Der Tag der Liebenden

Viel Herz zeigt die freundliche Floristin Michaela Jahnke. Sie macht Lust auf den Valentinstag. WB-Foto: Dtelef Erler
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In England und Nordamerika hat der Valentinstag (14. Februar) als Feiertag im Brauchtum eine lange Tradition. Nach dem Zweiten Weltkrieg weiteten sich die Einflüsse dieses Tages der Liebenden auch auf Mitteleuropa aus.

Der Tag der Liebe ist ebenso ein Tag der Freundschaft, an dem man besonders in England und Nordamerika auch Freunden eine Überraschung in Form von Blumen und kleinen Geschenken bereitet. Inzwischen hat die Geschenk-Industrie das Potenzial gut erkannt.
Dem Mythos nach geht der Brauch auf den Bischof Valentin zurück, der im 3. Jahrhundert in der italienischen Stadt Terni seinen Wirkungskreis hatte. Unter Kaiser Claudius II. Gothicus soll er wegen seines christlichen Glaubens im Jahre 268 den Märtyrertod erlitten haben. Allerdings vermischt sich die Märtyrerlegende mit der eines in Rätien lebenden Bischofs Valentin im 5. Jahrhundert, dessen Gebeine vom bayerischen Herzog Tassilo III. etwa im Jahre 764 nach Passau überführt worden sind.
Valentin gilt unter anderem als Patron der Reisenden, der Imker, der Jugend und vor allem als Garant der guten Heirat. Der Valentinstag hieß deshalb auch Vielliebchentag, da die jungen Mädchen früher glaubten, den Jüngling, den sie zuerst an diesem Tag vor ihrem Haus erblickten, würden sie heiraten.
Der christliche Mythos wird sich hier vielleicht auch mit dem heidnisch-römischen Brauch verbunden haben.
Der Brauch, am Valentinstag Blumen zu verschenken, deutet auf den Geburtstag der römischen Göttin Juno (als Äquivalent zur griechischen Göttin Hera, der Göttermutter) am 14. Februar hin, die als Göttin der Geburt und der Heirat in der Mythologie ihren Platz an der Seite ihres Gatten Jupiter (Zeus) im Götterhimmel (Olymp) hatte. Ihr wurden an diesem Tag Blumen-Opfer dargebracht.
Hier vermischt sich antiker Mythos mit frühmittelalterlicher Legende. Die Sage vom Mönch Valentin, der über die Klostermauern hinweg vorbeikommenden Liebenden Blumen reichte, inspiriert bis heute die Gedankenwelt. So ist der Valentinstag ein Fest der Liebenden und Freundschaft geblieben.
Die Auswahl der Blumen als Valentinstags-Geschenk hat im Brauchtum eine traditionelle Bedeutung; hier einige Beispiele:

Tulpe:
Wenn auch schön ist deine Gestalt, / über mein Herz hast du keine Gewalt.

Narzisse:
Warum mein Liebchen, quälst Du mich / gar so grausam und fürchterlich?

Flieder:
Mein liebes Herz, ich frage Dich / Liebst du auch treu und redlich mich?

Feuerlilie:
Ich bete dich an, du hast es mir angetan.

Die jungen Mädchen zelebrierten an diesem Tag der Jugend und Liebe seit dem Mittelalter prophetische Spiele: Sie schrieben zum Beispiel die Namen ihrer Verehrer auf kleine Zettel, umhüllten sie mit Lehm und versenkten sie im Wasser. Welcher Zettel sich zuerst vom Lehm befreite und an die Oberfläche kam, der offenbarte den Namen des zukünftigen Bräutigams.
Kinder standen in aller Frühe auf und riefen jemandem ein „Guten Morgen, Valentin!“ zu. Konnte der so Angesprochene dem Gruß nicht zuvorkommen, war es üblich, dass er dem Kind ein Geschenk machte.
Der Tag der Liebenden hat eben viele Facetten.

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Viel Herz zeigt die freundliche Floristin Michaela Jahnke. Sie macht Lust auf den Valentinstag. WB-Foto: Dtelef Erler
Den Valentinstag kann man sich auch auf der Zunge zergehen lassen. WB-Foto: Detlef Erler
Autor:

Bernhard W. Pleuser aus Essen-Kettwig

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