Stark machen gegen Rechts

Josef Niehaus, ehemaliger Geschäftsführer des Jugendringes Dortmund (l.), Jürgen Lensing, bei der Stadt Iserlohn zuständig für Kinder- und Jugendschutz, und die Erste Beigeordnete und Leiterin des städtischen Ressorts Generationen und Bildung Katrin Brenner stellte die Projektreihe zu den Themen Rechtsextremismus und Demokratieförderung vor. | Foto: Stadt
  • Josef Niehaus, ehemaliger Geschäftsführer des Jugendringes Dortmund (l.), Jürgen Lensing, bei der Stadt Iserlohn zuständig für Kinder- und Jugendschutz, und die Erste Beigeordnete und Leiterin des städtischen Ressorts Generationen und Bildung Katrin Brenner stellte die Projektreihe zu den Themen Rechtsextremismus und Demokratieförderung vor.
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Unter dem Titel "Empört Euch. Engagiert Euch. (Be)Lebt die Demokratie!" steht eine Projektreihe für Jugendliche zu den Themen Rechtsextremismus und Demokratieförderung, die der Rat der Stadt Iserlohn durch einen Beschluss im Dezember 2011 auf den Weg gebracht hat.
Das Thema Rechtsradikalismus ist immer wieder in der öffentlichen Diskussion und erzeugt nicht zuletzt durch die Mordserie der NSU bei vielen Angst und Betroffenheit. Rat und Verwaltung haben auf diesen Umstand reagiert: in einer Reihe von Veranstaltungen soll verstärkt mit Jugendlichen zum Thema Rechtsextremismus gearbeitet werden. Dabei liegt der Schwerpunkt auf Vernetzung von Institutionen, Prävention, Aufklärungsveranstaltungen und Projektarbeit.
Zentrales Medium dieser Veranstaltungsreihe ist die Ausstellung der Friedrich Ebert Stiftung "Demokratie fördern - Rechtsextremismus bekämpfen", die vom 7. bis 19. November Rathaus am Schillerplatz (Erdgeschoss, Sitzungsraum 028) gezeigt wird. Sie setzt sich in Fotos und Texten mit Formen rechtsextremen Verhaltens auseinander, lenkt den Fokus aber auch immer wieder auf die Fragen "In welcher Demokratie leben wir", "Wie können wir sie mitgestalten" und "Welchen Gefahren ist sie ausgesetzt".
Die Ausstellung kann tagsüber ausschließlich von Schulklassen und anderen Gruppen besucht werden. Dabei werden jeweils zwei Schüler der Stufe 10 verschiedener weiterführender Schulen die Schüler der Stufen 8, 9 und 10 ihrer eigenen Schule durch die Ausstellung begleiten und mit ihnen zum Thema diskutieren. Die Friedrich Ebert Stiftungbietet dazu Schulungen an, die die älteren Schüler auf die Ausstellungsführungen und die Gespräche vorbereiten. In Iserlohn finden drei Schulungen mit insgesamt 44 Jugendlichen von Förderschulen, Hauptschulen, Realschulen, Gymnasien, der Gesamtschule, Berufskollegs und der Caritas statt.
Jeweils nachmittags ab 16.30 Uhr ist die Ausstellung ohne Führung allen Besuchern zugänglich.
Parallel zur Ausstellung der Friedrich Ebert Stiftung und auch danach finden zahlreiche Begleitveranstaltungen in Zusammenarbeit mit verschiedenen städtischen Stellen und anderen Institutionen statt.
Das städtische Kinder- und Jugendbüro präsentiert vom 7. bis 19. November im Rathausfoyer drei Aktionen, die auf Initiative bzw. in Zusammenarbeit mit dem Kinder- und Jugendrat (KiJuRat) entstanden sind: Dokumentation einer Gedenkstättenfahrt nach Prag, "Gemeinsam Flagge zeigen" und Plakataktion des Kinder- und Jugendrates für Toleranz und Demokratie.
In Zusammenarbeit von städtischem Jugendzentrum Karnacksweg (JuZ), dem Team "Jugend stärken" und der für Kinder- und Jugendschutz zuständigen Stelle findet im November ein Projekt zum Thema "Rechte Ideologien im Internet" statt. Zielgruppe sind Besucher des JuZ und Teilnehmer des Programms "Jugend stärken - Aktiv in der Region". Ein Mitarbeiter des Verfassungsschutzes und ein Aussteiger aus der Szene werden die Teilnehmer am ersten Projekttag (Dienstag, 6. November, 15.30 bis 17.30 Uhr) in das Thema einführen. Am zweiten Tag (Donnerstag, 8. November, ab 15.30 Uhr) beginnen die Teilnehmer mit der Internetrecherche und tauschen sich über ihre Erfahrungen in einem chatroom aus. Im Mittelpunkt des dritten Tages (Freitag, 9. November, ab 15.30 Uhr) steht eine Schreibwerkstatt auf dem Programm, in der die Ergebnisse in Texten zusammen gefasst und präsentiert werden.
Unter dem Titel "Extrem rechte Strukturen und Ideologien" bietet der Jugendschutz der Stadt Iserlohn gemeinsam mit dem DGB Projekttage für weiterführende Schulen an.
Im Rahmen eines solchen Projekttages werden die Jugendlichen über rechte Strukturen und die dahinter stehenden menschenverachtenden Einstellungen aufgeklärt. Neben der Vermittlung der Symbole und Codes, hinter denen Nazis sich heute gerne verstecken, werden in NRW existierende, extrem rechte Gruppierungen vorgestellt. Die dahinter stehende Ideologie wird erläutert und mit demokratischen Werten kontrastiert. Ziel ist es, die Aufmerksamkeit und Wahrnehmung der Schüler und Schülerinnen zu schärfen, um extrem rechte Zeichen erkennen zu können und Stellung dagegen zu beziehen.
Zur Projektreihe gehört auch eine Gedenkstättenfahrt des Kinder- und Jugendtreffs Heide-Hombruch nach Berlin mit Besuch der Gedenkstätte Sachsenhausen und Besuch des Bundestages.
Zentraler Ansprechpartner für die Projektreihe "Empört Euch. Engagiert Euch. (Be)Lebt die Demokratie!" ist im Iserlohner Rathaus Jürgen Lensing, zuständig für Kinder- und Jugendschutz in der Abteilung Sonderdienste des städtischen Jugendamtes, Telefon 02371 / 217-2232, E-Mail: juergen.lensing@iserlohn.de. (Redaktion)

Autor:

Karola Schröter aus Hemer

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