Fünf Bürgermeister in fünf Jahrzehnten: Stadtoberhäupter haben Kamens Entwicklung geprägt

Der ehemalige Kamener Bürgermeister Manfred Erdtmann (1992 bis 2003, l.) erhielt 2003 vom damaligen Ministerpräsident von Nordrhein-Westfalen Peer Steinbrück den Verdienstorden des Bundeslandes. | Foto: Kamener Stadtarchiv
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  • Der ehemalige Kamener Bürgermeister Manfred Erdtmann (1992 bis 2003, l.) erhielt 2003 vom damaligen Ministerpräsident von Nordrhein-Westfalen Peer Steinbrück den Verdienstorden des Bundeslandes.
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Das Jahr 1968 brachte für Kamen einen großen räumlichen Zuwachs: Mit Derne, Heeren, Methler, Wasserkurl, Westick und Rottum, die vorher eigenständige Orte waren, kam es zu einer kommunalen Einheit mit bisher fünf Bürgermeistern.

Erster Bürgermeister nach der kommunalen Einheit war von 1967 bis 1969 Arthur Blümel, der das Amt wie seine Nachfolger ehrenamtlich ausübte. Methler und Heeren-Werve wurden während seiner Amtszeit eingemeindet. Ebenfalls unter Blümel wurden sowohl der Neubau des Kamener Gymnasiums sowie die Konzertaula und die Gesamtschule eröffnet.

Auf Blümel folgte von 1969 bis zu seinem Tod am 27. März 1982 Friedhelm Ketteler. Er schloss mit den Städten Montreuil-Juigné (Frankreich) und Ängelholm (Schweden) Partnerschaften. „Auch entstand während der Amtszeit von Bürgermeister Ketteler ein Gedenkstein für die jüdischen Opfer der NS-Zeit an der Hochstraßen-Auffahrt“, berichtet Stadtarchiv-Praktikant David Nölken. Während Ketteler, der in Rheinhausen geboren wurde, die Amtsgeschäfte innehatte, wurde 1974 auch die Fußgängerzone eröffnet. In seine Zeit fallen auch der Bau des Neuen Rathauses (1976) und der Bau der Hochstraße (1977).

Werner Berg, der 1924 in damals noch eigenständigen Heeren-Werve geboren wurde, war von 1982 bis 1992 Bürgermeister. Er war an der Eröffnung des Neubaus des Hellweg-Krankenhauses beteiligt. Ebenso schloss er die Städtepartnerschaft mit Beeskow (Brandenburg). „Während seiner Zeit wurde auch im Jahr 1985 das erste Altstadtfest gefeiert“, ergänzt Jürgen Dupke vom Stadtarchiv. Er ist zudem seit 1992 einziger Ehrenbürger der Stadt Kamen.

Manfred Erdtmann, ein ehemaliger Bergmann auf der Zeche Monopol und Konrektor an der Liedbachschule in Unna-Billmerich sowie ab 1978 als Leiter der Glückaufschule, war von 1992 bis 1994 der letzte ehrenamtliche Kamener Bürgermeister. 1994 wurde er nach der Kommunal-Gesetzesreform der erste hauptamtliche „Erste Bürger“ der Stadt. Der gebürtige Berliner setzte sich für die Sanierung des alten Rathauses ein. Er konnte die Stadtbücherei, die Stadthalle (1992) und die Realschule eröffnen. Es entstand das Brunnenkunstwerk auf dem Alten Marktplatz. Weitere Städtepartnerschaften mit Bandirma (Türkei) und Sulęcin (Polen) kamen dazu. 2003 erhielt Erdtmann vom damaligen Ministerpräsidenten von Nordrhein-Westfalen Peer Steinbrück zum Ende seiner Zeit als Bürgermeister den Verdienstorden des Landes NRW.

Aktueller Amtsinhaber ist Hermann Hupe, der vorher Schulleiter des Gymnasiums war. 2003 wurde der gebürtige Dortmunder mit 55,1 Prozent der Stimmen gewählt. 2009 kam er auf 68,6 Prozent der Stimmen, 2014 auf 71,8 Prozent. Unter seiner Ägide kam 2005 die Städtepartnerschaft mit Unkel (Rheinland-Pfalz) dazu. Auch er setzte sich immer für die Weiterentwicklung der Stadt ein. So wurden 2012 das Bahnhofsumfeld und die Bahnhofstraße in Richtung Stadtmitte komplett umgestaltet. 2017 gab Hupe allerdings bekannt, dass er nicht mehr antreten und damit sein Amt zur Verfügung stellen werde.

Wer Hupe nachfolgen wird, ist noch offen. Am Sonntag (1. Juli) kommt es zu einer Stichwahl zwischen Elke Kappen (SPD) und Tanja Brückel (gemeinsame Kandidatin von CDU, Bündnis 90/Die Grünen, Freie Wählergemeinschaft und FDP).

Autor:

Tobias Weskamp aus Kamen

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