Bottrop inszeniert nach Aida die zweite Oper im Amphitheater

Um das Großprojekt „Der fliegende Holländer“ zu stemmen, haben sich zahlreiche Akteure und Verantwortliche zusammengetan. Im Frühsommer des nächsten Jahres ist das Ergebnis zu besichtigen. | Foto: Thomas Eickholt
  • Um das Großprojekt „Der fliegende Holländer“ zu stemmen, haben sich zahlreiche Akteure und Verantwortliche zusammengetan. Im Frühsommer des nächsten Jahres ist das Ergebnis zu besichtigen.
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Im Sommer landet „Der fliegende Holländer“ auf der Halde Haniel. Nach dem riesigen Erfolg von „Aida“ im Kulturhauptstadtjahr inszenieren das Kulturamt und Regisseur Thomas Grandoch zum zweiten Mal gemeinsam ein Opernspektakel im Amphitheater.

Dieter Wollek kann schon nicht mehr zählen, wie oft einer der unzähligen Aida-Mitwirkenden bei ihm im Büro stand und fragte: „Wann machen wir sowas wieder?“ Der Leiter des Kulturamtes gibt zu: „Ich bin lange davor zurück geschreckt. So ein Projekt zu machen, ohne ein Opernhaus zu haben, ist ein sehr großer Kraftakt.“

Doch nicht nur das. Auch die Finanzierung solch einer Inszenierung ist nicht ohne, erst recht dann, wenn eine Stadt über keine finanziellen Ressourcen verfügt. Mit der Sparkasse und der Egon Bremer Stiftung hat das Kulturamt zwei Sponsoren im Boot, die beide mit erheblichen Finanzmitteln den ehrgeizigen Plan ermöglichen. Zwei weitere Standbeine sind das Bergwerk Prosper Haniel, das mit Technik und Know How hilft, sowie die Gelder, die über den Verkauf der Eintrittskarten herein kommen.

„Mich faszinieren Wagneropern“,sagt Thomas Grandoch. „Der fliegende Holländer ist ganz besonders dafür geeignet, für den Zuschauer eine Erlebniswelt zu erschaffen.“ Der Regisseur kann bei diesem neuen Projekt auf die Erfahrungen zurückgreifen, die er und seine Mitstreiter im Jahr 2010 sammeln konnten. Viele der damaligen Mitwirkenden sind auch diesmal wieder dabei.

Dazu gehört unter anderem der Projektchor, die Sopranistin Elisabeth Otzisk, die die Rolle der Senta übernimmt, oder der Berliner Kostümbildner José Luna, der schon bei Aida für spektakuläre Bilder sorgte. Neu dabei ist die Neue Philharmonie Westfalen, die ihr Zuhause im Musiktheater im Revier in Gelsenkirchen hat. „Die Bottroper haben bei mir offene Türen eingerannt“, verrät dessen Geschäftsführer Jörg Hillenbrand, ein bekennender Fan von außergewöhnlichen Spielorten im Ruhrgebiet. Und auch Valtteri Rauhalammi, musikalischer Leiter und Dirigent des Orchesters, ist angetan: „Das ist ein spannender Ort.“

Allerdings birgt dieser spannende Ort auch die Unberechenbarkeit des Wetters. „Wir können es uns nicht leisten, eine Vorstellung ausfallen zu lassen“, gibt Dieter Wollek zu bedenken. Sollte also die Vorhersage der Wetterfrösche eine Open-Air-Aufführung auf der Halde nicht zulassen, weicht der gesamte Tross in den dafür vorsorglich vorbereiteten Saalbau aus.

Die Premiere ist am 31. Mai 2016, es folgen sechs weitere Termine. Schon in den nächsten Tagen gehen die Vorbereitungen los. Der Projektchor bereitet ein Casting vor und sucht noch händeringend männliche Sänger. Wer also mitsingen möchte, kann sich unter der e-mail-Adresse haldenhollaender@gmx.de mit den Verantwortlichen des Projektchores in Verbindung setzen.

Aida hat Maßstäbe gesetzt, das wissen alle Beteiligten - und knien sich mit Begeisterung in die Arbeit.

Autor:

Judith Schmitz aus Bottrop

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