Journalist für ein Wochenende

Brigadegeneral Bernhardt Schlaak im Interview | Foto: young leaders
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  • Brigadegeneral Bernhardt Schlaak im Interview
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Gemütlich dreht eine Transall C-160 ihre Runden über dem Fliegerhorst Laage, als donnernd zwei Eurofighter starten und das Transportflugzeug abfangen. Diese spektakuläre Flugvorführung war einer der Höhepunkte des 147. Jugend Presse Kongresses in Laage bei Rostock. Für 125 Teilnehmer standen ein Wochenende lang der Journalismus und die Bundeswehr im Mittelpunkt. Die Teilnehmer, das sind Jugendliche im Alter von 15 bis 22 Jahren aus ganz Deutschland, die eines gemeinsam haben: alle engagieren sich sozial, sei es als Gruppenführer bei den Pfadfindern, Chefredakteur der Schülerzeitung oder Mitglied des Studierendenparlaments. Anderen etwas Gutes tun und dafür seine Zeit opfern ist für sie selbstverständlich. Ausgerichtet wurde der Kongress von der Young Leaders GmbH, die es sich zur Aufgabe gemacht hat, diese jungen Menschen zu fördern. Zu diesem Zweck werden mehrmals im Jahr Akademien, Workshops und Kongresse veranstaltet.

Der 147. Jugend Presse Kongress fand vom 27. bis 29. November 2015 unter dem Leitthema „Luftwaffe und Technik – Chancen für junge Leute“ in Rostock statt. Die Teilnehmer, die das Auswahlverfahren bestanden hatten, strömten aus ganz Deutschland an die Ostsee. Bereits im Zug wurden die ersten Bekanntschaften gemacht, die nach der Zimmereinteilung bei einem gemeinsamen Abendessen in der Jugendherberge vertieft wurden. Nach einer kurzen Nacht ging es am Samstagmorgen mit dem Bus zum Fliegerhorst Laage. Reinhard Werner, der Geschäftsführer der Young Leaders GmbH, eröffnete den Kongress im Plenarsaal des Fliegerhorstes. Anschließend trafen sich die Teilnehmer in den verschiedenen Workshops, die bei der Bewerbung ausgewählt werden konnten. Die Gruppe „Webmag“ gestaltete eine Online-Zeitung mit Bildern, Videos und Berichten, während die „Print“-Gruppe eine klassische Zeitung erstellte, die über Nacht gedruckt und am nächsten Morgen gelesen werden konnte. Das Kongressfernsehen erarbeitete eine zehnminütige Sendung mit Interviews und beeindruckenden Aufnahmen der Veranstaltung. Alle Workshops wurden von Profijournalisten geleitet, die für namhafte Medien wie die Welt, das Bayerische Fern-sehen, SWR3 und BILD.de arbeiten. Neben den Vorträgen von Vertretern der Bundeswehr und der eindrucksvollen Flugvorführung war den Nachwuchsjournalisten eine Medienbörse geboten, die Interviews und persönliche Gespräche mit den Referenten und Soldaten ermöglichte. Brigadegeneral Bernhardt Schlaak informierte die Teilnehmer umfassend über die Aufgaben der Luftwaffe sowie die eingesetzten Luftfahrzeuge. Viele davon durften die young leaders anschließend bei der Demonstration des Abfangens eines Flugzeuges live erleben. Den Eurofighter konnten sie im Simulator sogar einmal selbst fliegen. Petra Müller, erste Direktorin des Bundesamts für das Personalmanagement der Bundeswehr, erläuterte die vielseitigen Ausbildungsmöglichkeiten der Streitkräfte, die auch attraktive Alternativen für junge Frauen beinhalten, sowohl militärisch als auch zivil. Besonders fortschrittlich ist die Bundeswehr bei der Gleichstellung von Mann und Frau, da jeder Bewerber dieselben Auswahlverfahren durchlaufen muss. Somit gibt es keine Unterschiede bei der Besoldung oder den Karrieremöglichkeiten. Darüber hinaus standen ein Fluglehrer, ein Pilot, ein Mechaniker und ein Karriereberater zur Verfügung, sodass keine Fragen offen blieben.

Ein Highlight war der Presseabend am Samstag. Dafür hatte die Young Leaders GmbH ein Schiff gechartert, das auf der Warnow durch Rostock fuhr und einen einzigartigen Ausblick auf die Stadt bot. Bei einem leckeren Abendessen tauschten die Teilnehmer ihre neu gewonnenen Erfahrungen aus, schlossen Freundschaften und nutzten die Gelegenheit zu zwanglosen Gesprächen mit den Journalisten und Referenten. Dem Geschäftsführer Reinhard Werner liegen besonders die Freundschaften am Herzen, da diese für immer halten können. Den Abend ließen die Jungjournalisten im Zielhafen Warnemünde ausklingen. Am nächsten Morgen wurden die Ergebnisse des Vortages präsentiert und in den Workshops noch einmal analysiert, bevor sich die Profijournalisten im Plenarsaal den Fragen der Teilnehmer stellten. Thema war alles rund um den Weg zum Journalisten. Überraschend war dabei, dass ein Studium des Journalismus nicht empfohlen wird, sondern vielmehr ein fachspezifischer Studiengang, da Fachwissen hilfreich ist, um Zusammenhänge zu erkennen und kritische Fragen zu stellen. Auf dem Weg zum Bahnhof tauschten die Teilnehmer noch letzte Kontaktdetails aus, bevor sie alle die Heimreise antraten, ausgestattet mit zahlreichen neuen Eindrücken und einer wertvollen, zukunftsweisenden Erfahrung, die ihnen noch lange positiv in Erinnerung bleiben wird.

Autor:

Michael Bartsch aus Düsseldorf

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