Keine Ausreden

Ein Siebenmeter brachte acht Sekunden vor Schluss den 26:25 Sieg. 
Foto: Bangert
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  • Ein Siebenmeter brachte acht Sekunden vor Schluss den 26:25 Sieg.
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Die Kettwiger Handballer unterlagen bei der Haaner Reserve, sind aber weiterhin Zweiter

Den Sieg aus der Hand gaben die Kettwiger Handballer in Haan. Ausreden hätte es viele gegeben: Harzverbot, Ausfälle, die unsicheren Schiedsrichter. Doch all‘ dies wollte man nicht als Entschuldigung gewertet wissen. Die Reserve schien schon mausetot, drehte dann überraschend die Partie, während den Damen in Düsseldorf so gar nichts gelingen wollte.

Unitas Haan II gegen 1. Herren 32:29
Tore: Pfeiffer (7), Schwartz (7), Röckmann (6), Bing (2), Käsler (2), Möller (2), Stempel (2), Gehenio.
Irgendwie kam alles zusammen. Abteilungsleiter Werner Dörnenburg zählte auf: „Die Trainer Moritz Brix und Florian Kundt sowie Kai Mühlenhoff konnten nicht auflaufen, Marc Bing war angeschlagen. Mühlenhoff muss an der Hand operiert werden, fällt bis zum Ende der Saison aus. Die Jungs kamen mit dem harzfreien Spiel nicht und lagen schnell mit 0:5 zurück. Was da an Bällen ins Nirvana geworfen wurde, das hätte höchstens für ein Field Goal beim Football gereicht. Sie sind ja noch bis auf ein Tor heran gekommen und hatten echt Pech mit zwei Pfostenwürfen. Doch irgendwie hat nix gepasst, die Deckung löchrig, die letzte Konsequenz, zum Ende ließ dann durchs ständige Hinterherrennen die Kraft nach.“ Gastgeber Haan kam einfach besser mit dem Spielgerät klar und immer wieder zu einfachen Treffern. Die Defensive bekam keinen Zugriff auf den Angriff der Hausherren. Ein Sonderlob ging an Lars Pfeiffer, der als Einziger durchgehend kämpfte mit sieben Feldtoren bester Schütze war. Die junge Kettwiger Mannschaft hatte durchaus Phasen, wo die Einstellung stimmte. Dann aber ließ sie wieder rapide nach und machte so dem Gegner das Siegen leicht.

Bombensaison

Werner Dörnenburg sieht das Positive: „Wir spielen bisher eine Bombensaison. Wir sind immer noch Zweiter. Wuppertal scheint nicht zu knacken, aber der Vizetitel ist für uns greifbar.“ Grundlage dafür könnte ein erfolgreiches Abschneiden im kommenden Heimspiel am Samstag um 17.30 Uhr gegen die MTG Horst gelegt werden. Die MTG hat beileibe keine schlechte Mannschaft, aber Kettwig möchte mit einem Sieg im „Stadtderby“ weiter Punkte sammeln. Die Voraussetzungen sind nicht schlecht: Marc Bing und Florian Kundt sind bis zum Wochenende wieder gesund, Moritz Brix will im Training schauen, ob das Knie hält. Dann könnte es zu einem Einsatz reichen.

Altendorf 09 gegen 2. Herren 25:26
Tore: Fuchs 5, R. Schinke 5, Scheid 4, S. Schinke 4, Müller 3, Bach 2, Beede, Graefer, Luhrenberg.
Die Männer um Trainer Daniel Averbeck waren hin- und hergerissen: „Das Ergebnis ist natürlich super, aber die Leistung war es nicht. Da haben wir viel Glück gehabt.“ In einer sehr schwachen ersten Halbzeit merkte man der Kettwiger Reserve an, dass die Spieler unkonzentriert waren, gedanklich eigentlich ganz woanders. Der 17:12 Halbzeitstand für die Hausherren war vollkommen gerechtfertigt. Auch nach dem Seitenwechsel lief es alles andere als gut, als sich dann noch Julian Müller an der Schulter verletzte und Sascha Graefer mit Mittelhand- und Daumenbruch ausfiel, schien alles zappenduster. Die Gastgeber konnten sich auf 20:14 absetzen. Doch urplötzlich kämpfte die Kettwiger Reserve, kam immer näher, warf fünf Tore in Folge, konnte sogar in Führung gehen, beim Stand von 25:25 schien sich ein Remis anzubahnen. Als ob das Spiel nicht schon spannend genug war, wurde Kettwig acht Sekunden vor Schluss ein Siebenmeter zugesprochen, der sicher verwandelt wurde. Der letzte Angriff der Altendorfer wurde gestoppt und der fällige Freiwurf brachte keine Gefahr mehr.

