PSV befährt Route des Grandes Alpes

11Bilder

Wieder einmal hieß es für einige Radler des PSV: Tasche packen und auf zur Etappentour. Nachdem bereits vor einiger Zeit die Alpen von der Südspitze Deutschlands bis in die Nähe des Gardasees überwunden wurden, sollte es dieses Mal vom Genfer See an die Côte d’Azur gehen.
So trafen sich am 12.8. die fünf PSVer Carsten, Bodo, Ingmar, Jens und Heinz-Dieter sowie die zwei Gastfahrer Harry und Alex. Nicht zu vergessen sind noch die beiden Fahrer der Begleitautos Marion und Bernd. Nach der langen, aber zum Glück recht staufreien Hinfahrt blieb noch genügend Zeit, Genf zu erkunden. Bei bestem Wetter flanierte man gemeinsam über die Uferpromenade und genoss die tolle Fernsicht auf die Berge der Mont Blanc Region.
Am nächsten Morgen hieß es dann, die Fahrräder startklar zu machen und Gepäck sowie Proviant auf die Autos zu verteilen. Günstigerweise hatten die französischen „Kollegen“ direkt gegenüber dem Hotel eine kleine Stadtwache, so dass das Startfoto stilecht davor geschossen werden konnte.
Da sich scheinbar die meisten Genfer die laue Nacht lange um die Ohren geschlagen hatten, war wenig Verkehr auf den Straßen. So kamen die Radler zügig voran und konnten den Ballungsraum schnell hinter sich lassen. Der erste Anstieg nach Saint-Blaise war ideal zum Einrollen und bot immer wieder Blicke zurück zum Genfer See. Die Straßen waren gut und so konnte der verabredete Treffpunkt mit den Begleitern zügig erreicht werden. Doch für die Begleiter gestaltete sich die Fahrt aus Genf heraus deutlich schwieriger, da das Navi partout nicht mit den französischen Kreisverkehren harmonieren wollte und völlig durcheinander kam. Doch mit Hilfe des Telefonjokers konnte auch diese Herausforderung bald gemeistert werden. Auf diesem ersten Abschnitt war dies auch noch völlig unkritisch und das Üben der Abstimmung zwischen Radlern und Autos problemlos möglich. Mittlerweile wurde es Mittag und die Gruppe erreichte Annecy am gleichnamigen See. Nur waren inzwischen auch alle Sonntagsausflügler aufgestanden und es wurde mächtig voll auf den Straßen. Während die Radler noch einigermaßen gut am Stau vorbeikamen, brauchten die Autos eine geschlagene Stunde für die knapp 6km lange Strecke durch Annecy. Entschädigt wurden aber alle dafür mit der nachfolgenden Strecke. Für die Radler ging es auf einer zu einem Radweg umgebauten Eisenbahntrasse entlang des Sees weiter bis Ugine. Fast 40km ging es weitestgehend flach und zum Teil mit Rückenwind flott voran. Auch der Stau auf den Straßen hatte sich direkt hinter Annecy wie aus dem Nichts aufgelöst, so dass Marion und Bernd gut vorankamen und ebenso die Landschaft genießen konnten. In Ugine wartete dann die erste richtige Herausforderung der Tour – der Col de la Forclaz. Nach der Abfahrt fehlten dann nur noch wenige Kilometer bis zum Etappenziel Beaufort. Dort wartete auf die Autofahrer noch einmal eine kleine Herausforderung in Form einer wirklich sehr schmalen Zufahrt zum Hotelparkplatz, die beide aber bravourös meisterten. Da es mittlerweile auch sehr warm geworden war, hatten sich alle das erfrischende Kaltgetränk mehr als verdient.
Die nächste Etappe begann mit dem Aufstieg zum Cormet de Roselend über den Col de Méraillet – eine schön zu fahrende und landschaftliche tolle Stecke.
