St. Anna-Gebäude - dem Abriss preisgegeben

Diese herrliche Kirche, St. Anna, ist dem Verfall preisgegeben. Foto: Frank Blum
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Offenes Dach seit Orkan Ela wird nicht repariert – Vereine verzweifelt – Räume gesucht!

Spitz formuliert: Gott sei Dank brachte Orkan Ela dem mächtigen 107-jährigen St. Anna-Gebäude endlich den Todesstoß. Damit Aus und Abriss. Was? Wusch - gelöscht sind die vielen Pläne seit 2001 zur Rettung der 900 Quadratmeter Kirchenfläche. Unverblümte Klarheit kommt dazu knapp von Pfarrer Ludger Blasius.

Ein Anruf bei Pfarrer Ludger Blasius vom West Anzeiger genügte und alle Träume rund um St. Anna sind auf alle Ewigkeit futsch. Wahrhaftig, an Ideen fehlte es seit 2008 für die „stillgelegte“ St. Anna keinesfalls.

Nur ein Beispiel: Mit starker Mannschaft setzte sich Arndt Sauer, Leiter des Mehrgenerationenhauses, samt Pastor Gerhard Welp für die St. Anna-Räumlichkeiten ein, prüften, wägten heiße Firmenangebote ab. Große Wohnungsbaugesellschaften zeigten Interesse, die Fläche für Wohnungen oder Büros zu nutzen. Andere Firmen liebäugelten mit dem Kirchenhaus. Allerdings, alle Pläne wurden immer wieder von kirchlicher Seite verworfen. Über Jahre ein Hin und Her. Just bis 2014.

Endgültige Klarheit jetzt. Auslöser ist der Karnevalsverein Altendorfer Buben, der den West Anzeiger um Hilfe bittet. Uwe Richert, Geschäftsführer, verzweifelt: „Durch den Sturm Ela sind wir heimatlos geworden. Wir bauten vorher immer im Turm von St. Anna unseren Rosenmontagswagen. Da aber das halbe Dach durch den Orkan abgedeckt ist, die Kirche abgerissen werden soll, haben wir keine Möglichkeit, unseren Wagen-Bau auszuführen. Wir brauchen dringend einen Raum, wo wir unterkommen können. Wir sind ein ganz kleiner Verein, unsere finanziellen Mittel sind begrenzt…“

Pfingstmontag wütete Ela auch fürchterlich am St. Anna-Dach, wirbelte Dachpfannen weg und durcheinander. Es regnet rein. Die Feuchtigkeit ist bereits an den Holzpanelen im Kirch-Innern sichtbar. Doch könnte der Dachschaden nicht längst behoben sein?

Der West Anzeiger hakte nach. Jedoch Pfarrer Ludger Blasius bestätigte: „In der Tat, St. Anna steht zur Disposition heißt, dass wir nicht an dem Gebäude festhalten werden. Die Entscheidungen dazu sind noch nicht definitiv gefallen, aber es gibt Überlegungen zugunsten der gegenüberliegenden Altenheimerweiterung. Die Kirche nutzen wir nicht, investieren auch keine Gelder. Fakt ist: Wir haben keine Mittel. Das ist schade, tun wir nicht leichtfertig.“

Doch noch wollen wir nicht aufgeben: Wir hörten, dass eine große Wohnungsgesellschaft Interesse zeigte? „Das ist Spekulation. Dazu kann ich nichts sagen.“ Wenn sich ein Spender finden würde? „Für das Dach? Wozu soll jemand Geld geben, was nicht gebraucht und nicht genutzt wird? Nur als Lagerstätte…? Wir haben keine Mittel und keine Verwendung für das Gebäude.“

Somit bleibt die Tatsache, dass es seitdem in den Turm, ins Dach regnet. Schade! Somit ist das Anna-Gebäude dem Tod preisgegeben. Wer aber soll den Abriss bezahlen? Wo der Abriss der Oase schon über 600000 Euro schluckte…

Autor:

Ingrid Schattberg aus Essen-West

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