GRÜNE WUNDER: "Atempause"-Radtour

Ende der Atempause-Radtour. Geschafft! Angekommen! Radfahrgruppe vor der evangelischen Auferstehungskirche im Essener Südostviertel. Doch vorher gabs viele Highlights. Foto: Schattberg
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Wie mutig muss man sein, um am Wahltag eine Atempause-Radtour durch Essen zu planen? Kommt doch keiner!

Ach ne, wenn Christian Wagener, städtischer Beauftragter für Radverkehr, zur sechsten, letzten Atempause-Tour ruft, düsen die flotten Flitzer in Scharen zum Willy Brandt Platz. Zügig, in Zweier-Reihen, zwar ohne Polizeischutz, doch mit „Engeln“, endete die Fahrt im wohl außergewöhnlichsten Essener "Wohnzimmer"... 

Entscheidend für das Aha-Erlebnis, geboren zur „Grünen Hauptstadt Europas“ sind u. a. sechs besondere Kirchen. Hintergrund: Erinnerung an den Beginn der Reformation vor 500 Jahren. Punkt 15 Uhr: Christian Wagener radelt voran. Wie ein Lindwurm schlängelt sich die Radler-Reihe durch die Essener Innenstadt, über die Altendorfer Straße zum Thyssen Krupp-Gemeinschaftsgarten. Kleine Pause – Wissenswertes weiß stets Wagener.
Weiter geht’s durch den Krupp Park, mit viel buntem Völkchen; zügig zur Radtrasse „Rhein Bahn“. Dort wird der Essener Aussichtspunkt „bestiegen“. Staunen, wie herrlich grün das oft verschmähte Altendorf ist.
Weiter am glitzernden Niederfeldsee, wo vor dem Restaurant „Radmosphäre“ die Musik-Anlage für den Wahlabend aufgebaut wird. Dann schlängelt sich der Lindwurm über die Talroute, die Kirschbaum-Allee. Halt wieder am Aussichtspunkt. An der Heißener Straße besichtigen die Radler zwei Naturdenkmäler.
Rasant, etwas holprig, Spurt zum ältesten Essener Park: Schloßpark Borbeck, angelegt im 17. Jahrhundert. „Er wird jetzt nach historischen Unterlagen umgestaltet“, weiß Wagener.
Essenpause? I wo. Über die Fahrradtrasse Altendorf führt der Weg mit langem Radler-Atem zum Südostviertel. Endet in der Auferstehungskirche, Manteuffel-/Ecke Steubenstraße. Herzlicher Empfang von Pfarrer Götz Kreitz. Der stolz bilanziert: „Diese evangelische Kirche wurde Weihnachten 1948 als erste Essener Kirche von der Gemeinde benutzt.“ Im Zweiten Weltkrieg wurde der Bau schwer beschädigt und teilzerstört. Ein Wiederaufbau in vereinfachter Form erfolgte 1948. 1985 wurde der Kirchbau in die Denkmalliste der Stadt Essen eingetragen. Das in Europa einzigartige, kreisrunde Kirchengebäude wurde nach einem Entwurf des Architekten Otto Bartning errichtet.
Begeisterung bei allen Radlern. „Man sitzt in der runden Kirche wie in einem Wohnzimmer. Ich finde die Architektur, die Fenster, einfach berauschend, zum Atem anhalten“, strahlt Irmgard Fehr. In Erinnerung bleibt allen das warme, wohlige Licht im Südostviertel.

Autor:

Ingrid Schattberg aus Essen-West

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