Das Baum-Wunder

Was machen die denn da? Wünsche aufschreiben!!!Ja, Vanessa Keller (li.) und Tanja Berger hätten für den Gervinuspark 1000 Wünsche. Beide sind schon ganz scharf auf den 30. Juli. In den 3 Parks - Gervinus-, Westpark am Mark und Riehlpark - ist um 18 Uhr je eine Wunschbaum-Installation... Fotos: Debus-Gohl
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  • Was machen die denn da? Wünsche aufschreiben!!!Ja, Vanessa Keller (li.) und Tanja Berger hätten für den Gervinuspark 1000 Wünsche. Beide sind schon ganz scharf auf den 30. Juli. In den 3 Parks - Gervinus-, Westpark am Mark und Riehlpark - ist um 18 Uhr je eine Wunschbaum-Installation... Fotos: Debus-Gohl
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30. Juli: Schrille Stadtteil-Aktion in drei Parks!

Treffpunkt Gervinuspark. Die drei Leute sind pünktlicher als die Maurer. Fast eine viertel Stunde früher, strahlen fröhlich. Was die mir erzählen, ist der reine Wahnsinn. Nö, keine „Träumerei von Schumann“ sondern Fakten, die mich schier Staunen lassen. Das junge Trio giert nicht nach Designer-Klamotten, dicken Karren, sondern wünscht sich einen schöneren Stadtteil – und macht ihn! Ja, wie denn?

Also, Judith Altenbockum, Justina Glab und Danny Friedrich sind keine Fantasten, haben gestandene Berufe, führen Fakten auf, die Frohnhausen in alle Munde bringen können – Vorreiter für andere Stadtteile. Und – Geld im Rücken. Wichtig, alles ehrenamtlich! Dahinter steht keine Sekte, keine Partei…Aber mächtig Spaß am Stadtteil, dass da etwas passiert.

Wie kam es zu der Stadtteil-Zündung? „Impulsiv“, so Justina Glab, 33. „Wir lieben Frohnhausen. Doch wir wünschen uns den Stadtteil schöner. Also stand die Frage im Raum: Worauf haben wir Lust? Was könnte man im Gervinus-, Riehl-, Westpark machen?“ Prompte Einsicht: „Wichtiger ist nicht, worauf wir Lust haben sondern was wollen die Leute? Also wenn wir Picknick in den Parks wünschen – keiner kommt, ist nicht so prickelnd.“

Der Klick kam im Frühjahr. „Impulsgeber war eine Ausschreibung der Klimaagentur der Stadt Essen und dem Kulturwissenschaftlichen Institut Essen“, erinnert der 28-jährige Danny Friedrich. „Die beiden Träger hatten zum Stadt/Teil/Ideen-Wettbewerb aufgerufen.“

Ahnen Sie was? Richtig! Drei Gewinner gab’s. Darunter das „dreiblättrige Kleeblatt“, die Initiative ParkFiction Frohnhausen. Glückwunsch! „In dem Wettbewerb im Mai hat zunächst einmal unsere Idee gewonnen. Der ausgeschriebene Sachmittel-Preis, 3000 Euro - wie die Zusagen für einen Mentor/eine Mentorin von Seiten der Träger für die Umsetzung.“

Folglich ist die Idee schwarz auf weiß auf Papier gekommen. Die Drei wissen aus Gesprächen: „Es gibt viele Leute, die Frohnhausen mitgestalten wollen, aber es fehlt ihnen an Impulsen. Die sagen, ich würde gerne was tun, aber wie…?“

Der nächste Schritt folgt. Ihr Stadtteil liegt Ihnen doch heiß am Herzen. Also Mitmachen.

Los geht’s Donnerstag, 30. Juli, um 18 Uhr, in allen drei Frohnhauser Parks gleichzeitig - es gibt eine Wunschbaum-Installation. Die wunderschön geschmückten Bäume sind nicht zu übersehen. Bleistifte im Glasbehälter. Karten warten auf Ihre Wünsche.

Eckige, braune Karten für Wünsche. Beispielsweise „bunteres Frohnhausen“. „Wenn die Mehrheit sich wünscht, dass Frohnhausen mit Blumen bepflanzt wird oder mit mehr Bäumen, da können wir bei der Pflanzaktion mithelfen, Sachen besorgen etc…“

Feuer und Flamme sind jetzt schon Vanessa Keller und Tanja Berger als sie davon hörten. Sie hätten 1000 Wünsche. Vanessa: „Mehr gesicherte Spielmöglichkeiten für Kinder. Nach dem Orkan Ela ist noch immer der Gervinuspark-Zaun kaputt. Vielleicht eine Kletterwand für Jugendliche…“ Tanja stinkt der Hundekot. Sie wünscht sich eine eingezäunte Hundewiese.

Runde blaue Karten für Weitergabe der eigenen Talente/Fähigkeiten, die bei Park-Festen eingebracht werden können. Wie „Ich kann toll Saxophon spielen; oder- ich habe Spaß am Vorlesen im Kindergarten; ich möchte mit jemandem spazieren gehen“, führt Judith Altenbockum an.

Die Wunschbaum-Träume werden von den drei Machern gesammelt. Zwei Wochen können Besucher ihre Herzensanliegen vor Ort auf den Karten verewigen, aufhängen. Wiederum dabei andere kennenlernen, sich austauschen.
Zweiter Schritt. Wesentlicher Zweck des Sammelns aus den Wünschen und sichten ist danach eine Impuls-Aktion für einen lebendigen Stadtteil in jedem der drei Parks.

Zum Vormerken: 11. bis 13. September. Vorstellbar wären an den Tagen gemeinsame Garten-, Musik-, Kunst- und Upcycle-Aktionen. Entscheidend ist, welche Wünsche für den Stadtteil zur Sprache kommen. Angesprochen sind alle Menschen, die in Frohnhausen leben.

„Wir haben einen Zeit- und Kostenplan. Die Mittel, die uns zur Verfügung stehen, geben wir gerne rein. Es wäre toll, wenn etwas zurück kommt – wenn viele Menschen sich beteiligen“, hofft Danny Friedrich mit Mitstreitern.

Autor:

Ingrid Schattberg aus Essen-West

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