Gewerbeflächen ja, aber nicht für alle

Wenn Wirtschaftsförderer Dirks das Gewerbeflächenangebot in Bochum positiv darstellt, ist das nur die halbe Wahrheit. Tatsächlich haben die neuen von der EGR entwickelten Gewerbeflächen einen wesentlichen Nachteil, nämlich den sogenannten Primäreffekt, den der Fördergeber von den an den Flächen interessierten Unternehmen fordert. Sie müssen mehr als 50 % ihres Umsatzes außerhalb eines Radius von 50 km machen. Damit sind weite Teile des Handwerks ausgeschlossen.

In Bochum sind fast alle neuen Gewerbeflächen mit Fördermitteln aufbereitet. Dies gilt für die Lothringen-Areale in Gerthe und Hiltrop genauso wie für die Gewerbegebiete Präsident, Innenstadt-West und Holland, aber auch für den Gesundheitscampus, das Technologiequartier und aktuell auch für Opel I. Andere Flächen stehen kaum zur Verfügung.

Die Förderkriterien wie z.B. den sogenannten Primäreffekt legt eine Bund-Länderkommission fest. Diese tagt in Kürze in Bochum. Der wirtschaftspolitische Sprecher der CDU erwartet, dass die Oberbürgermeisterin bei dieser Tagung nicht nur ein Grußwort spricht, sondern auch sehr deutlich auf die Problematik hinweist. Auch wenn es sinnvoll ist, alte Industrieareale für neue Ansiedlungen zu reaktivieren und dies nur mit Fördermitteln finanziell darstellbar ist, darf dies nicht zum Ausschluss wichtiger Bereiche aus dem örtlichen Gewerbebestand führen.

Roland Mitschke, wirtschaftspolitischer Sprecher der CDU-Ratsfraktion, hat der Geschäftsführung der WiFö GmbH vorgeschlagen, die Grundstücke am Umweltpark kurzfristig und preisgünstig dem Handwerk anzubieten. Im Übrigen fordert Mitschke, ungenutzte private Grundstücksflächen und Immobilien für neue Ansiedlungen zu mobilisieren.

Autor:

Heike Steigersdorfer aus Bochum

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