"Du Rassist, Du kleines Licht"

Auf der Anklagebank saß diesmal der Falsche! Angeklagt wegen Beleidigung und Widerstandes gegen Vollstreckungsbeamte. Doch sehr bald stellte sich heraus: Eigentlich müsste sein Bruder dort sitzen. Das Verfahren gegen den Angeklagten wurde eingestellt.

Zwei Beamte der Stadt Hattingen hatten den ruhenden Verkehr in der Stadt kontrolliert und stießen dabei auf zwei Fahrzeuge in „zweiter Reihe“. Sie hielten an und jeweils einer von ihnen nahm sich jeweils eines der Fahrzeuge vor.
Bei dem einen Fahrzeug saß niemand im Wagen und der Beamte begann eine entsprechende Anzeige zu schreiben. Plötzlich tauchten einige Personen auf, darunter auch der Bruder des Angeklagten, und fragten den Beamten, was er hier mache.
Nach Aussage des Beamten erklärte er diesen das Verfahren, doch stieß er auf wenig Einsicht. „Stattdessen beleidigten mich die Personen. Sie beschimpften mich, nannten mich Rassist und ,kleines Licht‘ und sie würden dafür sorgen, dass ich nicht mehr lange bei der Stadt beschäftigt sei.“ Er habe sich bedrängt und bedroht gefühlt und den Kollegen zu Hilfe gerufen.
Dieser sei auch gekommen, genauso wie der Angeklagte. Der habe ihn aber nicht beleidigt, sondern ihn weggeschubst. Dann sei die Polizei gekommen.
Der Staatsanwalt erklärt sofort, dann sitze wohl der falsche Mann auf der Anklagebank. Dieser sei angeklagt wegen Beleidigung und wenn er nicht beleidigt habe, käme allenfalls Nötigung in Betracht.
Das Gericht stellt dieses Verfahren ein. Gegen den Bruder des Angeklagten könnte sich allerdings ein neues Verfahren anschließen.

Autor:

Dr. Anja Pielorz aus Hattingen

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