Busverbindung zur Altstadt fehlt – Einkaufen in Habinghorst, Dingen und Rauxel

„Ist Ihr Stadtteil altengerecht? Stimmen die Versorgungsstrukturen?“ – diese Fragen beschäftigen die Stadtanzeiger-Leser.

Kathi Böttcher lebt in Habinghorst. Mit der Nahversorgung in ihrer direkten Umgebung ist sie durchaus zufrieden. „Der Lidl an der Wartburgstraße ist nicht so weit weg. Den kann ich gut erreichen“, erklärt die 84-Jährige, die auf einen Rollator angewiesen ist. In dem Supermarkt bekommt sie fast alles, was sie und ihr pflegebedürftiger Mann fürs tägliche Leben benötigen.
Allerdings muss Böttcher oft zu Ärzten in die Castroper Altstadt. Aber seitdem die Strecke der Buslinie 481 verändert wurde, bereitet ihr das große Schwierigkeiten. „Früher fuhr der Bus von Becklem über die Wartburgstraße nach Castrop“, erzählt sie. Jetzt müsste sie stattdessen auf der Lange Straße oder an der B235 einsteigen, „aber ich kann nicht mehr so weit laufen.“ Vor mehr als zwei Jahren hätten Anwohner eine Unterschriftensammlung bei der DSW21 eingereicht, um gegen die Änderung der Busstrecke zu protestieren, aber es sei nie eine Reaktion gekommen, so Kathi Böttcher.
Sie selbst fährt seitdem öfter mit dem Taxi in die Altstadt. „Aber das kostet jedes Mal 14 Euro pro Fahrt. Das kann ich mir gar nicht erlauben.“ Das Problem, von diesem Teil Habinghorsts in die Altstadt zu kommen, habe jedoch nicht nur sie, ist Böttcher sich sicher. „Hier leben fast nur ältere Menschen.“
Als das „Ende der Welt“ bezeichnet Margarete Mann den Stadtteil Dingen. Dort lebt die 78-Jährige zusammen mit ihrem gleichaltrigen Mann. „Hier gibt es gar nichts“, lautet ihr Urteil. „Kein Geschäft, nur eine Trinkhalle.“
Mann, die in Dingen geboren wurde, kann sich noch gut daran erinnern, dass dies einmal ganz anders war. „Hier gab es früher alles: ein Lebensmittelgeschäft, eine Post, einen Friseur, eine Sparkasse. Aber das ist alles lange weg, seitdem die Zechen zugemacht haben.“ Zum Einkaufen fahren sie und ihr Mann deswegen stets in die Castroper Altstadt. „Da mein Mann noch Auto fahren kann, geht es für uns noch“, erklärt sie.
Ansonsten sei es jedoch für alte Menschen nicht leicht, vom Stadtteil Dingen aus einzukaufen. „Die Buslinie 361 fährt nur jede Stunde nach Castrop“, so Margarete Mann.
Über das Bäckereiangebot im Dorf Rauxel gehen die Meinungen weit auseinander. Während Myriam Weskamp Kritik äußerte (Stadtanzeiger vom 5. Oktober), schätzt Lieselotte Tietz den Bäcker an der Wilhelmstraße sehr. „Wir sind alle so glücklich, dass wir den Bäcker hier haben“, erzählt sie und bezieht sich dabei auf Gespräche mit anderen Menschen aus dem Dorf Rauxel. „Das ist kein Backshop, sondern alle Waren werden frisch aus Mengede angeliefert.“

Autor:

Vera Demuth aus Bochum

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