Besinnliches: Weißer Rauch

Weißer Rauch…

stieg über dem Petersplatz auf. Wir schreiben das Jahr 1958. Die katholische Welt ist enttäuscht. Ein alter Mann wurde gewählt – ein Übergangspapst. Johannes der XXIII. Und dann, wenige Monate später die Überraschung. Der Papst beruft ein Konzil ein. Einer Anekdote nach will er frischen Wind in die Kirche hineinlassen, die Fenster aufreißen.
In der vergangenen Woche vor 50 Jahren wurde das Zweite Vatikanische Konzil eröffnet. Mit dem Konzil wurde das Tor zur Welt weit geöffnet. Drei Jahre lang beraten über 2500 Bischöfe, Gelehrte und Vertreter anderer Religionen in Rom. Die Erneuerung der Liturgie – jetzt wurde nicht mehr nur Latein in der Messe gesprochen - war der Beginn. Fortan las der Priester nicht mehr die Messe, sondern feierte sie gemeinsam mit den Menschen. Es folgten weitere wichtige Entscheidungen. Das Verhältnis der katholischen Kirche zu den anderen Kirchen wurde geklärt. Der Ökumene wurde ein hoher Stellenwert beigemessen. Darüber hinaus gab es eine Erklärung über die Religionsfreiheit. In der Pastoralkonstitution Gaudium et spes – Freude und Hoffnung wurde das Verhältnis der Kirche zur Welt neu beschrieben. Was ist von dem Aufbruch damals übrig geblieben? Vieles von dem, was damals beschlossen wurde, muss heute noch umgesetzt werden. Gerade in einer Zeit, in der sich die katholische Kirche in einer schwierigen Situation, in einer Krise befindet. Die Volkskirche hat aufgehört zu existieren. Wir leben in einer pluralen Gesellschaft, viele Menschen verlassen die Kirchen. Die Kirche darf sich nicht nur um ihre eigenen Strukturen kümmern, sondern muss auf die Men-schen zugehen. Das Konzil beschreibt es so: Freude und Hoffnung, Trauer und Angst der Menschen von heute, besonders der Armen und Bedrängten aller Art, sind auch Freude und Hoffnung, Trauer und Angst der Jünger Christi. Da liegt noch einiges vor uns. Das ist aber nicht nur die Aufgabe einiger weniger, sondern dazu sind alle Jünger Christi aufgerufen. Wir dürfen dabei auf den Geist Christi vertrauen.

Winfried Langendonk, Pfarrer von St. Peter und Paul

Autor:

Dr. Anja Pielorz aus Hattingen

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