Nach der Abfahrt nach Bourg-St-Maurice folgte der lange Anstieg zum Col d’Iséran, wobei das Etappenziel bereits kurz vor Val d’Isère lag. Die eigentliche Überquerung des Passes war erst für den nächsten Tag geplant. Aber auch dieser erste Teil hatte es bei sommerlichen Temperaturen in sich. Umso mehr freut man sich, wenn man die Staumauer des Lac du Chevril sieht. Sie kennzeichnet in etwa die Hälfte des Gesamtanstiegs zum Iséran und auf der Straße entlang des Sees besteht die Möglichkeit, ein paar Kilometer etwas zu verschnaufen. Genau an jener Straße lag mit bestem Blick über den See das Hotel. Nicht alle Radfahrer hielten dort an, einige wagten noch die Weiterfahrt zur Passhöhe. Es sollte aber nicht sein und ein aufziehendes Gewitter verregnete ihnen ganz knapp vor dem Ziel die Weiterfahrt. Durchnässt und z.T. schon unterkühlt kamen die „Ausreißer“ am Hotel an und freuten sich sehr über die warme Dusche und das leckere Essen.
Am nächsten Morgen war vom abendlichen Gewitter keine Spur mehr und auch die Temperaturen waren trotz der Höhe angenehm - bestes Gipfelstürmerwetter also. Mit etwas Vorsprung nahmen Heinz-Dieter und Jens den Berg in Angriff, während die anderen noch die Autos beluden, um dann später aufzuschließen. Die Bergpunkte machten Alex und Jens in einem Zielsprint unter sich aus. Jens konnte sich einfach nicht nehmen lassen, auf den letzten paar Metern noch abgefangen zu werden. Da der Spaß aber im Vordergrund stand, lief das Ganze eher mit einem Augenzwinkern ab. Nach der Abfahrt sammelte man sich in Bonneval-sur-Arc, um gemeinsam bis zum Einstieg des nächsten Passes zu fahren. Heinz-Dieter und Jens fuhren den flachen Teilabschnitt der Etappe in den Autos mit, um beim Tanken und Einkaufen zu unterstützen. Dass dies eine gute Entscheidung war, zeigte sich dann wirklich beim Tanken. Viele Tankstellen in Frankreich werden direkt an der Säule mit der Karte bezahlt und die vier fanden ausgerechnet eine sehr störrische Vertreterin. Selbst mit bestem Zureden war sie nicht zu überzeugen, eine der zwei EC-Karten oder eine der zwei Kreditkarten anzunehmen. Nach der PIN-Eingabe war immer Schluss. Der Dank gilt an dieser Stelle der hilfsbereiten Italienerin, die mit ihrer Karte bezahlte und dafür unser Bargeld nahm. Das Ganze hat natürlich viel Zeit gekostet und so galt es, die inzwischen vorbei geeilten Radler schnell wieder einzuholen. Aber da hatte Murphy etwas dagegen und bremste mit zwei extrem langen Zirkuslastern sämtliche Autos ein. Zum Glück kam ein Parkplatz, an dem die beiden netterweise alle Pkws vorbeiließen. Doch auch das kostete wieder ordentlich Zeit. Bei leicht abfälligem Gelände mit nur wenigen Gegenanstiegen bremste auch der Gegenwind die Radler nicht wirklich aus, v. a. wenn ein Triathlet vorne die Arbeit leistete. Aber auf Höhe des Forts Victor-Emmanuel, welches imposant über dem Tal thront, konnten die Begleiter wieder aufschließen.
Bald danach war dann der Einstieg zum Col du Télégraphe erreicht. Ab hier sollte die Gruppe etliche Kilometer auf den Spuren der diesjährigen Tour de France fahren. Hier wurde noch einmal schnell Wasser aufgefüllt, bevor der letzte Anstieg des Tages in Angriff genommen wurde. Da es wieder sehr warm war, kam es sehr gelegen, dass etliche Abschnitte dieses Passes im Schatten lagen. Angetrieben von den Schriftzügen auf der Straße erreichten alle bald den Pass. Hier sah es fast so aus, als ob die Tour gerade erst durch war.
