Neues zum Schadowplatz: Nicht nur "Enzis"

Der Schadowplatz in Düsseldorf mit den "Enzis"
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Neues zum Schadowplatz: Die „Enzis“ und mehr

Mit den Kö-Bogen-Bauten bekam auch der Schadowplatz seine Chance: Endlich ein geschlossener Platz in der City, an dem man sich gerne aufhält. Aber die Erwartungen wurden nicht wirklich erfüllt. Auf den ersten Blick wirkte der gepflasterte Platz zu sehr gestylt und steril und auch der kühle Weihnachtsmarkt ließ bei vielen keine rheinische Gemütlichkeit aufkommen. Zum Glück ist das seit kurzem etwas anders.

Endlich! Es grünt so grün am Schadowplatz

Jetzt laden acht quietschgrüne mobile Sitz-Möbel, die „Enzis“, zum Liegen, Sitzen, Kaffee trinken und und und ... ein. Kaum aufgestellt, setzte die Diskussion ein (auch im lokalkompass!), ob schön oder nicht, ob zu teuer oder nicht, ob nötig oder nicht… Von den meisten wurden sie aber spontan und begeistert angenommen. Und pünktlich zur Ankunft der Kultmöbel zeigt auch die große Kastanie, leider der einzige Baum auf dem Platz, ihre ersten Blüten. Schade eigentlich, dass die „Enzis“ nur übergangsweise stehen bleiben sollen, denn nach dem Start der Wehrhahn–Linie sind feste Bänke vorgesehen. Wäre es nicht schön, wenn die „Enzis“ blieben? Und könnte der Schadowplatz nicht sogar noch ein paar zusätzliche Farbtupfer gebrauchen? Warum also nicht noch Bänke in gelb, blau, rot oder lila aufstellen, die nicht die Welt kosten und ja auch mobil einsetzbar sind?

Und was sagt Herr Schadow dazu?

Viele Passanten bleiben vor dessen Büste (von 1869) etwas ratlos stehen. Sie ist jetzt genau vor den Libeskind-Bauten aufgestellt. Ziemlich streng schaut Friedrich Wilhelm von Schadow (1788-1862) von seinem hohen Sockel auf den nach ihm benannten Platz. Die poppigen bunten Sitze dort wären ihm vielleicht befremdlich vorgekommen, denn der Sohn des Berliner Bildhauers Gottfried Schadow war ein ziemlich konservativer Maler. Aber als Kunstmanager machte er einen tollen Job.

Maler und Manager

1826 wurde Schadow Direktor der Düsseldorfer Kunstakademie. Als Mitbegründer und Leiter des Kunstvereins für die Rheinlande und Westfalen setzte er sich dafür ein, dass die Künstler ihre Kunst vermarkten konnten. Was heute selbstverständlich ist, war damals revolutionär. Und schließlich reformierte er die Ausbildung an der Düsseldorfer Akademie und machte sie so attraktiv, dass Kunstschüler aus ganz Europa und selbst aus den USA nach Düsseldorf strömten.

Eine Düsseldorfer Erfolgsgeschichte

Düsseldorf war um die Mitte des 19. Jahrhunderts eine provinzielle Kleinstadt mit kaum mehr als 30.000 Einwohnern. Unter Schadow wurden die Akademie und ihre „Düsseldorfer Malerschule“ eine Erfolgsgeschichte. Sie sorgten dafür, dass Düsseldorf damals auch international bekannt wurde.

Autor:

Margot Klütsch aus Düsseldorf

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