Daheim nicht erlebte strahlende Weihnachtskerzen

Gestern, zum Weihnachtsfest, war ich Nachmittag bei Vati, brachte ihm die kleinen Geschenke und plauderten wir wie immer zusammen.
Dass ich wie jedes Jahr den Weihnachtsbaum geschmückt habe, er das Wohnzimmer gemütlich enger macht und, wenn ich wieder daheim bin, die Lichter angezündet werden, informierte ich ihn.

Seinem Gesicht sah ich an, dass er in die Vergangenheit eintauchte. Dann meinte er, dass er sich so recht nur an die Weihnachten im eigenen Elternhaus erinnern könnte. Da schmunzelte ich und erzählte von meinem Elternhaus, davon, wie er mit mir den Baum kaufte und aufstellte (dazu auch: HIER !).

Als ich mich daran erinnerte, wie wir die Kerzen am Weihnachtsabend abbrennen ließen und dabei uns wünschten, dass die eigens gewählte Kerze zuletzt ausgehen möge, da standen ihm die Tränen in den Augen. „Aber Vati, das hast Du doch auch gemocht!“ – hörte ich mich sagen.
Doch er war mit seinen Gedanken wieder weit weg.
Sich die Augen auswischend sprach er davon, wie einmal ein befreundetes Ehepaar zu Besuch war, als ich bereits in eigener Familie Weihnachten feierte. Er war LKW-Fahrer durch und durch. Als sie auf das Verlöschen der Kerzen warteten, weinte dieser LKW-Fahrer, weil er so etwas selbst nie erlebt hatte. Immer, wenn Weihnachten der Baum geschmückt stand, war er auf Tour.

Vati und ich waren der gleichen Meinung: Wie gut es Menschen haben, die in Frieden einer abbrennenden Kerze zusehen können.
Auch für mich bekam dadurch meine Erinnerung einen neuen, einen höheren Stellenwert!

Der Leser wird verstehen, dass ich jedem ein solches Kerzenerlebnis von Herzen wünsche.

Autor:

Uwe Zerbst (Gotha/Thüringen) aus Alpen

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