Neue Therapieansätze gegen Osteoporose

Das Konsortium des Forschungsprojektes „OsteoSys“ um Koordinatorin Nina Babel (4.v.r.) traf sich, um den aktuellen Projektstand zu diskutieren. | Foto: St. Elisabeth Gruppe
  • Das Konsortium des Forschungsprojektes „OsteoSys“ um Koordinatorin Nina Babel (4.v.r.) traf sich, um den aktuellen Projektstand zu diskutieren.
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Seit seinem Start im Sommer letzten Jahres arbeitet das Verbundprojekt "OsteoSys" daran, eine maßgeschneiderte, sogenannte personalisierte Therapie von Osteoporose zu entwickeln. Unter der Federführung von Nina Babel, Leiterin des Centrums für Translationale Medizin im Marienhospital, trafen sich nun Projektvertreter, um den aktuellen Stand zu diskutieren.

Mit mehr als sechs Millionen Betroffenen gilt die Osteoporose mittlerweile als Volkskrankheit und gewinnt, bedingt durch den demographischen Wandel, mehr und mehr an Bedeutung. Die Erkrankung sorgt für den chronischen Abbau der Knochensubstanz und führt damit zu komplizierten Knochenbrüchen. Viele Betroffene führt dies schließlich in die Pflegebedürftigkeit.

Trotz verschiedener Behandlungsmethoden gibt es eine Reihe ungelöster Fragen bei der Therapie dieser Erkrankung. Nicht alle Patienten sprechen auf die medikamentöse Therapie an oder es entwickeln sich unerwünschte Nebenwirkungen. Problematisch ist auch, dass die Osteoporose häufig zusammen mit Herz-Kreislauf-Erkrankungen auftritt.

Das Forschungsprojekt "OsteoSys" hat sich zum Ziel gesetzt, diese Probleme anzugehen und jedem Betroffenen das für ihn beste Medikament zuzuordnen. Dafür werden die komplexen Wechselwirkungen zwischen Entzündung, Knochenstoffwechsel und dem Herz-Kreislauf-System genau untersucht. „Wir müssen zunächst Informationen über das individuelle Ansprechen auf Medikamente sowie die persönliche Veranlagung für Nebenwirkungen gewinnen. Dadurch können wir bestimmte Marker ermitteln, die wiederum eine Vorhersage von Komplikationen und somit eine personalisierte Therapie ermöglichen“, erläutert Nina Babel.

Da das Sammeln von Informationen Betroffener so wichtig ist, wurde dieser Punkt als erstes beim Treffen des Konsortiums diskutiert. Zur besseren Sammlung und Verwaltung der Patientendaten wurde ein neues elektronisches Datenverwaltungssystem vorgestellt. Jedes Verbundmitglied hat Zugriff auf das System, in dem alle Parameter, die für die Studie relevant sind, gebündelt vorliegen.

Neben der Patientengewinnung ging es aber auch um wissenschaftliche Fakten und die Vorstellung der angewandten Methoden. Sowohl bei der Untersuchung von Immunzellen, die bei der Erkrankung eine Rolle spielen, als auch bei der Analyse von Osteoporose-spezifischen Antikörpern konnten erste Erfolge verzeichnet werden. Die Methode der Vaskulometrie, das heißt der Vermessung der Blutgefäße, wurde von Timm Westhoff, Direktor der Medizinischen Klinik I vorgestellt. Sie soll bei der Analyse der Blutgefäße bei Patienten wichtige Hinweise liefern.

Um eine deutlich bessere Vorhersage des Knochenbruch-Risikos von Osteoporose-Patienten treffen zu können, werden zwei Methoden miteinander kombiniert, die Aufschluss über die Veränderungen der Knochenstruktur liefern. Dabei handelt es sich zum einen um die DXA-Methode zur Messung der Knochendichte und zum anderen um die Messung mittels Ultraschall.

Quelle: St. Elisabeth Gruppe

Autor:

Wochenblatt Herne aus Herne

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