 Euro fällig, eine Laufkugel ist nicht unter 500 Euro zu haben.“

Also bitte nicht knausern!

www.hiberniaschule.de

Perfekt! Die Pyramide auf Leitern ist einer der Hingucker im zweistündigen Zirkus-Programm. Foto: A. Thiele
Und Hopp! Solch eine Nummer müssen die Schüler  kräftig üben, bis sie richtig sitzt. Foto: A. Thiele
Autor:

Bernhard W. Pleuser aus Essen-Kettwig

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