Es folgte noch die kleine Abfahrt nach Valloire, wo das Hotel wartete. Dort hatte Heinz-Dieter wieder keine Kosten gescheut und ein kleines Volksfest organisiert – oder war es schlicht Zufall, dass überall, wo wir hinkamen, Feste waren? Es warteten jedoch noch zwei weitere Überraschungen auf die Truppe. Als erstes erhielt Heinz-Dieter als Dankeschön für die Organisation ein Trikot vom Galibier. Darüber sehr erfreut, sollte es ihm am nächsten Tag als Motivationshilfe dienen. Die zweite Überraschung folgte beim Abendessen in Form eines kleinen Hilferufs. Eine kleine Radgruppe, die im gleichen Hotel war, hatte mitbekommen, dass wir den Luxus eines Begleitwagens genossen. Sie musste alles selbst am Rad mitnehmen und einer der Fahrer hatte sich offensichtlich in der Menge arg vertan. Sie war auf derselben Strecke Genf – Nizza unterwegs und hoffte so, dem Kameraden etwas Erholung verschaffen zu können. Auch wenn die Route für den nächsten Tag nicht komplett passte, fand sich dennoch eine Möglichkeit zum Unterstützen.
Die nächste Etappe enthielt eine Wahlmöglichkeit. Zunächst hieß für alle das Ziel Col du Galibier. Wer wollte, konnte dann noch den „kleinen“ Abstecher nach Alpe d’Huez machen. Das Wetter hätte wieder nicht besser sein können. Unser temporäres Findelkind, Keith aus den USA, war sichtlich erleichtert, diesen Berg im Auto und nicht per Rad fahren zu dürfen. An den Zwischenstopps feuerte er die anderen immer lautstark an. Kurzum: tolle Landschaft, tolle Strecke, tolle Fan-Atmosphäre. An diesem Tag nahmen auch einige andere Hobbyradler den Berg unter die Reifen. Ein paar wirkten dabei aber etwas naiv: In normaler Sportkleidung auf dem Leihrad mit Turnschuhen (was ja noch ginge) und ohne eine Flasche Wasser. Es war zwar kühl, geschwitzt hat man dennoch ordentlich. Erst lehnten sie noch die Hilfe von Marion ab, dann waren sie aber sehr dankbar über etwas Wasser. So aufmerksame Begleitwagenfahrer sind ein unschätzbares Gut und unsere Gruppe war in der glücklichen Lage, gleich zwei davon zu haben.
Am Col du Lautaret trennte sich die Gruppe und auch Keith musste aussteigen. Das große Begleitauto sollte nach Alpe d’Huez folgen. Es zeichnete sich doch stärkerer Verkehr ab und so entschied man sich, die Rückfahrt von Alpe d’Huez sicherheitshalber im Auto zu machen. Nichtsdestotrotz war Keith über die eingesparten Kilometer sehr, sehr dankbar. Man tauschte noch die Kontaktdaten aus, ehe es zum Etappenort Briancon weitergehen sollte. Keith hingegen hatte noch den Col d’Izoard zu befahren.
Die Alpe d’Huez-Gruppe wurde von Bernd noch bis zum Einstieg begleitet. Hier gab es die Möglichkeit, noch einmal seine Flaschen aufzufüllen. Mit dem großen Auto machte es keinen Sinn, die Radfahrer auf dieser Schleife zu begleiten und so wartete er am Lac du Chambon. Nach der anspruchsvollen Kletterei folgte in Alpe d’Huez die obligatorische „Siegerehrung“. Mit dem Col de Sarenne wartete dann aber ein weiterer, nicht minder schwerer Berg auf die Gruppe. Dass es eine gute Idee war, das Auto hier nicht entlang zu schicken, zeigte sich spätestens an dieser schmalen Straße. Aber auch das meisterten alle wohlbehalten. Bernds zügige Rückfahrt war dann die letzte Kraftprobe, ehe unsere Alpe D’Huez-Helden ebenfalls in Briancon ankamen.
