Die große Abzocke der Geldtransfer-Dienste

Wussten Sie, dass in Europa lebende Migrantenfamilien 3,6 Milliarden Euro an überhöhten Gebühren pro Jahr zahlen, wenn sie Geld an ihre Verwandten außerhalb der EU schicken? Das ist übrigens mehr als der gesamte Jahreshaushalt der EU für humanitäre Hilfe.

Hauptgründe für diese hohen Kosten ist der fehlende Wettbewerb und die "Exklusivitätsvereinbarungen", die den Zugang zu Vertriebs- und Zahlungssystemen einschränken. Die durchschnittliche Gebühr liegt bei 7% des Überweisungsbetrags, wovon 4% ungerechtfertigt sind und letztlich auf Kosten von Menschen in Entwicklungsländer gehen, die Finanzhilfen dringend nötig haben.

Eine Begrenzung der Gebühren auf 3% wäre eine einfache Lösung. Die neuen EU-Gesetzesvorschläge aus dieser Woche, um grenzüberschreitende Zahlungen billiger zu machen, waren die perfekte Gelegenheit, eine solche Begrenzung einzuführen. Leider jedoch hat die Europäische Kommission in ihrem Vorschlag Geldtransfers von der EU in Nicht-EU-Länder nicht berücksichtigt. Eine verpasste Gelegenheit, wie wir in unserem neuen Policy Brief zu „Blitzüberweisungen“ (pdf, 5 Seiten, auf Englisch) zeigen.

Wenn sich 3.6 Mrd Euro aus 7 % ergeben, so müssten 100 % 51,4 Mrd Euro sein, die in Nicht-EU Länder geflossen sind. Geld das Migrantenfamilien ihren Verwandten geschickt haben.  Quelle

Woher kommt das Geld?

Autor:

Michael Weber aus Bochum

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