Rettungskräfte angegriffen - Feuerwehr stellt Strafantrag - 1.000 Euro Belohnung für Hinweis auf den Täter

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AKTUELL: +++ Stadt setzt Belohnung aus +++
Beschädigung eines Rettungswagens bei einem Notruf zum Jahresbeginn

"Dieses Ereignis ist ungeheurlich." Deutliche Worte findet der Leiter der Hagener Feuerwehr, Heinz Jäger, zu einem Ereignis am Neujahrsmorgen. Gegen 0:39 Uhr ging ein Notruf aus einer Telefonzelle in der Leitstelle der Feuerwehr Hagen ein. Im Bereich der Alleestraße / Friedensstraße in Altenhagen wurde eine hilflose Person gemeldet. Beim Aufsuchen der gemeldeten Notfallstelle wurde der von der Leitstelle entsandte Rettungswagen allerdings mit Feuerwerksraketen und vermutlich einer Flasche angegriffen, bei der die Windschutzscheibe des eigentlich hilfebringenden Rettungswagens so stark beschädigt wurde, dass ein Austausch unumgänglich war. Ähnliche Ereignisse, bei denen Einsatzkräfte von Feuerwehr und Polizei angegriffen wurden, sollen sich auch in anderen Städten zugetragen haben. "Gar nicht auszudenken, was alles hätte passieren können", so Jäger, "wenn die Verbundglasscheibe geplatzt wäre und die Besatzung, die mit Blaulicht und akustischem Signal (Martins-Horn) unterwegs war, sich erschrocken hätte." Dieser Vorfall stellt aus Sicht der Hagener Feuerwehr eine Eskalation von besonderer Qualität dar, wenn Retter bei einem Notruf während der Einsatzfahrt attackiert werden. Die Stadt Hagen setzt deshalb eine Belohnung von 1000 Euro für die Ergreifung des Täters oder der Täter aus.

2014/2015 verlief für die Hagener Feuerwehr sehr unruhig. Teilweise wurden zwei bis drei Einsätze gleichzeitig gemeldet. Der Rettungsdienst wurde dieses Jahr nicht nur durch die Einsätze stark beansprucht.

Um den erwarteten hohen Einsatzzahlen im Rettungsdienst gerecht zu werden, wurden für den Zeitraum des Jahreswechsels gegenüber dem normalen Regelbetrieb von sieben Rettungswagen vier zusätzliche Rettungswagen und ein zusätzlicher Krankenwagen in Betrieb genommen. Ein Fahrzeug wurde von der Feuerwehr besetzt und je ein Rettungswagen von der Johanniter-Unfall-Hilfe, und zwei Rettungswagen vom Deutschen Roten Kreuz. Der Krankenwagen wurde durch den Arbeiter-Samariter-Bund besetzt. Die meisten Einsätze verzeichnete die Feuerwehr in der Zeit von 22 bis 6 Uhr. Die häufigsten Einsatzgründe waren Verletzungen in Folge von übermäßigem Alkoholgenuss, Stürzen oder Schlägereien und unsachgemäßer Umgang mit Feuerwerkskörpern.
Erschreckend war die Respektlosigkeit der Feiernden gegenüber der Feuerwehr und dem Rettungsdienst. Mehrere Fahrzeuge wurden gezielt mit Raketen beschossen und mit Flaschen beworfen. Ein Rettungswagen wurde dabei im Bereich der Windschutzscheibe erheblich beschädigt.
Die Feuerwehr Hagen musste in der Silvesterschicht zu insgesamt 21 Einsätzen ausrücken. Dabei wurde die Berufsfeuerwehr in der Zeit von 22 bis 5 Uhr von der Freiwilligen Feuerwehr, Boele-Kabel, Haspe, Tücking, Wehringhausen, Reh, Elsey, Altenhagen, Boelerheide, Eckesey, sowie Dahl unterstützt.
Den Schwerpunkt der Einsätze bildeten auch in diesem Jahr Brände von Papier- und Abfallcontainern
sowie Buschwerk, die durch den Missbrauch von Feuerwerkskörpern oder Brandstiftung in Brand gerieten.
Kurz nach Mitternacht löste vermutlich Rauch von Feuerwerkskörpern die automatische Brandmeldeanlage bei mehreren Firmen aus. Die Feuerwehr musste aber zum Glück nicht tätig werden.
Gegen 0.15 Uhr wurden drei weitere Feuer gemeldet. In der Wittekindstraße war es zum Kleinbrand in einer Küche gekommen. In der Mühlenstraße sollte ein Zimmer brennen, auch hier war der Einsatz schnell beendet. Von weitem zu sehen war ein Feuer auf einem Balkon an der Monschauerstraße. Die Flammen zerstörten hier das gesamte Balkonmobiliar. Durch das beherzte Eingreifen eines Nachbarn konnte das Feuer schnell gelöscht werden, so dass die betroffene Wohnung nur leicht in Mitleidenschaft gezogen wurde.
Die Dachhaut eines Hauses an der Tuchmacherstraße hatte durch Feuerwerkskörper Feuer gefangen. Hier konnte durch den schnellen Einsatz der Feuerwehr größerer Schaden verhindert werden.
Besonders problematisch war für die Feuerwehr die starke Rauchentwicklung durch Feuerwerkskörper. Bei Sichtweiten von teilweise nur 20 m war ein sicheres und schnelles Vorankommen auch mit Einsatzfahrzeugen kaum möglich.
Die Hagener Feuerwehr dankt allen ehrenamtlichen Rettungskräften und den Kameraden der Freiwilligen Feuerwehr, die in der Silvesternacht im Einsatz waren.

Autor:

Lokalkompass Hagen aus Hagen

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