Kommentar: Thurmfeld verrottet

Oberbürgermeister Thomas Kufen (2.v.l) und Beigeordneter Andreas Bomheuer bei der offiziellen Übergabe des neuen Sportbades am Thurmfeld. | Foto: Foto: Peter Prengel/Stadt Essen
  • Oberbürgermeister Thomas Kufen (2.v.l) und Beigeordneter Andreas Bomheuer bei der offiziellen Übergabe des neuen Sportbades am Thurmfeld.
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Die Planer der Essener Bäderlandschaft haben offensichtlich pünktlich zum Beginn der Sommerferien reichlich Wasser geschluckt:

Das neue Sportbad am Thurmfeld, an dem rund 18 Monaten gebaut wurde und das auch großspurig als Schwimmbad-Ersatz für die geschlossenen Bäder im Essener Westen angekündigt wurde, hat die dämlichsten Öffnungszeiten, die sich Otto-Normal-Schwimmer nur denken kann: montags bis freitags von 6.30 bis 10 Uhr, samstags, sonntags, feiertags geschlossen.
Doch jetzt kommt's noch besser, wie auf der Homepage des Bades zu lesen ist... Trommelwirbel:
"Badangebot in den Sommerferien 2016 vom 11. Juli bis 23. August
Zusätzlich zu den Freibädern bieten die Sport- und Bäderbetriebe Essen allen Daheimgebliebenen auch in diesem Jahr wieder zahlreiche Nutzungsmöglichkeiten in den Essener Hallenbädern an.
Das Sportbad Thurmfeld bleibt während der gesamten Sommerferien geschlossen."
Na, das nenne ich dann mal "zahlreiche Nutzungsmöglichkeiten" und eine gelungene Gestaltung der Homepage.
In ein paar Monaten wird vermutlich das große Jammern der Planer der Essener Bäder wieder ausbrechen: "Das neue Bad wird von den Essenern nicht angenommen. Die Kosten laufen uns davon. Schließung und Abriss sind erforderlich."
Man stellt sich die Frage, warum das Bad eigentlich überhaupt errichtet wurde. Welchen Sinn macht ein Bad, was nur für den Schul- und Vereinssport genutzt wird und für die (arbeitende) Bevölkerung, die das Ding mit ihren Steuergeldern finanziert haben, unterm Strich kaum bis gar nicht zur Verfügung steht?
Mal hier im Überblick, was die Stadt im Sommer einfach verrotten lässt:
Das 25 Meter Schwimmbecken verfügt über 8 Bahnen. Eine Sprunganlage mit 1 Meter Sprungbrett und 3 Meter Plattform, ein 167 Quadratmeter großes, multifunktionales Lehrschwimmbecken sowie eine digitale Zeitnahme und Anzeigetafel runden das sportliche Angebot ab. Das Bad bietet 530 Zuschauerplätze, davon 240 Sitzplätze. Das Bad bietet behindertengerechte Duschen und Toiletten sowie einen separaten Umkleidebereich für Menschen mit Behinderung. Der Zugang zur Schwimmhalle ist durchgehend barrierefrei. Um die Zuschauertribüne erreichen zu können, steht eine Hubplattform zur Verfügung. Im Außenbereich sind Behindertenparkplätze vorhanden.

Autor:

Frank Blum aus Essen-Süd

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