Schalker Sorgenkinder krönen emotionalen Abend

Klaas-Jan Huntelaar traf zwar zum 2:0, jubelte aber aus unerklärlichen Gründen danach nicht wirklich. | Foto: Gerd Kaemper
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  • Klaas-Jan Huntelaar traf zwar zum 2:0, jubelte aber aus unerklärlichen Gründen danach nicht wirklich.
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Der S04 hat nach sieben Wochen wieder einen Sieg in der Bundesliga einfahren können. Gegen Hannover 96 gewann Schalke am Freitagabend mit 3:1.

Durch den Heimsieg sprangen die Königsblauen vorübergehend auf den vierten Tabellenplatz. Gegen den Tabellenvierzehnten aus Niedersachsen schossen Johannes Geis per Foulelfmeter, Klaas-Jan Huntelaar und Franco Di Santo die Tore für die Gastgeber. Allan Saint-Maximin hatte zwischenzeitlich den 2:1-Anschlusstreffer für die Gäste erzielt.

Der siebte Saisonsieg im 15. Spiel war für die „Knappen“ verdient. Das bestätigte auch Hannover-Trainer Michael Frontzeck nach dem Spiel. „Es war ein verdienter Sieg. Schalke war über 90 Minuten die bessere Mannschaft.“

Gigantische Choreografie der Nordkurve vor dem Anpfiff

Das Spiel hatte noch gar nicht angefangen, als die Arena schon Kopf stand. Eine beeindruckende Choreographie der Nordkurve stellte alles in den Schatten, was bislang einmal in der Schalker Vereinsgeschichte umgesetzt worden war. Sechs Monate und 30.000 Euro hatten die Anhänger in die Arbeit investiert und damit unmittelbar vor dem Anpfiff für den ersten Gänsehaut-Moment in der am Freitagabend geschlossenen Veltins-Arena gesorgt.

Auf dem Rasen sprang der Funken aber noch nicht sofort zu den Schalker Spielern über. Zwar egalisierten sich beide Teams in den ersten 20 Minuten mehr oder weniger und viele Zweikämpfe prägten das Geschehen. Doch Hannover wirkte zunächst wacher und gewann auch drei Viertel aller Zweikämpfe. Danach aber fingen sich die Gastgeber und erhöhten insbesondere durch den am Freitagabend besten Schalker, Leroy Sané, das Tempo. Der war es dann auch, der die erste Chance für den S04 initiierte und nach einem starken Solo klug in den Rückraum auf Max Meyer passte, der mit der linken Picke den Ball aber nicht mehr genau genug auf das Tor von Nationaltorhüter Ron-Robert Zieler schießen konnte, so dass dieser links am Tor vorbeiflog (27.).

Leroy Sané wirbelt Hannover 96 durcheinander

Sané war auch an weiteren Chancen in der 34. und 43. Spielminute beteiligt, ehe er kurz vor dem Halbzeitpfiff selbst das 1:0 hätten erzielen können, wenn nicht sogar müssen. Nach Vorlage von Klaas-Jan Huntelaar war der 19-Jährige etwas weit vom Tor abgekommen, wenngleich der Winkel noch nicht zu spitz war. Dennoch konnte Zieler, obwohl dieser - wie erneut viele andere Spieler an dem Abend - wegen des schlechten Zustands des Rasens ausrutschte, den Ball so gerade eben noch zum Eckball parieren (45.), der dann aber nichts einbrachte.

Nach der Pause setzte Schalke den guten Eindruck aus den vergangenen 25 Minuten fort. Nachdem Zieler in der 46. Minute einen Schuss von Meyer noch problemlos fangen konnte, war er sechs Minuten später machtlos. Zunächst hatte Hannovers Marcelo im Strafraum Klaas-Jan Huntelaar ungeschickt an dessen Schulter so heruntergerissen, dass Schiedsrichter Wolfgang Stark gar keine andere Möglichkeit blieb, als auf Elfmeter zu entscheiden. Den verwandelte Johannes Geis dann mit einem platzierten Schuss ins linke Eck sicher zum 1:0 (51.). Für Geis war es im Trikot des S04 der erste Bundesliga-Treffer, nachdem er bisher „nur“ je einmal im DFB-Pokal und in der Europa League getroffen hatte. Zuletzt war der 22-Jährige fünf Spiele gesperrt und zeigte bei seinem Comeback auf Anhieb ein starkes Spiel.

Hannover in der Offensive zu harmlos

Danach verflachte das Spiel etwas, weil der S04 nicht wollte und Hannover nicht konnte. Die Gäste waren zwar bemüht, mehr Szenen in der Offensive zu zeigen, waren aber vor dem Tor von Ralf Fährmann schlichtweg harmlos.

Mitten in diese chancenarme Phase schlug Schalke zum 2:0 zu. Erst wurde Meyer bei einem 40 Meter-Solo nicht von den Gästen angegriffen worden, ehe seine Flanke auch noch entscheidend abgefälscht wurde, so dass Huntelaar völlig alleingelassen und problemlos aus wenigen Metern vor dem Tor zum 2:0 per Volley abschließen konnte (73.). Keine 60 Sekunden später hatte Meyer auch noch das 3:0 auf dem Fuß, ehe das Spiel ab der 80. Minute noch einmal einige Höhepunkte aufweisen konnte.

Franco Di Santo beendete Mega-Torflaute

Erst scheiterte Kenan Karaman in der 80. am linken Pfosten des S04-Gehäuses, ehe eine Minute später der erst kurz zuvor eingewechselte Allan Saint-Maximin mit einem wahren Geschoss aus 20 Metern in den rechten Winkel ein echtes Traumtor zum 2:1 erzielte. Doch der Jubel der Niedersachsen hielt keine 50 Sekunden an.

Praktisch im direkten Gegenzug erzielte der ebenfalls erst kurz zuvor eingewechselte Franco Di Santo das 3:1 und beendete damit eine 1.377 Minuten andauernde Tor-Flaute in der Bundesliga (82.). Drei Minuten später hatte der erneut laufstarke Leon Goretzka noch die Möglichkeit auf das 4:1, doch sein Schuss aus über 20 Metern landete nur auf, statt im Tor.

Doch auch so gewann Schalke in der Bundesliga mal wieder ein Spiel erstmals seit dem 17. Oktober (2:1 gegen Hertha BSC). Durch den 3:1-Erfolg über Hannover 96 feierte man erst den zweiten Sieg aus den vergangenen zehn Pflichtspielen!
Tore: 1:0 Johannes Geis (51./FE), 2:0 Klaas-Jan Huntelaar (73.), 2:1 Allan Saint-Maximin (81.), 3:1 Franco Di Santo (82.)

Bildergalerie Schalke gegen Hannover

Klaas-Jan Huntelaar traf zwar zum 2:0, jubelte aber aus unerklärlichen Gründen danach nicht wirklich. | Foto: Gerd Kaemper
Leroy Sané (m.) war von Hannover zu fast keiner Zeit in den Griff zu kriegen. | Foto: Gerd Kaemper
Autor:

Raphael Wiesweg aus Gelsenkirchen

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