Gedanken

Schritte wagen, weil im Aufbruch ich nur sehen kann - für mein Leben gibt es einen Plan
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  • Schritte wagen, weil im Aufbruch ich nur sehen kann - für mein Leben gibt es einen Plan
  • hochgeladen von Andreas Rau

Gerade habe ich meinen Schreibtisch aufgeräumt und dort jede Menge Gedichte gute Wünsche zum neuen Jahr gefunden. Das hat mich irgendwie nachdenklich gemacht.

Wieso tun wir das eigentlich? Und warum so gerne zu Weihnachten und zum Jahreswechsel? Eigentlich kann man sich doch jeden Tag alles Gute, Gesundheit, Glück und Erfolg fürs Leben wünschen!

Genauso ist es doch mit dem Rückblick. Man blickt auf das zurück, was einem in dem abgelaufenen Jahr widerfahren ist - Schönes und Schlechtes, Krisen und Chancen. Manch einer hat seinen Job an den Nagel gehängt (oder wurde aus verschiedenen Gründen entlassen). Ein anderer hat einen schweren Verlust erlitten, eine neue Liebe erfahren, sich ein neues Auto gekauft. Oder jemand hatte einen Unfall, wurde mit einer schweren Krankheit konfrontiert, oder von einer solchen geheilt, hat eine schöne Reise gemacht oder ist umgezogen... Es gibt so viele Dinge, die einem im Laufe eines Jahres passieren können.

Warum aber wird man ausgerechnet am Ende eines Jahres so nachdenklich? Das könnte man doch genauso gut am Ende jeden Tages oder einer Woche oder am Monatsende ?

Natürlich hat es einen gewissen Reiz, einmal im Jahr Bilanz zu ziehen - so wie wir in der AIDS-Hilfe das tun müssen.

Man hat hinterher wieder einen Überblick, wie man finanziell dasteht. Wenn man seinen Keller oder seine Schränke aufgeräumt hat, weiß man wieder, was man eigentlich alles darin gebunkert hatte. Und wenn man sein Gefühlsleben analysiert, stellt man fest, dass sich da so manche finstere Schublade mit schlechten Gedanken findet - aber vielleicht auch eine mit schönen Erinnerungen.
Ich habe an 2014 viele Erinnerungen. An einen Beginn mit düsteren Perspektiven. Wir wussten nicht, ob wir dieses Jahresende überhaupt als Beratungsstelle erleben, ob wir umziehen müssen oder nicht... Befürchtungen überschatteten den eigentlich geplanten positiven Jahresbeginn. Existentielle Ängste zum großen Teil.

Aber eben auch Aufbruch ins neue Abenteuer, bekundete und gelebte Solidarität.
Einen neuen "Infowagen" namens Klapp-Bar, eine gnadenlos geniale Truppe an alten und neuen Ehrenamtlichen, tolle Aktionen und den zweiten Platz beim Hagener Fummellauf.
Mein zwanzig jähriges Jubiläum in der AIDS-Hilfe Hagen. Oh man, war das schön, die vielen Gesichter der letzen 20 Jahre hier zu haben. Ich hätte heulen können vor Freude. (Ich gebe zu: Ich habe geheult, aber nur für mich ganz alleine).

Und nun - was steht vor uns? Ein Umbau der Beratungsstelle, der die Mietkosten senkt, uns aber für einige Tage wieder ins Chaos bringt.

Aber - und damit wären wir wieder beim Thema, auch die Gelegenheit gibt, altes zu überdenken und einfach mal wieder aufzuräumen. Mental, wie auch ganz praktisch.
Könnte man eigentlich öfter tun! EBEN!

In diesem Sinne wünsche ich allen, die uns unterstützt haben und denen, die uns in Gedanken begleitet haben, denen die bei uns ein Betätigungsfeld gefunden haben und die sich hier wohlfühlen, ein "aufgeräumtes" Jahr 2014.

Und für das neue Jahr, das jetzt wie eine frisch gestrichene weiße Wand vor uns liegt, viele Augenblicke, in denen Sie Ruhe finden, um innere Einkehr zu haben, Eure äußere Umgebung zu 'entrümpeln' - und wünscht Ihren Freunden und Familien Gesundheit, Glück und Erfolg.

Und lassen sie uns gemeinsam mit geeinten Kräften Schritte wagen in 2015.

In diesem Sinne möchte ich ein Lied mit Ihnen teilen. Und auch wenn es den einen oder anderen wundern wird, dass ich mich für ein Kirchenlied entscheiden habe. Aber es passt.

Refrain:
Schritte wagen im Vertraun' auf einen guten Weg,
Schritte wagen im Vertraun, dass letztlich er mich trägt.
Schritte wagen, weil im Aufbruch ich nur sehen kann,
für mein Leben gibt es einen Plan.
1. Strophe
Schritte kann man manchmal sehen,
Spuren, die noch nicht verweht,
Wege, die auch andre gehen,
ob da jemand vor mir geht?

2. Strophe
Schritte kann man manchmal spüren,
Freude will mit mir hinaus,
Füße fangen an zu frieren,
tanzen sie sich dann nicht aus.

3. Strophe
Schritte kann man
sich erdenken,
klug beschreiben einen Schritt.
Manches kann man sich auch schenken,
nimmt der Kopf den Fuß nicht mit.

(Text und Musik: Clemens Bittlinger)

Ihnen allen vielen Dank!

Ihr Andreas Rau

Autor:

Andreas Rau aus Hagen

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