Grauer verkaufsoffener Sonntag! Vom Ausfallen, Wegfallen, Weggehen

Verkaufsoffener Sonntag in Frohnhausen
EP: Weiss: Cornelia Weiss (re.) berät Kunden. Fotos Gohl
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    EP: Weiss: Cornelia Weiss (re.) berät Kunden. Fotos Gohl
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Wenn von oben Petrus dunkle, graue Wolken entstaubt, sieht es unten nicht zum Jubilieren aus. Die Macher an den Gervinusplatz -Ständen hätten beim „Laternenfest“ liebend gerne Gedränge gesehen. Auch den Grillstand Empacher; der ging anderweitig „fremd“. Ebenso die Clownin kam nicht. Selbst auf Laternen blieb der Werbering sitzen, weil Kinder fehlten…

Der Reihe nach. Uschi Dotten findet es einigermaßen beeindruckend, „dass der Werbering bemüht ist, etwas auf die Beine zu stellen. Schön, dass auch mal andere Geschäfte dabei sind, die sonst nicht geöffnet haben.“ Doch nach einem Blick auf den Gervinusplatz: „Die Stände werden immer weniger, leider.“ Wolfgang Dotten vermisst Musik. Schon beim letzten Mal wurde das moniert. Im Grunde wäre es sehr schade, wenn der offene Sonntag eingestellt werden müsste wegen zu wenig Anklang und Desinteresse.“

Rainer Krause achtungsvoll, „ dass der Frohnhauser Schützenverein mit selbstgemachtem Punsch stets es versteht, die Leute zu puschen. „Selbstgemacht“, betont Heidrun Weber.“ Gabi, Jens, Kai, Markus schmeißen sich ins Zeug für ihr Spritzgebäck.

Acht Freunde für Achilles halten wie Pech und Schwefel zusammen – für den Förderverein Achilles. Mit dabei im Boot Hans-Joachim Müller-Ehlers, Apostelhaus. Heidi und Olaf Eickmeier fächern auf: „Wir haben Kaffee, Kuchen hier. Alles selbstgemacht und gespendet: Bienenstich, Maulwurfkuchen, Apfelkuchen mit Walnüssen, Butterkuchen…“ Luftholen. „Glühwein, Brezel, Bäckerpetermänner, von Mitgliedern gespendet. Außerdem zig Spiele, Stofftiere. Plus Windlichter, die Kinder mit buntem Papier, Schleife schmücken - gespendet.“ Hurra! Der Erlös saust ins Apostelhaus. Drei schöne Stände – vereint unter einem Dach.

Werbering-Vorsitzende Martina Löbbert mit Ellen Schröder bringen derweil am WR-Stand Stäbe in Stielsicherheit für 50 bunte Laternen. Kälte kriecht in die Kleidung. Die Vorsitzende hat „Rücken“. „Es könnte wärmer sein. Der Menschendurchlauf ist nicht so groß“, beklagt Schröder. Das kalte Nass macht dagegen hungrig auf dampfenden Grünkohl. Der geht flugs weg. Eben - gute handgemachte Hausmannskost -– gekocht von Spitzenköchinnen Löbbert und Schröder.

Gähnende Leere am Schminkstand. Jacqueline Dombrowski, Erzieherin Kolpinghaus, etwas traurig: „Leider keine Kinder. Bis 16 Uhr waren es lediglich acht…“

Was machen die Frohnhauser Geschäfte? Kundschaft bei Grafflage „Schöne Dinge“, Mülheimer Straße 78. Ein Traum von Weihnachten liegt im Schaufenster, lockt Gucker in den Laden. Hier verzaubert die himmlischste Essener Dekorierung in den Auslagen! Bestätigung fällt prompt von Gerda und Gerd Wefels. „Solange wie es das Geschäft gibt, kaufen wir all unsere Geschenke hier. Auch unsere Freunde aus anderen Städten beauftragen uns, wenn sie etwas benötigen. Die vertrauen uns und dem Inhaber.“ Die Nase drückt sich platt am Schaufenster ein Pärchen. „Ein Fachgeschäft, das seinesgleichen sucht. Gute Beratung, guter Service.“ Rein geht’s. Zufrieden? Ursula und Erich Grafflage bescheinigen: „Gut besucht.“ Er frotzelt: „Meine Frau hat es geschafft, zwei Teufel zu verkaufen!“ Sie weist stolz auf den verwaisten letzten hin.

Fairhavn – Fairlieb Dich! Seit April neu, Berliner Straße 51. Inhaberin Anja Mahnken freut sich, „dass viele neue Leute heute rein schauen. Sonst haben wir leider wenig Laufkundschaft.“ Das Geschäft liegt etwas ungünstig, ohne Parkplatz. Jessica Völlinger verrät: „Ich komme aus Rüttenscheid, da gibt es ein ähnliches Geschäft. Das in Frohnhausen wollte ich mir unbedingt mit meiner Freundin ansehen. Ich mache mir schon Gedanken, wo meine Sachen herkommen. Die Räume machen einen guten Eindruck. Optimal wäre, wenn außer Kleidung noch Ausgefallenes hinzukommt wie Kaffeebecher für unterwegs…“

Optik Augustin, Inhaber Jari Augustin, zögert: „Für uns lohnt sich der offene Sonntag nur, da wir viel Aufarbeiten können. Übrigens, sonst erhielten wir immer ein Plakat, das auf den Sonntag, mit Datum hinweist.“ Werberingvorsitzende Löbbert bestätigt: „Diesmal nicht. Nur über facebook.“

Norbert Weiss, Inhaber EP: Weiss: „Kunden waren hier, die auch kauften. Aber insgesamt alles verhalten, ruhig.“ Seine Mutter hakt nach: „Heute erfuhr ich, dass Mode Engels schließt. Vor Monaten wurde 80-Jähriges gefeiert. Jetzt Aus. Keine rosigen Zeiten.“

Autor:

Ingrid Schattberg aus Essen-West

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