Mit Telefontrick in die Wohnung - Zwei Gocherinnen bleiben standhaft

Erst dachte sich Michaela Tanzel nichts Böses, als es am Mittwochmittag an ihrer Tür klingelt. Doch dann traute die Gocherin ihren Ohren nicht.

GOCH. "Ich komme von Unitymedia und müsste mal die Leitungen in ihrer Wohnung überprüfen", schallte es aus der Sprechanlage. Das kam Michaela Tanzel allerdings merkwürdig vor. Erstens ist sie gar nicht bei diesem Telefonanbieter und zudem ist die Anlage im Keller installiert. Doch diese Argumente prallten an dem Unbekannten einfach ab. "Er wurde richtig frech und verlangte unbedingt Zugang", ist die Gocherin immer noch etwas schockiert über die Dreistigkeit. Damit steht sie nicht allein. Der Mutter ihrer Freundin Jessica Wenning erging es ebenso: "Bei uns stand er sogar im Hausflur und hat ganz kurz die Rückseite eines Ausweises vorgezeigt. Aber in die Wohnung haben auch wir ihn nicht gelassen."
Michaela Tanzel ging der Vorfall nicht aus dem Kopf. Sie informierte sich bei ihrem Telefonanbieter und erhielt dort die Bestätigung, dass die Mitarbeiter eigentlich nie unangemeldet an der Tür klingeln würden. Das hatte sich die Gocherin bereits gedacht. Ist sie doch ist ein gebranntes Kind: "Bei uns wurde vor Jahren schon mal der Keller leergeräumt." Deshalb ist es ihr auch wichtig, dass man solche Übeltäter dingfest macht. Doch dafür ist die Polizei auf Mithilfe aus der Bevölkerung angewiesen. "Solche Betrugsmaschen sind nicht Neues", erklärt Pressesprecher Achim Jaspers. "Man sollte die Leute auf gar keinen Fall in die Wohnung lassen und sich nicht scheuen, uns unter Telefon 110 zu informieren." So könnten die Gesetzeshüter rasch handeln und vielleicht die Täter sogar noch auf frischer Tat ertappen.