Postkarten warnen vor KO-Tropfen

Sie helfen in allen Notsituationen:  die Frauenberaterinnen Eva Grupe (l.), Claudia Chmel (m.) und Martina Breuer (r.)
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Die Geschichen sind sich alle ähnlich, und fast jedes junge Mädchen, jede junge Frau kennt sie:

In der Disco einen Drink ausgegeben bekommen, danach ein Gefühl vor Übelkeit oder Schwindel, bis hin zu Verwirrtsheit und zum Kontrollverlust.

Oft sind in solchen Situationen KO-Tropfen oder andere Substanzen wie zum Beispiel Barbiturate oder sogar reiner Alkohol im Spiel, das wissen Martina Breuer, Claudia Chmel und Eva Grupe vom Verein Frauen helfen Frauen.

Sie helfen und beraten Frauen in allen Notlagen.
„Oft ist im Zusammenhang mit KO-Tropfen das Problem, dass diese Substanzen gar nicht oder nur sehr schwer nachgewisen können“, erklärt Martina Breuer. Für junge Frauen, die eine solche Situation erlebt habe und sie anzeigen wollen, ein großes Problem.
Damit es gar nicht erst soweit kommt, hat die Frauenberatungsstelle des Vereins eine Postkarte aufgelegt, die vor den Gefahren warnt. Entwickelt und der Beratungsstelle zur Verfügung gestellt wurden die Postkarten vom Aachener Notruf für vergewaltigte Frauen und Mädchen.

Der Verein Frauen helfen Frauen konnte jetzt 10 000 Exemplare drucken lassen. Sie werden in Gaststätten, Kneipen, in Büchereien und bei Frauenärzten ausgelegt. Neben den Tipps, die auf den Postkarten stehen, halten die Beraterinnen voch weitere Ratschläge bereit: „Junge Mädchen, die zusammen ausgehen, sollten gut aufeinander achten. Am sichersten ist es, keine Drinks anzunehmen. Auch auf privaten Partys ist Vorsicht geboten. Wenn man tanzen gehen will, ist es besser, sich ein Getränk zu teilen, als den Drink irgendwo
unbeaufsichtigt stehen zu lassen.“, erklärt Martina Breuer.

Ist es aber dennoch passiert, und es besteht der Verdacht, dass man KO-Tropfen zu sich genommen hat, dann ist im Einzelfall zu entscheiden, ob man einen Arzt aufsucht. „Symptome für KO-Tropfen und andere Substanzen sind zum Beispiel ein Filmriss, Katergefühl, Zustände bis zum Kollaps. Auch ein unbestimmtes ‚komisches Gefühl‘ im Bezug auf den eigenen Körper und das eigene Verhalten kann ein Hinweis sein“, ergänzt Claudia Chmel. „Wichtig ist es dann für die jungen Frauen, kein persönliches Schuldgefühl zu entwickeln“, denn das Ganze ist keine Kavaliersdelikt.

Das Verabreichen von KO-Tropfen kann eine gefährliche Körperverletzung sein, die mit einer Freiheitsstrafe von bis zu fünf Jahren bestraft werden kann. Mädchen und Frauen können sich zu allen Fragen bei der Beratungsstelle Frauen helfen Frauen in der Kronprinzenstr. 26,  521008 beraten lassen.

Infos zur Vorbeugung:

Niemals ein Glas unbeobachtet stehen lassen

Von nicht vertrauenswürdigen Personen keine Getränke annehmen

Mit Freunden oder dem Personal sprechen, wenn man sich unwohl fühlt

Sich um Personen/Freunde kümmern, die sich seltsam verhalten

Im Zweifelsfall die Polizei anrufen

Bei Verdacht auf KO-Tropfen ins Krankenhaus oder zur Polizei gehen

Die Party oder Lokalität verlassen, wenn man sich unwohl fühlt

Autor:

Lokalkompass Dortmund-City aus Dortmund-City

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