Fracking oder nicht Fracking?

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Am 6. Januar 2016 wurde für das Unternehmen 'HammGas' eine Flözgassuchbohrung „Herbern 58“ (Nordick) in Ascheberg durch die zuständige Bezirksregierung Arnsberg genehmigt.
Wie kann dies sein, schließt doch NRW im 2. Entwurf Landesentwicklungsplan (LEP) die Fracking-Technologie zur Erdgasförderung aus? In der Erläuterung zum Ausschluss steht dann auch: „Erdgasvorkommen in unkonventionellen Lagerstätten werden in Nordrhein-Westfalen in Form von Schiefer- und Flözgas vermutet. Die Förderung dieser Vorkommen ist nach derzeitigem Stand der Technik nur unter Einsatz der sogenannten Fracking-Technologie möglich.“

Stellt sich die Frage:
Wozu ist diese Aufsuchungsbohrung notwendig, wenn das vermutete Gas nur mittels Fracking gefördert werden kann? Was motiviert ein Unternehmen wie HammGas - Aus der Unternehmensbeschreibung: „Der Geschäftszweck ist die Aufsuchung, die Gewinnung und Vermarktung von Kohleflözgas in den Erlaubnisfeldern der Gesellschaft.“ – eventuell Gas aufzufinden, dies jedoch nicht fördern zu können?

Entwarnung?
„Wir haben uns bewusst für eine frackingfreie Methode zur Aufsuchung und Gewinnung des Flözgases entschieden, die Tektomechanik. HammGas ist und bleibt zudem an einen einstimmigen Beschluss der Gesellschafter von 2011 gebunden, wonach „jetzt und in Zukunft kein umweltgefährdendes Fracken eingesetzt wird.“

Tektomechanik?
Mit Tektomechanik, kann kein Erdgas gewonnen werden. Es ist lediglich ein analytisches Verfahren zur Lokalisierung einer Lagerstätte und dient der Vorbereitung einer Bohrung um den Bohrzielpunkt zu bestimmen. Ob dann alleine durch den Druckunterschied zwischen Lagerstätte und Bohrloch Gas gefördert werden kann, steht auf einem anderen Blatt.

Also, formal gesehen, erst mal kein Fracking.

Bürgerinitiativen gegen Gasbohren im Münsterland haben die Landesregierung aufgefordert, das Fracking-Verbot auf 'Gasbohren' auszudehnen, um den 'Gasrausch' der Rohstoff- und Energiekonzerne zu stoppen. Bürgerinitiativen werden eine Vielzahl von Veranstaltungen durchführen; der erste Termin Freitag, den 12.02. 2016 um 19.00 Uhr in Drensteinfurt, Evangelisches Gemeindehaus, Bahnhofstr. 12, mit Wibke Brems Sprecherin für Energie- und Klimapolitik der Grünen im Landtag NRW.

Aktuell Gestern 3. Feb. 2016:
Widerstand gegen Gasbohren soll verstärkt werden: https://www.wa.de/lokales/drensteinfurt/buergerinitiativen-wollen-widerstand-gegen-gasbohren-ausbauen-6092039.html
2, Feb. 2016: Erste Arbeiten für Probebohrung in Nordick laufen
http://www.wa.de/lokales/herbern/erste-arbeiten-probebohrung-hammgas-nordick-laufen-6089900.html

Autor:

Günter van Meegen aus Bedburg-Hau

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