Es ist angerichtet

Seit zwei Wochen bereiten sich die Iserlohn Roosters bereits in der Eissporthalle in Unna auf die kommende Saison in der Deutschen Eishockey Liga vor. Mittlerweile sind auch alle Spieler, bis auf Jeff Giuliano, in der Waldstadt angekommen.
Dort wurden sie von Mitarbeitern der Geschäftsstelle in Empfang genommen und mit dem nötigsten versorgt. Dazu gehören unter anderem eine Wohnung und ein Auto. Sebastian Schwerma ist seit Mai mit der Aufbereitung der Wohnungen beschäftigt. Die Unterkünfte müssen teilweise renoviert werden oder einfach einzelne Teile repariert oder ausgetauscht werden. „Die Spieler bekommen von uns Wohnungen im Iserlohner Standard gestellt. Das bedeutet, voll möbliert und mit den lebenswichtigsten Dingen ausgestattet.“ Die Größe hängt davon ab, ob die Spieler mit Familie oder alleine nach Iserlohn kommen. Mit wenigen Ausnahmen versuchen die Roosters Unterkünfte anzumieten, die relativ stadtnah und damit auch nicht weit von der Eishalle entfernt sind. „Bislang hat sich noch kein Spieler beschwert“, meint Schwerma, obwohl es auch schon zwei notgedrungene Rooster-WG’s gab. Im vergangenen Jahr zog der erst spät in der Saison verpflichtete Adrian Veideman bei Marty Wilford ein. Besonders gut kann sich Schwerma auch noch an das Play- Off-Jahr erinnern. Da haben Blanchard, Beechey und Buckley für eine Woche die Roostersmitarbeiter auf Trapp gehalten. „Danach hießen sie nur noch die Bumble B’s.“
Kurios geht es auch bei der Übergabe der Dienstfahrzeuge zu. „Da muss man genau drauf achten, wer ein Auto mit Schaltgetriebe oder Automatik bekommt. Viele Spieler, die aus den Staaten kommen, können nur Automatik fahren.“ Apropos Fahrkünste: Den Rekord aller Spieler hält momentan Matt Higgins. Er schaffte es, bei seiner Fahrzeugübergabe vom Parkplatz der Eissporthalle zu fahren und auf der ersten Kreuzung nach 150 Metern einen Totalschaden hinzulegen. Aber auch Jimmy Roy wurde bereits von einigen Mitarbeitern der Geschäftsstelle abgeschleppt, als er Diesel mit Benzin vertauschte.
Auch mit den Flügen ging in den vergangenen Jahren nicht immer alles reibungslos über die Bühne. Bobby Wren war allerdings bislang der Einzige, der seinen geplanten Flug komplett verpasst hat. Im vergangenen Jahr war das gesamte Reisegepäck von Adrian Veideman bei der Ankunft in Frankfurt nicht aufzufinden. Nachdem er sich bereits auf dem Weg nach Iserlohn befand, bekam er aber die Nachricht, dass die Koffer mit einer anderen Maschine gelandet waren und so ging es wieder nach Frankfurt zurück. In diesem Jahr ging allerdings alles reibungslos, so dass sich die Spieler ab morgen voll auf das Trainingslager konzentrieren können.
In der Kabine liegt jedenfallsdie nagelneue Ausrüstung schon bereit. Betreuer Günter Kapfer hat für jeden Spieler von der Unterwäsche bis zur Schutztkleidung alles in den richtigen Größen besorgt. Hinzu kommen zum Vorbereitungsstart etwa sech bis zwölf Schläger pro Spieler bis er sich für ein Modell entgültig entschieden hat. Über die Saison verbraucht ein Akteur im durchschnitt 30 Schläger, die zum Teil bis 300 Euro kosten. Doch es gibt auch extra Wünsche. Einige Spieler möchten gerne dickere Zungen im Schlittschuh, andere Erhöhungen und wieder andere verlangen Änderungen an der Schutzkleidung. „Für einige Spieler muss ich auch Schlittschuh in unterschiedlichen Größen bestellen. Matt Higgins hatte zum Beispiel eineinhalb Größen unterschied zwischen seinen Füßen“, erinnert sich Kapfer. Trotzdem versucht der Betreuer der Roosters möglichst alle Wünsche zu erfüllen, damit die Spieler bestens ausgerüstet sind.
Und das ist auch nötig, denn den Akteuren steht laut Trainer Uli Liebsch eine umfangreiche Woche bevor. Zwei Eiszeiten von je 90 Minuten, dazu ein bis zwei Athletikeinheiten im Kraftraum und jede Menge Theorie und Taktik. So sieht der Tagesablauf in den nächsten sechs Tagen aus. Los geht es bereits um 7.15 Uhr mit einem gemeinsamen Frühstück, dass von Sebastian Schwerma und Betreuer Markus Schreiber hergerichtet wird. „Wir starten um 5 Uhr mit den Vorbereitungen. Es wird wie ein Hotelbuffet mit Wurst, Käse, Marmelade, Rührei, Joghurt und allem drum und dran.“ Das Mittagessen wird ebenfalls gemeinsam im Gastronomiebereich hinter der neuen Sitzplatztribüne eingenommen. Hier lassen sich die Roosters allerdings vom Cateringservice beliefern. Den Menüplan dafür hat Trainer Uli Liebsch ausgearbeitet, der sehr darauf geachtet hat, dass sich die Spieler gesund ernähren. Dazu zählen Nudeln, Reis, Salate, Geflügel und Steaks. „ Die Spieler sind den ganzen Tag zusammen und werden viel Zeit haben, sich kennen zu lernen.“ Das scheint für die kommende Woche aber nicht nur für die Spieler, sondern auch für alle anderen Angestellten der Iserlohn Roosters zu gelten.

Autor:

André Günther aus Iserlohn

following

Sie möchten diesem Profil folgen?

Verpassen Sie nicht die neuesten Inhalte von diesem Profil: Melden Sie sich an, um neuen Inhalten von Profilen und Orten in Ihrem persönlichen Feed zu folgen.

3 folgen diesem Profil

Kommentare

online discussion

Sie möchten kommentieren?

Sie möchten zur Diskussion beitragen? Melden Sie sich an, um Kommentare zu verfassen.

add_content

Sie möchten selbst beitragen?

Melden Sie sich jetzt kostenlos an, um selbst mit eigenen Inhalten beizutragen.