Sturm: Kein Nahverkehr

Selbst Motorräder hielten nicht stand. Foto: Ingo Lammert
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Sturmtief Niklas machte gestern Düsseldorf zu schaffen. Umgefallene Mülltonnen und heruntergefallene Dachziegel waren da nur das Ende der Fahnenstange. Am frühen Vormittag kam von der Deutschen Bahn die Nachricht, dass der gesamte Nahverkehr eingestellt wird.

„Der April macht halt, was er will“, scherzte eine ältere Dame mit Blick auf den Düsseldorfer Hauptbahnhof vor sich hin. Angesichts des Sturmtiefs „Niklas“ hatte sie da wohl auch nicht so unrecht. Starke Winde, kurzzeitige Hagelschauer und Sonnenstrahlen. Aufgrund dieser Mischung könnte man den Wettergott Petrus für verrückt erklären.
Diese Wetterlage sorgte schließlich dafür, dass der Nahverkehr der NRW-Landeshauptstadt komplett lahmgelegt wurde. Und der Hauptbahnhof noch mehr umherirrende Menschen als üblich beherbergen musste. Gestresste Leute mit Koffern und zunehmend schlechter Laune im Handgepäck machten das Bahnhofsbild am letzten Märztag des Jahres aus.
Von „ich bin einfach genervt“ über „ich hab schon genug Stress“ bis „kein Kommentar“ reichten die Äußerungen der Betroffenen.
Was war passiert? Der Sturm hatte so gewütet, dass die Deutsche Bahn ihren kompletten Nahverkehr für den gesamten Tag einstellte. Nichts ging mehr. Die ersten verzweifelten Pendler hatten schon morgens die Auswirkungen der starken Windböen in Kauf nehmen müssen. Einer von ihnen war Timm Wolf. Auf dem Weg von Bonn nach Essen strandete er am Bahnhof Düsseldorf. „Ich habe anderthalb Stunden hier am Bahnhof gestanden, erst dann kam die endgültige Meldung, dass es nicht weiter gehen wird“, sagt er.

Erhöhtes Einsatzaufkommen

Ein erhöhtes Einsatzaufkommen verzeichnete die Feuerwehr ebenfalls am Vormittag. Um 11 Uhr war sie schon zu 35 Einsätzen wegen des Sturmtiefs gerufen worden. „Hauptsächlich handelt es sich hierbei um Bäume, welche umzustürzen drohten, oder bereits umgestürzt sind“, hieß es von Seiten der Feuerwehr, die schon am Sonntag wetterbedingt pausenlos im Einsatz war.
In Mitleidenschaft gezogen wurden auch Bauzäume und Verkehrsschilder. Eine 15 Meter hohe Tanne, die drohte auf die Danziger Straße zu stürzen, wurde von der Feuerwehr umfangreich abgetragen. Ein Großaufgebot gab es auch auf der Fleher Brücke, die zwischenzeitlich gesperrt werden musste. Hier drohte ein Lastkraftwagen umzustürzen.
Chaos auf der Heinrichstraße verursachte zudem ein umgestürzter Kamin. Dieser fiel auf ein parkendes Auto. Die Feuerwehr musste sogar umliegende Kamine abtragen, weil auch diese hätten einstürzen können.

Von Christina Görtz und Kevin Schwank

Autor:

Kevin Schwank aus Düsseldorf

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