Margot Spielmann-Preis 2018 – Aufruf zur Teilnahme am Jugend-Geschichtswettbewerbs des Jüdischen Museums Westfalen

Dorsten. Das Jüdische Museum Westfalen schreibt in diesem Jahr bereits zum zehnten Mal einen Schülerwettbewerb aus für Erstlingsarbeiten junger Forscher (Jahresarbeiten/Facharbeiten von Schülern etc.). Dazu sind die Schüler aller Schulformen aus Westfalen und dem Rheinland, aufgerufen, ihre Facharbeiten, Wettbewerbsbeiträge, Projekte und ähnliches beim Jüdischen Museum Westfalen einzureichen.

Die Beiträge sollten einen thematischen Bezug zur deutsch-jüdischen beziehungsweise lokalen jüdischen Geschichte und Gegenwart oder zur Religion haben, dürfen sich aber auch mit Themen aus der Zeit des Nationalsozialismus befassen. Möglich sind unter anderem auch Arbeiten aus dem Deutschunterricht zu Werken jüdischer Autoren wie Joseph Roth, Franz Kafka oder mit jüdischem Inhalt oder aus weiteren Fächern wie Religion, Praktische Philosophie. Des Weiteren können auch Gruppenarbeiten und Projekte mit passenden Themenstellungen eingereicht werden.

Beste Arbeiten werden prämiert

Eine erfahrene Jury aus Deutsch- und Geschichtslehrern und Historikern wird die Beiträge eingehend prüfen und die drei besten Einzelarbeiten und zwei Projekte zur Prämierung vorschlagen. Die Preise bestehen in Büchern zur jüdischen Geschichte und Kultur sowie Gutscheine für Museumsbesuche einschließlich museumspädagogischer Programme.

In der Jahrgangsstufe Q1 der Gymnasien und in dem Jahrgang 12 der Gesamtschulen werden jährlich interessante Facharbeiten zu den genannten Themenfeldern verfasst. Daher wendet sich das Team des Jüdischen Museums Westfalen mit der Bitte an  Fachkollegen, gelungene Arbeiten einzureichen oder die Schüler dazu zu ermutigen, diese selbst an das Jüdische Museum zu schicken. Bei den Gruppenarbeiten und Projekten können sich auch jüngere Schülergruppen beteiligen.

Einsendeschluss 31. Juli

Die eingereichten Arbeiten sollten mit einem kurzen Anschreiben versehen werden, das den Verfasser der Arbeit mit Namen, Adresse, Emailadresse und Schulanschrift sowie Alter und Jahrgangsstufe nennt. Die Arbeiten können auch als PDF-Datei gemailt oder auf einem Datenträger eingereicht werden. Einsendeschluss ist der 31. Juli 2018. Die Jury wird die Ergebnisse des Wettbewerbs im November in einer kleinen Feierstunde im Museum vorstellen und die Preise überreichen. Infos und Kontaktdaten: jmw-dorsten.de.

Die Biografie Margot Spielmanns

Margot Spielmann war ein jüdisches Mädchen aus Gelsenkirchen, geboren am 21. Mai 1926. 1942 wohnte sie mit ihrer Mutter Luise Kopf, dem Stiefvater Curt Kopf und ihrer Großmutter Henriette Breuer in einem sogenannten Judenhaus in der Augustastraße 7 in Gelsenkirchen.

Luise und Curt Kopf versuchten zusammen mit ihrer Tochter Margot in das unbesetzte Frankreich zu fliehen, wurden aber auf der Flucht verhaftet. Das schwer zuckerkranke Mädchen erlitt einen Schock und kam in ein Krankenhaus in Mülhausen, während ihre Eltern getrennt und deportiert wurden. Ihre Mutter saß bis zu ihrer Deportation im Gefängnis in Münster ein. Margot verblieb im Krankenhaus in Mülhausen. Dort verstarb sie vermutlich im Spätherbst 1942 im Alter von 16 Jahren. Die behandelnde Ärztin teilte später mit, dass Margot – vor ihrem Abtransport – in ein tiefes Koma gefallen sei. Man habe sich im Krankenhaus absichtlich nicht mehr um die Rettung bemüht, um ihr Deportation und Ermordung zu ersparen.

Das Jüdische Museum Westfalen zeigt in seiner Dauerausstellung ein Poesiealbum von Margot Spielmann. Unter den Eintragungen finden sich die Namen weiterer junger Mädchen, die ebenfalls deportiert und ermordet wurden. Mit der Benennung des inzwischen etablierten Jugendgeschichtspreises nach Margot Spielmann möchten wir die Erinnerung an sie und viele andere Jugendliche aus der Region wachhalten.

Autor:

Sabine Sawatzky aus Dorsten

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