Hospizdienst: Zum ersten Mal eigenes Büro in Hattingen

Beate Achtelik (links) hat den Führungsstab an Silvia Kaniut weitergegeben, bleibt aber natürlich mit an Bord. Foto: Pielorz
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Der Ambulante Hospizdienst Witten-Hattingen hat zum ersten Mal in Hattingen eigene Räume bezogen. Im Zentrum für bürgerschaftliches Engagement (ZBE) am Holschentor, Talstraße 8, teilt er sich einen gemütlichen Dachraum mit dem Verein „Kinderpaten“. Gleichzeitig übergab die bisherige erste Koordinatorin Beate Achtelik (64) den Führungsstab an Silvia Kaniut (54). Sie bleibt aber mitverantwortlich für die Regionalgruppe Hattingen.

Neben 22 ehrenamtlichen Hospizbegleitern sind Silvia Kaniut und Beate Achtelik hauptamtlich für den Hospizdienst tätig. Etwa 15 Menschen pro Monat werden durch den Hospizverein betreut. Manche von ihnen werden nur für Stunden begleitet, manche über viele Monate.
Silvia Kaniut ist examinierte Familienpflegerin und systemische Familienberaterin. Außerdem war sie in der Notfallseelsorge tätig. „Ich habe mich viel mit Fragen zum Tod und der Trauer beschäftigt. Als Notfallseelsorgerin kam ich aber immer erst zum Einsatz, wenn der Tod, in der Regel unter tragischen Umständen, bereits eingetreten war. Beim Hospizdienst ist das anders. Man begleitet den Menschen auf diesem Weg und nimmt für sich selbst Antworten mit. Ich habe 2010 einen Vorbereitungskurs gemacht, war dann zunächst ehrenamtlich beim Hospizdienst und jetzt bin ich Koordinatorin.

Begleitung auf dem letzten Weg

Der Hospizdienst arbeitet unabhängig von allen Konfessionen. „Der Glaube an jemanden oder etwas ist in der Regel Bestandteil der Begleitung. Nach dem Tod ist noch irgendetwas. Wir bemühen uns, auf die Menschen einzugehen und mit der Hilfe der Informationen durch die Angehörigen deren Wünsche zu erfüllen. Wir haben aber auch die Möglichkeit, einen Pfarrer der entsprechenden Konfession dazu zu holen“, erzählt Silvia Kaniut. „Selbst bei Atheisten erlebt man in solchen Fällen eine gewisse Spiritualität“, ergänzt Beate Achtelik.
Werden die Hospizler von Angehörigen gerufen oder gar von Palliativmedizinern, so befindet sich der Sterbende oft in den eigenen vier Wänden. Dann kann es auch zu einer längeren finalen Phase kommen. „Werden wir aber von Altenhilfeeinrichtungen oder Krankenhäusern gerufen, so begleiten wir oft nur wenige Stunden.“
Der Umgang mit dem Tod und dem Sterbeprozess sei nicht so dramatisch wie in der Notfallseelsorge. „Ich würde fast sagen, es wird zu einem normalen Bestandteil des Lebens. Wir erklären den Angehörigen viel, reden und es macht auch mit einem selbst etwas. Vielleicht kann man sagen, dass die Angst vor dem Sterben geringer wird.“
Zum ersten Mal hat die Regionalgruppe nun in Hattingen ein eigenes Büro mit festen Sprechstundenzeiten. Montag und Mittwoch von 15 bis 18 Uhr haben Interessierte die Möglichkeit, sich über die Arbeit beim Ambulanten Hospizdienst zu informieren und Gespräche führen, wenn Unterstützung in Anspruch genommen werden soll.
Der Ambulante Hospizdienst in Hattingen ist zu erreichen unter 0174/9797029 oder E-Mail unter AHD-Hattingen@gmx.de.

Autor:

Dr. Anja Pielorz aus Hattingen

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