Pascal Vogt musiziert, schauspielert, unterrichtet und produziert - aber nie in Strapsen

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„Das ist die größte Location, die ich je bespielt habe“, setzt bei Pascal Vogt langsam die Nervosität ein. Am Freitag, 22. August, 20 Uhr singt und musiziert der Künstler aus Essen-Borbeck im Resonanzwerk in Oberhausen, Essener Straße 259. „Und da gehen 400 Leute rein“, weiß er.

Auf dem Programm stehen Musical-Hits und Klassiker der Rock- und Pop-Geschichte. Und die werden unplugged präsentiert, also akustisch und ganz intim.
Zur Seite stehen ihm zwei Freunde: Fabian Michels, ebenfalls Borbecker, kennt der 25-Jährige schon aus dem Kindergarten, „und wir machen schon ewig Musik zusammen“. Solche Vertraute an seiner Seite zu haben, sei ihm besonders wichtig, um im Business ausgeglichen zu bleiben. Eine kurze Phase, als sich der erste Erfolg einstellte und er drohte, abzuheben, habe es schließlich schon gegeben, gesteht der Essener ein.

Jessica Kessler kennt man aus "We will rock you"

Jessica Kessler, die Dritte im Bunde, hat er dagegen erst mit Beginn seiner beruflichen Laufbahn kennengelernt. Die Duisburgerin hatte schon da einen Namen in der Musical-Szene, sie spielte Hauptrollen in „We will rock you“, „Die Schöne und das Biest on Ice“, übernahm Rollen in „Titanic“ und „Tanz der Vampire“. „Ich hätte nie gedacht, dass wir mal was zusammen machen“, verrät Pascal Vogt, der großer Fan ihrer Arbeit ist. Doch mittlerweile sei eine Kooperation entstanden, die über „einen Star gebucht“ weit hinaus gehe. „Wir haben einfach Bock darauf, was zusammen zu machen!“ Das spiegelt sich auch auf der CD „Just Musical“ wider. Duette wie „Falling Slowly“ aus „Once“ sind da vertreten und werden gewiss auch live in Oberhausen zu Gehör gebracht. Mit Stimme, Flügel und Gitarre bringt das Dreier-Gespann eine gute Mischung für das Konzert mit.

Allrounder mit Musical-Vorliebe

Der richtige Mix zieht sich ohnehin wie ein roter Faden durch Pascal Vogts Leben und Wirken. „Ich bin ein Allrounder und möchte auch gar nichts anderes sein", möchte er sich nicht auf eines seiner Talente, eine seiner Leidenschaften und Fähigkeiten spezialisieren. Dabei sind davon reichlich vorhanden. „Ich spiele Instrumente und singe“, beginnt er die Aufzählung. Auch Schauspiel und Entertainment gehören fest in sein Programm, speziell beim Musical auch unverzichtbar. Manchmal tanzt er sogar, wenn auch ungern. Im Rahmen einer Musical-Dinner-Tour sei er nicht mehr drumherum gekommen. „Da gab es eine Szene aus Dirty Dancing“, erinnert der Borbecker sich. „In zwei Tagen musste ich den Mambo erlernen und die Hebefigur hat in keiner Probe funktioniert“, grinst er, „dafür aber in jeder Show, die wir gespielt haben.“
Dass er nicht der größte Tänzer, gewiss auch nicht der beste Schauspieler oder Sänger werden kann, dessen ist er sich bewusst, aber auf allen Gebieten sein Bestes zu geben und damit erfolgreich zu sein, wenigstens in den interessierten Kreisen, darauf kann und möchte er nicht verzichten. „Grenzen hab ich aber auch“, betont er und konkretisiert: „Liebesszenen sind tabu, dafür habe ich keine professionelle Ausbildung und eine laienhafte Herangehensweise mag man keinem Kollegen zumuten. Und in Strapsen bei der Rocky Horror Picture Show auftreten, möchte ich auch nicht.“
Davon ab ist sein Horizont schon ein ziemlich weiter. Und stets kommt noch etwas hinzu. „Zum Beispiel durch Produktion.“ Ein eigenes Musical, klar, hat er bereits zu Papier gebracht. „Sophies Traum“ heißt das Werk, Ende November soll die Zusammenarbeit mit Gunnar Ewert im Katakomben Theater Essen aufgeführt werden. „Mehr wird dazu aber noch nicht verraten, weiß der Künstler, wie wichtig es ist, die Spannung hoch zu halten. Und, nicht weniger unwichtig, Absprachen und Verträge einzuhalten.

Integrative Pädagogik als Standbein

Am Ende droht man bei Pascal Vogt, der schon als kleiner Junge am Keyboard des Opas seine Liebe zur Musik entdeckte und später unter anderem an der Musikschule Folkwang Unterricht bekam, beinahe zu vergessen, was sein eigentliches Standbein ist. „Ich studiere an der TU Dortmund, Lehramt für Sonderpädagogik mit dem Hauptfach Musik“, erzählt der Borbecker. Integrative Arbeit lag ihm schon immer am Herzen und dabei will er auch bleiben. Weil´s wichtig ist und Zukunft hat, und weil´s ihm Spaß macht. Das neben allen übrigen Projekten sogar mit am meisten.

Autor:

Sara Drees aus Dortmund

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