Die Vorausgefahrenen nutzen die Zwischenzeit, um die nahe gelegenen Festungen zu besichtigen. Sie gehören zum über Frankreich verteilten UNESCO-Weltkulturerbe „Festungsanlagen von Vauban“ und werden immer gerne bei der TV-Reportage zur Tour eingeblendet. Das Abendessen wurde taktisch geschickt bei einem Italiener oberhalb der einen Festung gewählt, so dass auch die anderen später noch ein Teil der Anlagen besichtigen konnten.
Der nächste Morgen versprach wieder bestes Radwetter. Anders als die diesjährige Tour ging es von Briancon direkt zum Col d’Izoard. Da die Hauptverkehrsstraße in einem Nachbartal verläuft, hatte die Gruppe den Anstieg fast für sich. Frischer Asphalt sorgte auch berghoch für ein angenehmes Fahren.
Im flacheren unteren Teil der Abfahrt nach Guillestre führte die Strecke dann durch ein enges steiles Tal. Man durfte von dessen Schönheit nur nicht zu sehr abgelenkt werden, da die Straße ebenfalls schmal und kurvenreich war. Für die Begleitautos sicher der anstrengendste Teil der Etappe.
Der nächste Anstieg zum Col de Vars vollzog sich in zwei Stufen. Die erste Stufe ließen Heinz-Dieter und Jens noch aus, es galt, die Begleitfahrer beim Einkaufen zu unterstützen. Da, wie schon an den anderen Tagen, das Thermometer in der Sonne schnell die 30 Grad Marke knackte, musste ordentlich Wasser nachgeholt werden. Noch mehr freuten sich die Radler über die Abwechslung in Sachen Essen in Form von Bananen und Salzstangen. Nur Riegel oder Gel ist auf Dauer zu süß und da muss was Herzhafteres her. Der zweite Teil des Anstiegs wurde dann wieder gemeinsam begangen. Auch hier sorgte der neue Asphalt für eine angenehme und gerade im oberen flacheren Teil flotte Auffahrt. Die Abfahrt nach Jausiers zog sich dann doch mehr als gedacht, was nicht zuletzt an dem kräftigen Gegenwind lag. Er würde die Gruppe an den nächsten Tagen ebenfalls ab Nachmittag immer wieder mal ärgern. Dafür erwartete die Radler im Etappenort Jausiers nicht nur das erste Hinweisschild Richtung Nizza, sondern auch eine fast feudal wirkende Unterkunft mit Schwimmbad. Da machte es nichts, dass dafür nochmals ein paar Höhenmeter erklommen werden mussten.
Am nächsten Tag stand das Dach der Tour an, der Col de la Bonette bzw. Cime de la Bonette. Dank letzterer Ringstraße erreicht man eine Höhe von 2802m. Die Strecke führt durch die unterschiedlichsten Landschaften, wobei gerade die „Mondlandschaft“ im oberen Teil am beeindruckendsten ist. Dort ist bald der eigentliche Pass auf 2715m zu sehen, aber auch die Ringstraße. Die letzten Meter zum Pass waren Dank etwas Rückenwind und geringen Steigungen fast schon mit Kette links zu bewältigen, jedoch zog die Steigung direkt dahinter kräftig an. Hier musste v. a. Jens leiden, der genau dort einen kleinen Hungerast bekam, es aber wie die anderen mit dem Rad bis nach oben schaffte.