So gut wie nie

Nach einer sehr durchwachsenen Leistung gegen Altendorf kommt mit der DJK VfR Saarn nun ein echtes Schwergewicht in die Kettwiger Halle. Der Zweitplatzierte stellt eine richtig schwere Aufgabe dar. Werner Dörnenburg: „Ich habe nachgeschaut. So gut wie jetzt stand unsere Reserve noch nie da. Trainer Daniel Averbeck und sein Co Horst Littmann haben die Truppe im Griff, Jeder kämpft für Jeden. Von daher ist die Partie gegen Saarn zwar eher ein Schmankerl, zudem fehlen mit Julian Müller und Sascha Graefer gleich zwei wichtige Mittelmänner. Normalerweise haben wir keine Chance. Aber wer weiß?“

SFD 75 Düsseldorf gegen Damen 27:18
Tore: Museiko (5), Schulz, I. (5), Schoenke (4), Laermann (2), Schulz, M. (2).
Nach zuletzt vielversprechenden Leistungen hatte die Kettwiger Damen-Mannschaft beim Auswärtsspiel in Düsseldorf keine Chance auf zwei Punkte. Gegen die SFD Düsseldorf unterlagen sie deutlich mit 18:27 Toren. Das Team von Trainer Michael Risse wirkte behäbig, ideenlos und zu wenig lauffreudig, um Lücken in die gegnerische Abwehr zu reißen. Auch die eigene Deckung wurde von Minute zu Minute löchriger, vor allem weil die nötige Absprache fehlte. Beide Mannschaften begannen sehr nervös, das Spiel war von vielen Fehlern geprägt. Symptomatisch: Erst nach drei Minuten fiel das erste Tor des Tages nach einem Fehlpass der Kettwiger. Die benötigten für ihren ersten Treffer gar fünf Minuten. Eine schöne Kombination über außen endete in einem Heber in die lange Ecke. Solches gekonnte Zusammenspiel blieb aber die Ausnahme.

Einseitige Partie

Es wurde eine einseitige Partie, die Heimmannschaft aus Düsseldorf dominierte fast nach Belieben. Die Kettwiger wussten kaum, wie sie die stabile Abwehr der Gegner durchbrechen sollten. Das Schiedsrichter-Duo musste als Konsequenz oft Zeitspiel anzeigen. Tore waren eher Zufallsprodukte waren. Die Heimmannschaft erzielte ihre Tore über Tempogegenstöße oder aus der zweiten Welle. Kettwiger dagegen vergab klare Chancen, verwarf im ersten Durchgang gleich drei Siebenmeter. Die Gäste fanden gut in den zweiten Abschnitt hinein, spielten nun auf Augenhöhe und hatten bald auf 7:14 verkürzt. Doch immer noch war ihr Spiel zu statisch, selbst zahlreiche Überzahlsituationen konnten nicht konsequent genutzt werden. Der Neun-Tore-Vorsprung aus der Halbzeit hatte auch am Ende des Spiels Bestand. Der Sieg der Düsseldorfer hätte aber durchaus höher ausfallen können.
Am Samstag beginnt um 15 Uhr die Rückrunde: Im Auswärtsspiel bei Tabellenführer SG Überruhr III haben die KSV-Damen die Möglichkeit, sich von einer besseren Seite zu zeigen. Chancen auf einen Sieg gibt es gegen das absolute Überteam der Liga aber kaum.

Autor:

Daniel Henschke aus Essen-Werden

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