Guter Geist weht dank 50 Ehrenamt`lern „auf Kamp“

Der Landatgsabgeordnete René Schneider (l.) informiert sich im Kloster-Cafe' über die ehrenamtliche Arbeit im Geistlich und Kulturellen Zentrum Kloster Kamp. Den Rundgang führt der Zentrumsleiter Dr. Peter Hahnen (r.)
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  • Der Landatgsabgeordnete René Schneider (l.) informiert sich im Kloster-Cafe' über die ehrenamtliche Arbeit im Geistlich und Kulturellen Zentrum Kloster Kamp. Den Rundgang führt der Zentrumsleiter Dr. Peter Hahnen (r.)
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Kamp-Lintfort. Nein, er kam nicht um sich den sprichwörtlichen „Segen von Kloster Kamp“ abzuholen, vielmehr informierte sich der Landtagsabgeordnete René Schneider im Rahmen seiner Sommertour „Das Ehrenamt kennt keine Ferien“ über die Arbeit der 50 guten Geister, die erheblich zum Erfolg im Geistlich und Kulturellen Zentrum Kloster Kamp beitragen. An diesem Sonntag konnte Dr. Peter Hahnen, der Leiter am Klosterberg, mit Marlies Lordick und Petra Steininger 2 neue Ehrenamtlerinnen für das sogenannte Spenden-Cafe‘ begrüßen. Das Zentrum ist seit dem Weggang der Karmelitermönche vor 10 Jahren in der Trägerschaft des Bistums und der Stadt und muss die Hälfte des Haushaltes selbst erwirtschaften.

Spenden-Cafe' - Jeder gibt so viel, wie er kann und will

Neben dem Zentrumsleiter Dr. Hahnen hat nur der Hausmeister eine Vollzeitstelle, um die 50 ehrenamtlichen Kräfte im Alter zwischen 22 und 83 Jahren unterstützen zusätzlich zu den 450 Euro-Jobbern die Arbeit im geistlichen und kulturellen Zentrum, welches weit über Kamp-Lintfort bekannt und geschätzt wird. Schneiders Rundgang führte ihn zunächst ins Kloster-Cafe‘, welches als Spenden-Cafe‘ bewirtschaftet wird. „Mit jedem Cent über 2,50 € helfen uns die Gäste echt weiter“, erklärt Hahnen das freiwillige Prinzip dieses in der Region wahrscheinlich einzigartigen Cafe’s. Die im Cafe‘ tätigen Ehrenamtlerinnen, wie Renate Vinschen, Marlies Lordick und Petra Steininger erleben für sich selbst, dass über Kamp „ein guter Geist weht, man holt sich Kraft für die Seele.“ Dieses Gefühl und diese besondere Atmosphäre möchten sie an die Besucher des Klosterberges weitergeben. Auf den Punkt bringt Petra Steininger ihren Einstieg ins Ehrenamt mit „weil mir in einer schwierigen Lebenssituation entscheidend geholfen wurde, tue ich jetzt was Gutes. Das Kloster hat etwas Magisches.“ Peter Hahnen untermauert diese Empfindung mit den Erfahrungen seines an Krebs erkrankten Vaters, dem es nach jedem Besuch „auf dem Berg“ besser ging.

Ehrenamt'ler sind die `Klosterschätze`

Der Landtagsabgeordnete Schneider geht bei seinem weiteren Rundgang mit Dr. Hahnen empathisch auf die ehrenamtlichen Mitarbeiter im Klosterladen, Gewölbekeller und Museum zu. Im Klosterladen kommt er mit Hildegard Häselhoff und Helene Riedel, die mit ihren 83 Jahren seit 25 Jahren ehrenamtlich tätig ist, schnell in einen „Schnack“ über Kamp-Lintfort und einigen Dönekes. Die beiden älteren Damen sprudeln vor Lebensfreude und Energie, der Funke des Kamp‘schen Grundgedanken „für andere Menschen etwas zu geben“ springt bei jedem Wort, welches über ihre Lippen kommt, über. Unten im Gewölbekeller, in dem Künstler weit über das Umland hinaus gerne ausstellen, hat die Rheurdterin Anna Morgenstern seit 4 Jahren ihre ehrenamtliche Heimat gefunden. Das Zentrum ist für sie ein Ort, „der Menschen zur Ruhe kommen lässt.“ Über ihre Arbeit berichtet die ehemalige Lehrerin und Sozialarbeiterin Morgenstern, dass sie oft mit einsamen Besuchern, vorwiegend ältere Frauen, ins Gespräch kommt. „Da ich nicht auf Kreuzfahrtschiffen sitze, tue ich hier etwas Sinnvolles, hier fühle ich mich wohl“, benennt sie ihre Motivation unentgeltlich zu wirken. „Wir sind ja die sogenannten `Klosterschätze`, man fühlt sich noch gebraucht.“

Noch weitere Ehrenamt'ler gesucht

Auf dem Klosterberg sind weitere am Ehrenamt Interessierte zum Mitwirken eingeladen, Dr. Hahnen freut sich über jeden neuen Mitstreiter: „Ehrenamt ist nicht nur Stress, es ist ein Erlebnis.“ Dabei muss man nicht ein großes Zeitkontingent zur Verfügung stellen. „Mit 4 Stunden im Monat, wäre uns schon sehr geholfen“, nimmt der Zentrumsleiter die Angst sich selbst zu überfordern. Allerdings haben die Ehrenamt‘ler mit einer geringen Stundenanzahl kein Anrecht auf die „Ehrenamts-Card“, die Vergünstigungen im öffentlichen Leben ermöglicht. Die Anregung von den Kamp’schen Helfern diese Regelung zu überprüfen, nahm der Landespolitiker gerne bei seiner Heimfahrt mit.

Autor:

Christian Voigt aus Moers

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