Literatur trifft Rock‘n‘Roll - Arne Nobel startet mit der „B-Bande“ durch

„Bullets, Beers and Blood“ - bei Arne Nobels Lesungen geht es zur Sache. | Foto: Hupfeld
  • „Bullets, Beers and Blood“ - bei Arne Nobels Lesungen geht es zur Sache.
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Einst hat er in Bochum das Rottstr5-Theater ins Leben gerufen - jetzt gründet er seine eigene Bande und mischt erneut kräftig in der Bochumer Kulturszene mit: Arne Nobels „B-Bande“ ist bestimmt die kleinste Bande der Welt.

„Es ist ein bisschen wie bei Rockbands, da gibt es ja auch immer wieder wechselnde Musiker - nur ich bin die Konstante.“
„Bullets, Beers and Blood“ heißt seine Literaturreihe mit der er im „Riff“ vor Anker geht. Und wer Arne Nobels „Actionlesungen“ früherer Tage kennt, der weiß, was ihn erwartet: „Wenn ich lese, ist es nie nur eine Lesung“, verspricht Arne Nobel. Er genießt den Freiraum, den dieses Format ihm bietet. „Ich kann mich damit aus dem Korsett einer Inszenierung befreien, spontan sein und improvisieren. Es ist ein bisschen wie bei einem Rockkonzert.“

Die Assoziation drängt sich auf, schließlich nimmt er sich gleich zur Premiere am 5. April , 20 Uhr, Texte des Musikers Nick Cave vor - Songtexte, Theoretisches, aber auch Auszüge aus Caves beiden Romanen. Arne Nobel ist bekennender Nick-Cave-Fan: „Für mich war er immer schon der Meister. Und jetzt trinkt er ja auch nicht mehr, das ist noch was, was uns verbindet.“
Die Idee scheint anzukommen: „Ich habe per Mail sogar schon Wünsche bekommen, was die Leute gerne hören würden“, schmunzelt Arne Nobel. Am 12. April folgt ein Abend mit Texten von Charles Bukowski - „hauptsächlich Gedichte und kürzere Stories.“

Spektakulärer Höhepunkt der ersten Aktionen der B-Bande ist sicherlich das Projekt „Shakespeare am Kap“ am 1. Mai um 18 Uhr: Gemeinsam mit Thomas Anzenhofer, Joachim Hermann Luger, Dustin Semmelrogge, Heiner Stadelmann, Markus Boysen und Andreas Bittl liest Arne Nobel Shakespeares „Romeo und Julia“ auf der Bühne am Konrad-Adenauer-Platz, mitten im Bermudadreieck. „Schon wahnwitzig, aber auch großartig“, gibt Nobel zu. Sämtliche Rollen werden von Männern übernommen: „Wie damals bei Shakespeare auch“, grinst er. „Da freue ich mich schon total drauf.“ Bei seinen Mitstreitern rannte Arne Nobel mit dieser Idee förmlich offene Türen ein: „Thomas Anzenhofer meinte nur: ‚Da hätte man auch 20 Jahre früher schon mal drauf kommen können‘.“

Außerdem ist in der Reihe der B-Bande-Aktionen am Sonntag, 28. April, um 20 Uhr im „Riff“ die Theaterinszenierung „The Lizard King“ über Jim Morrison zu sehen, die Arne Nobel für das Theater Bielefeld eingerichtet hat.
Ganz so testosteronlastig soll es aber bei den weiteren Veranstaltungen nicht zugehen, verspricht Arne Nobel. „Im Herbst plane ich sogar einen Abend nur mit Frauen.“ Weiter will er sich aber noch nicht in die Karten gucken lassen.
Die Aktionen der „B-Bande“, findet Arne Nobel, erinnerten ein wenig an die Spielleute von einst: „Auch die zogen von Gasthaus zu Gasthaus. Und wir verlassen ebenfalls mit unserer Kunst den dunklen Theaterraum und gehen zu den Leuten. Das gefällt mir sehr.“

Der Vorverkauf für die Veranstaltungen im „Riff“ läuft über das „Mandragora“ am Konrad-Adenauer-Platz, Tel.: 64218.

Autor:

Petra Vesper aus Bochum

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