Brunftzeit: In das Röhren schauen

Wenn ein Rothirschbulle mit seinen über 100 Kilo Lebendgewicht die Stimme erhebt, dann trägt das Röhren weit durch die Baumlandschaft in der Hohen Mark.
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Dumpfes Röhren oder lockendes Grunzen: Was in der Hohen Mark ein Geweih trägt, ist derzeit vollauf mit der Brunft beschäftigt. Die Besucher im Wildpark Granat freut das jährliche Schauspiel. Noch bis in die ersten Novemberwochen hinein werben die Hirsche um ihre Weibchen.

Keine Frage, wer hier der König des Waldes ist: Wenn ein Rothirschbulle mit seinen über 100 Kilo Lebendgewicht die Stimme erhebt, dann trägt das Röhren weit durch die Baumlandschaft in der Hohen Mark. Zu sehen bekommt man die Tiere allerdings nur selten, da sie Menschen im Allgemeinen aus dem Weg gehen. Eine einfachere Möglichkeit gibt es in Lavesum: Im Naturwildpark Granat läuft den Besuchern das Hochwild wortwörtlich vor der Nase herum.

Die Kombination aus Naturerlebnis und Freizeitunterhaltung ist bereits seit Generationen beliebt und zieht auch jetzt im Herbst an sonnigen Tagen viele Besucher an. Gerade Familien mit Kindern sind hier den Tieren ganz nah: Rehe, Wildschweine und Hirsche können beobachtet und gefüttert werden, und das weitläufige Gelände lädt zur Erkundung ein. Im Moment bietet der Granat ein besonderes Naturschauspiel: Die Brunftzeit der Hirsche ist seit Anfang September im vollen Gang.

Spannendes Naturschauspiel

Was die Luchse im Park kaum noch die Ohren spitzen lässt, verzückt die Besucher immer wieder auf ein Neues: Mit mehr oder weniger kräftigen Lautäußerungen zeigen die männlichen Hirsche, was für eine tolle Partie sie sind - und trumpfen mächtig auf. Klar, das eher kurze Grunzen der Damhirsche kann mit dem beindruckenden Röhren ihrer großen Vettern nicht mithalten, während die Sikahirsche immerhin in verschiedenen Stimmlagen rufen können. Dafür kommen die beiden kleineren Hirscharten den Besuchern viel näher, als die oft etwas Distanz wahrenden Rothirsche. Spannend ist es allemal, wenn zwei Bullen mit krachendem Geweih ihre Kräfte messen, oder die Tiere mit einem kurzen Spurt Nebenbuhler vom Platz verweisen. Die kleineren Rehe halten sich derweil bedeckt und kümmern sich eher um die Besucher, die mit vollen Händen leckeren Mais verteilen.

Seit Anfang September röhren die Hirsche, was das Zeug hält. Die Rothirsche sind nach anderthalb Monaten der Brunft mittlerweile wieder ruhiger geworden, aber beim kleineren Dam- und Sikawild kann man die Revierkämpfe noch einige Tage lang erleben. Wer sich als gestandener Hirsch mit Geweih und Stimme durchsetzen und einige Weibchen erobern kann, hat gute Chancen, dass sein Nachwuchs zwischen Mai und Juni die ersten Schritte ins Leben macht - sehr zur Freude der menschlichen Besucher.

Aber nicht nur zur Brunft- und Setzzeit hat der Naturwildpark einiges zu bieten. Vom Wolf über den Luchs bis hin zum Wildschwein können viele heimische Waldtiere aus nächster Nähe beobachtet werden, und die vielen freilaufenden Rehe und Hirsche sind ohnehin ein Erlebnis für sich. Geöffnet hat der Granat das ganze Jahr zwischen 10 und 18 Uhr. Mehr Info: www.naturwildpark.de

Autor:

Oliver Borgwardt aus Dorsten

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