Zur Sicherheit stieg er bis Saint-Ètienne-de-Tinée ins Auto und verpasste damit eine tolle Abfahrt. Im dortigen Café war man scheinbar nicht auf das Geld der durstigen Radler angewiesen oder einfach nur völlig mit dem (überschaubaren) Ansturm überfordert, jedenfalls ging es ohne Zwischenpause zum Hotel in Saint-Sauveur-sur-Tinée. Ansonsten kann sich die Gruppe nicht beklagen, die Franzosen waren immer freundlich und hilfsbereit. Es hielten sogar extra Autos an, um Jens einmal zu sagen, dass seine Gruppe weiter talabwärts stehe. Dabei wusste er das und wollte den Begleitwagen an einer unübersichtlichen Stelle nur den Weg zeigen. Das hat schwer beeindruckt.
Nachdem in St. Sauveur für die Begleitautos einer der wenigen einigermaßen hotelnahen Parkplätze ergattert werden konnte, hieß es Zimmer beziehen, erfrischen und die Gegend erkunden. Nun ja, das war schnell erledigt und der einzige Bäcker hatte Mittagspause. So blieb nur die einzige Bar, die aber nur Getränke und nichts Essbares anbot. Es waren zum Glück noch Salzstangen übrig, auf die sich die Jungs stürzten. Als später der Bäcker aufmachte, gab es leckere Pizzastücke und man verbrachte einige! Zeit an der Dorfstraße. Abendessen war wie immer schließlich erst halb acht. La dolce Vita in Frankreich.
Zu aller Erstaunen hielt dann ein Bus, eine Gruppe aus Nordafrika (Burkina Faso) stieg aus, um später beim Folkloreabend aufzutreten, günstigerweise direkt auf dem Platz neben der Bar. Das vermutlich ganze Dorf kam und feierte zu den heißen Trommelrhythmen und Tanzeinlagen. So verflog schnell die Zeit bis zum Essen. Und wie aus dem Nichts fuhren vier Radler vorbei – ein Blick, noch einer – ja ist er’s denn? Jawohl! Keith und seine Freunde hatten es auch geschafft! Ein kurzer freudiger Gruß von beiden Seiten, mehr Zeit war nicht, die vier wollten noch direkt weiter bis Nizza. Alle waren aber froh, Keith so frohgelaunt wiederzusehen. Seine kleine Ruhepause über den Galibier scheint gewirkt zu haben.
Für den nächsten Tag standen drei Touren zur Auswahl. Schnell einigte man sich auf die mittlere, als besonders schön gepriesene Strecke. Nach angenehmer Einrollphase ging es bald hinauf nach La Tour. Dabei konnte man immer wieder an der Straße alte Festungsbauten entdecken. Zunächst noch recht gemütlich und gut zu fahren, wobei ständige Kurven und Serpentinen schnell zum Orientierungsverlust führen konnten. War der Berg mit der Kirche nicht gerade links? Wieso ist das nun rechts oder ist das eine andere? Unten schlängelte sich hingegen die gerade verlassene Hauptstraße durch das enge Tal.
Dann war La Tour erreicht. Ab dort war im Roadbook ein eher merkwürdiges Höhenprofil für die kommenden Kilometer angekündigt. Noch glaubten alle an einen Fehler im Planungsprogramm. Dunkelrote (steil) und dunkelbraune (sehr steil) Steigungen auf so einer bisher idyllischen Nebenstraße? Das kann nicht sein, wir sind doch nicht in Italien. Doch das Programm sollte Recht behalten. Nach der kurzen Abfahrt folgte direkt ein Gegenanstieg mit 13%. „Shut up legs!