Schangelige Weihnachten

„Wir sind eine Partyband und machen Lärm“ sagt B.M.D. Tonator, auch bekannt als Bodo Melenk, über die Schangels. Sie machen immer zu Weihnachten eine Reise in die 70er. | Foto: Schangels/Ina Baumeister
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  • „Wir sind eine Partyband und machen Lärm“ sagt B.M.D. Tonator, auch bekannt als Bodo Melenk, über die Schangels. Sie machen immer zu Weihnachten eine Reise in die 70er.
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Es gibt Sachen in Dortmund, die müssen einfach sein.

Speziell bei den musikalischen Events ist ein Weihnachtsfest ohne sie gar nicht möglich: So rocken die Rockabillys gerne um den Tannenbaum (19. bis 21. Dezember, Piano), und der Honigdieb lässt es am Zweiten Weihnachtstag im FZW krachen.

Da dürfen die Schangels natürlich nicht fehlen, sie spielen am Freitag, 19. Dezember um 20 Uhr im Cosmotopia in der Großmarktschänke.
Ein Kultkonzert, und ein traditionsreiches. Seit 20 Jahren gibt es die Schangels, und das Weihnachtskonzert geht noch zurück in die Zeiten der Neuen Mühle am Alten Mühlenweg. Es folgte eine Station im Fritz-Henßler-Haus, danach kam das Cosmotopia, wo sich die Band richtig wohl fühlt:“ Wir sind eine Partyband, wir machen Lärm, so mit quietschenden Gitarren“, erklärt Bodo Melenk.

Dabei war der Auslöser zur Gründung der Band ein ganz anderer: „Meine Schwester hat geheiratet und in Duisburg auf einem Schiff gefeiert. Da haben wir zusammen mit ein paar Freundinnen von ihr als Überraschung Musik gemacht, mit einem riesigen Mischpult-Dummy, das hat überall geblinkt“, erinnert sich Melenk.

Daraus hat sich dann eine 20-jährige Geschichte ergeben, in der die Schangels vorzugsweise Musik aus den Siebzigern spielen: „Das reicht von den Beatles über die Stones, Sweet, T Rex, ACDC bis zu Griechischer Wein (Da wird dann gerne Ouzo fürs Publikum gereicht) bis zu ...und es war Sommer... - Peter Maffay. Wir spielen aber auch die Beastie Boys.“

Kein Wunder, kommt doch Melenk eigentlich vom Punk. Sein liebstes Stück mit den Schangels ist „Whole Lotta Love“ von Led Zeppelin.
„Wir machen Krach, und das muss laut sein, sonst funktionieren unsere Konzerte nicht. Wir gehen nur mit analogem Equipment auf die Bühne, und wir haben niemals, wirklich nie, einen Notenständer auf der Bühne stehen!“

Darin unterscheiden sich die Schangels von anderen Spaßbands, die mit ähnlichem Programm unterwegs sind: „Die setzen sich ne Perücke auf und ziehen ne Flokati-Weste an, und das war‘s dann. Das ist bei uns anders. Wir versuchen, jedes Jahr etwas Neues zu machen, auch kleidungstechnisch. Wir sehen das professionell und machen das auch schon als Zeitreise.“

Über die Jahre hat sich eine feste Besetzung gebildet, die wie eine Familie ist: „Wir feiern zusammen Weihnachten, oder gehen gemeinsam zum Fußball.“

Mittlerweile hat die Truppe mit den beiden Sängerinnen Kiki de Paris und Loretta del Mar, B.M.D. Tonator am Bass, Äi. Point Schänder an der Gitarre und Ralfing Ralf Ralfsen am Sonor-Schlagzeug ein festes Stammpublikum, das auch gerne zu den Weihnachtskonzerten kommt:
„In der Großmarktschänke ist das so ein bisschen wie Augsburger Puppenbühne, aber schön gemütlich. Wir haben eine große Schangels-Fangemeinde, da sind wir auch stolz drauf. Die Großmarktschänke ist zwar klein, aber stimmungsvoll, das passt zu uns, und mit 200 Gästen ist die Hütte dann auch voll.“

Schön schangelig, mit Plüsch, Paisley und Glitter, das mag die Band, und hat von Jahr zu Jahr nicht nur immer wieder an der Deko geschraubt, sondern auch den Kleidungsstil immer weiter kultiviert. “Das soll so ein bisschen wie zu Beat-Club-Zeiten sein, das ist unser Ziel.“

"Das muss laut sein!"

Im Laufe der Zeit haben die Schangels schon viele Konzerte gespielt, viele Privatkonzerte, und auch einige skurrile: „Wir haben mal im Star Club in Hamburg gespielt, als Vorband für die „Hamburg Ramones“. Gage waren 80 Mark und eine Kiste Astra-Bier. Untergebracht waren wir in einer Garderobe, die so groß war wie unsere Toilette zu Hause, das war schon eine lustige Erfahrung“, erzählt Bodo Melenk.

Ein anderes Mal ist in Oberhausen der Strom ausgefallen, „da haben wir einfach weitergespielt“, oder in Osnabrück, „da haben wir von einem LKW-Anhänger mit nur 140 Volt statt 230 gespielt, das klang schon ein bisschen komisch.“

So richtig kaputt gehen kann die Anlage aus den 70er Jahren nicht, die auf der Bühne zum Einsatz kommt.
Die Schangels sind aber auch schon bei Privatkonzerten klammheimlich durchs Fenster gekommen, haben gespielt und sind dann wieder durchs Fenster verschwunden - eine echte Überraschung für den Gastgeber. Bleibt abzuwarten, welche Überraschung zum aktuellen Weihnachtskonzert auf das Publikum wartet.

Autor:

Lokalkompass Dortmund-City aus Dortmund-City

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