Unterschriften-Aktion: Apotheken-Notdienste im Ostvest sorgen für Unmut

Hier werden jeden Samstagvormittag Unterschriften gesammelt: Inge Schlienkamp, Friedhelm Dreyer, Ulrike Wulf, Marianne Masberg und Jürgen Rosenbaum während der ersten Unterschrifts-Aktion vor dem Seniorentreff am Waltroper Markt.
  • Hier werden jeden Samstagvormittag Unterschriften gesammelt: Inge Schlienkamp, Friedhelm Dreyer, Ulrike Wulf, Marianne Masberg und Jürgen Rosenbaum während der ersten Unterschrifts-Aktion vor dem Seniorentreff am Waltroper Markt.
  • hochgeladen von Petra Pospiech

Der Apotheken-Notdienst ist ein Thema, das den Menschen im Ostvest wirklich „unter den Nägeln brennt“. Kaum lagen die ersten Listen aus, standen Bürger in Datteln, Waltrop und Oer-Erkenschwick in der Warteschlange, um ihre Unterschrift zu leisten. Sie alle traten für eine Verbesserung des Apotheken-Notdienstes ein. In kürzester Zeit kamen in den drei Städten 1900 Unterschriften zusammen - und die Aktion geht weiter.

Die Unterschriftaktion fußt auf einer Initiative der Senioren-Union in Datteln. Hintergrund ist die aktuelle Regelung des Apotheken-Notdienstes, die bereits am 1. Januar 2012 in Kraft trat. Seither müssen nicht nur Senioren, insbesondere an Wochenenden und Feiertagen, weite Strecken bis zur nächsten Notdienst-Apotheke in Kauf nehmen.
Einen traurigen Höhepunkt bildeten zu Weihnachten die Warteschlangen vor der Elisabeth-Apotheke in Recklinghausen. Bürger aus Datteln und Waltrop mussten, laut Auskunft der Senioren-Union, über 30 Kilometer fahren, weil in der Nähe die verordneten Medikamente nicht vorrätig waren. „Das ist weder Familien mit Kindern, noch älteren Menschen zuzumuten“, ist auch die Meinung der Senioren-Union Waltrop.
Spontan entschlossen sie sich in Zusammenarbeit mit dem Seniorenbeirat der Stadt Waltrop, die Unterschriften-Aktion der CDU Datteln zu unterstützen. „Kaum legten wir die ersten Listen in Waltrop am Marktplatz auf einen Tisch aus, kamen die ersten Bürger, die unbedingt ihre Unterschrift abgeben wollten“, erzählt Ulrike Wulf, Vorsitzende des Senioren-Beirats Waltrop. Insgesamt 500 Unterschriften kamen an diesem Tag allein in Waltrop zusammen.
Inge Schlienkamp, Vorsitzende der Senioren-Union beobachtete: „Viele berichteten sogleich über ihre eigene Notdienst-Geschichte.“ Eine 74-jährige Waltroperin war empört: „Ich bin Rentnerin und habe kein Auto. Im Notfall muss ich nicht nur die Rezeptgebühr bezahlen, sondern auch ein Taxi zur nächsten Notdienst-Apotheke. Das kann ich mir nicht leisten.“
Doch nicht nur Alten, auch Familien mit erkrankten Kindern ist so ein Notdienst nicht zuzumuten. Daher wird die Unterschriften-Aktion noch bis Ende Februar weitergeführt. Anschließend werden die gesammelten Unterschriften aus Datteln, Waltrop und Oer-Erkenschwick von der Senioren-Union an die Apothekenkammer übergeben werden. Ziel ist es, das wenigstens eine Apotheke in jeder Stadt während der Notdienstzeiten geöffnet hat.

Autor:

Petra Pospiech aus Recklinghausen

following

Sie möchten diesem Profil folgen?

Verpassen Sie nicht die neuesten Inhalte von diesem Profil: Melden Sie sich an, um neuen Inhalten von Profilen und Orten in Ihrem persönlichen Feed zu folgen.

Folgen Sie diesem Profil als Erste/r

Kommentare

online discussion

Sie möchten kommentieren?

Sie möchten zur Diskussion beitragen? Melden Sie sich an, um Kommentare zu verfassen.

add_content

Sie möchten selbst beitragen?

Melden Sie sich jetzt kostenlos an, um selbst mit eigenen Inhalten beizutragen.