“, mehr konnte einem nicht dazu einfallen. Es waren zwar nur wenige Meter, aber ausreichend. Bei etwas flacherer Steigung ging es zunächst weiter. Hinter einer Kurve glaubte man schon, es geschafft zu haben, der Höhenmesser rief aber zur Vorsicht auf. Weiter ging es zunächst profiliert auf immer schmaler werdender Straße. Entgegenkommende Radler verrieten jedoch, dass so verkehrt die Strecke nicht sein konnte. Etwas skeptisch guckten sie dennoch. Mittlerweile war es so eng, dass bei parkenden Autos der Außenspiegel eingeklappt werden musste, armer Bernd. Irgendwo im Nirgendwo war die Gruppe gelandet. Nur ein paar Aussteiger schienen hier zu hausen, denn wohnen konnte man das nicht nennen. Dann wurde es wieder steil und blieb steil. Selbst in den wenigen Serpentinen war kaum eine Möglichkeit zum Verschnaufen. Ach deswegen guckten die anderen Radler so skeptisch?! Ganz seltene Worte dazu aus Harrys Mund: er könne nicht mehr. Er fuhr aber dennoch stoisch im gewohnten Wiegetritt weiter. Irgendwann waren nur noch steile enge Bergflanken um einen herum.
Dann ein Tunnel und eine Kreuzung mit dem Hinweis nach „La Madone“ – es war geschafft. Eine wahrhaftig schöne Tour. Schöne Landschaft, schöne Aussichten und schön schwer. Es hat dennoch viel Spaß gemacht. Es folgte noch ein kleiner, gut zu fahrender Anstieg nach Tourrette-Levens, der mit seinen vielen Kurven entlang an der atemberaubend tiefen Schlucht von Vesubie für viel Fahrfreude auch bergauf sorgte. Dort trennten sich Radler und Autos. Gemeinsam durch Nizza zu fahren, machte keinen Sinn. Nachdem dann für das große Auto endlich etwas außerhalb der Innenstadt ein geeigneter Parkplatz gefunden war und das andere sicher im Parkhaus stand, war endlich Zeit, zu verschnaufen und Nizza kennen zu lernen. Die Radler waren da schneller und konnten schon das erste Kaltgetränk genießen. Nach etwas Bummeln an der Strandpromenade wurde die Zeit bis zum Abendessen in einer Bar bei einem gut gelaunten Kellner überbrückt, der die offensichtlich hungrig daher schauenden Radler bestens mit kleinen Köstlichkeiten versorgte.
Am nächsten Morgen hieß es dann Abschied nehmen. Für die einen ging es direkt nach Iserlohn mit dem großen Begleitauto, während Jens erst noch seine Eltern nach Hause in den Harz brachte. Ingmar und Carsten nahmen den Flieger im Laufe des Tages. Bei den nächsten Ausfahrten werden sicher alle viel zu berichten haben und in Erinnerungen schwelgen.
Der Dank der Gruppe gilt für die Organisation Heinz-Dieter und Barbara bei der Buchung der Hotels. Ein dickes Dankeschön an Marion und Bernd, die ihren Urlaub damit verbrachten, sechs Radfahrer durch die Alpen zu begleiten und zu versorgen - sei es mit Wasser, Riegeln oder Schokolade aus dem Harz. Wer die etlichen mit Gepäck beladenen anderen Radler die Berge erklimmen und auch runterfahren sah, weiß dieses Engagement umso mehr zu schätzen. Zuletzt auch Danke an das Autohaus Heins, deren Opel Vivaro wieder den PSVer ein treuer und zuverlässiger Helfer war.

Autor:

Jens Schirmer aus Iserlohn

following

Sie möchten diesem Profil folgen?

Verpassen Sie nicht die neuesten Inhalte von diesem Profil: Melden Sie sich an, um neuen Inhalten von Profilen und Orten in Ihrem persönlichen Feed zu folgen.

Folgen Sie diesem Profil als Erste/r

Kommentare

online discussion

Sie möchten kommentieren?

Sie möchten zur Diskussion beitragen? Melden Sie sich an, um Kommentare zu verfassen.

add_content

Sie möchten selbst beitragen?

Melden Sie sich jetzt kostenlos an, um selbst mit eigenen Inhalten beizutragen.