Mobiler Klettergarten: Inklusionsprojekt erfolgreich gestartet

Zehn bis 15 Kinder – Mindestgröße 1,10 Meter – können gleichzeitig auf der Anlage klettern. | Foto: Molatta
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  • Zehn bis 15 Kinder – Mindestgröße 1,10 Meter – können gleichzeitig auf der Anlage klettern.
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„Super! Chris, du schaffst das!“, ruft Lehrerin Silke Holtmann. Chris geht wackelig in 2,50 Meter Höhe über schmale, an Seilen hängende Bretter, die bei jedem Schritt wild hin und her schwingen. Festhalten ist angesagt. Chris befindet sich, gesichert mit Helm und Gurt, auf der ersten von acht unterschiedlich schweren Stationen, die der neue mobile Klettergarten „Kids Cube“ des Stadtsportbundes Bochum (SSB) bereithält.

Der Schüler schaut erst ängstlich – doch dann kämpft er sich durch bis ins Ziel. „Das hat richtig Spaß gemacht!“ Chris ist außer Atem, seine Augen leuchten.
Chris war einer der 130 Schüler und Schülerinnen aus fünf Bochumer Schulen – darunter vier Förderschulen –, die am vergangenen Freitag bei der offiziellen Eröffnung des inklusiven SSB-Projekts „Hoch hinaus“ dabei waren. Der SSB hatte dafür die Bochumer Jahrhunderthalle in einen Riesenspielplatz verwandelt: Die Kinder konnten in der Kletterwand, beim Balancieren auf der Slackline, beim Bungee-Run oder mit Skateboards, Waveboards und Gokarts reichlich toben. Der Aufreger schlechthin war aber der mobile, 5 x15 Meter große, 4,50 Meter hohe und mit einem Bungee-Trampolin kombinierte Klettergarten. Er ist das Herzstück des Inklusionsprojekts „Hoch hinaus“.
„Mit unserem Projekt ‚Hoch hinaus‘ wollen wir Behinderten und Nichtbehinderten zwischen sechs und 27 Jahren die Möglichkeit geben, das Selbstbewusstsein zu stärken sowie Teamgeist und Erfolge zu erleben“, sagt Rüdiger Stenzel, SSB-Geschäftsstellenleiter und Initiator des Projekts. „Außerdem können sie den ‚Kletterführerschein’ machen, der sie berechtigt, in anderen Anlagen zu klettern.“ Begeistert von „Hoch hinaus“ waren die anwesenden Pädagogen, weil die Kinder über das Spaßhaben und Toben viel lernen: Sie überwinden Ängste, müssen sich stark konzentrieren, schulen motorische Fähigkeiten, erleben Teamgeist und erfahren den Sinn von Regeln.
Den mobilen Klettergarten stellten die Stadtwerke Bochum als „Zukunftsprojekt“ zur Verfügung. Das Sportamt der Stadt Bochum stattete „Hoch hinaus“ mit einer Fördersumme aus. Auch die Bochumer Veranstaltungs-GmbH half mit, indem sie die Jahrhunderthalle für den Auftakt öffnete. „Wir danken sehr für diese Unterstützung“, wandte sich die SSB-Vorsitzende Gaby Schäfer an die anwesenden Vertreter von Stadtpolitik, dem Ausschuss für Sport und Freizeit und den Stadtwerken. „Wir haben heute gesehen, wie viel Spaß die Kinder haben, und hoffen, dass unser Projekt in 2016 zum Selbstläufer wird.“
Die Zeichen stehen gut: Die Jahrhunderthallen-Betreiber haben bereits signalisiert, dass sie sich eine Indoor-Aktionswoche mit Hochseilgarten in Kooperation mit dem SSB vorstellen könnten. Mehrere Anfragen von Schulen und Sportvereinen liegen auch schon vor, zumal der künstliche Kletterwald für Feste und Events auch angemietet werden kann. „Der Hochseilgarten war das Tollste“, befand Juri von der Schule am Haus Langendreer und wünschte sich, „einmal im Jahr da drauf – das wäre klasse!“ Sein Wunsch dürfte wahr werden.

Zehn bis 15 Kinder – Mindestgröße 1,10 Meter – können gleichzeitig auf der Anlage klettern. | Foto: Molatta
Gaby Schäfer und Rüdiger Stenzel vom Stadtsportbund und Kai Krischnak, Stadtwerke, waren gemeinsam mit den Kindern vor Ort, um den mobilen Klettergarten einzuweihen. | Foto: Molatta
Autor:

Lauke Baston aus Wattenscheid

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