Kurzfilm zum Thema Demenz

Klara (Hannelore Droege) und Anton (Wichart von Roëll) sind ein eingespieltes Paar. Allerdings wird Antons Demenz zunehmend zum Problem. Sohn Paul bemüht sich deshalb um einen Platz im Pflegeheim, was bei Klara zunächst auf wenig Gegenliebe stößt. Schließlich muss sie jedoch erkennen, dass die Situation sie zunehmend an ihre Grenzen bringt.
Regisseur Thore Schwemann, der auch am Drehbuch mitgearbeitet hat, erklärt: „Mich berührt an der Geschichte, dass die beiden sich immer noch als Paar verstehen.“ Für seinen Debütfilm „Zwei Zucker“ hat er als Hauptdarsteller Wichart von Roëll gewonnen. Von 1973 bis 1979 schrieb er als militanter „Klimbim“-Opa Benedikt TV-Geschichte. Auch in jüngerer Zeit war der Mime immer wieder in Fernsehrollen zu sehen.
Im Kino Endstation im Bahnhof Langendreer wurde der gerade durch seine Nüchternheit beeindruckende Kurzfilm präsentiert und bot reichlich Diskussionsstoff. Initiiert worden war die Veranstaltung vom Verein „ID55 – anders alt werden“, dessen Ziel es ist, Menschen anzuregen, das eigene Alter mit Sinn und Lebensfreude zu erfüllen, wobei das Thema Gesundheit eine Schlüsselrolle spielt. Gemeinsam mit neun Kreisgruppen des Paritätischen NRW und verschiedenen lokalen Partnern war eine Veranstaltungsreihe gestartet worden, die nun in Bochum ihren Abschluss fand. Susanne Schübel von ID55 führte durch den Abend.
Der Kurzfilm „Zwei Zucker“, der inzwischen weltweit auf 20 Festivals gezeigt wurde, diente als Ausgangspunkt für Fragen und Diskussionen, an denen sich auch Wichart von Roëll und seine Ehefrau Anne Althoff beteiligten. Dabei wurde vor allem deutlich, dass mittlerweile Angebote existieren, die auch mit Demenz ein weitgehend selbstbestimmtes Leben ermöglichen. So stellte Heike Goschin die Villa Moritz in Riemke vor, die Menschen mit Demenz ein Zuhause bietet. Daniela Wenzel gab Einblicke in die Tagespflege am Johanneshaus in Hofstede.
Für pflegende Angehörige sind die sechs Bochumer Seniorenbüros geeignete Anlaufstellen. Gesprächskreise dienen dem Erfahrungsaustausch. In speziellen Kursen kann der Umgang mit Erkrankten erlernt werden. „Mittlerweile gibt es ein ganzes Netzwerk von Hilfen“, betonte Wolfgang Wessels vom Demenz-Servicezentrum Ruhr.
Eine Übersicht über die Bochumer Seniorenbüros findet sich auf www.bochum.de.

Autor:

Nathalie Memmer aus Bochum

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