Auch das Auge will im Armenveen genießen - tut es aber nicht mehr!

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Der Kranenburger Bruch ist eine in der dritten Eiszeit durch eine Zunge des Nordpoleises gebildete Mulde. Darin mäandrierte der Rhein. Am Südrand befindet sich eine Rinne - ein toter Rheinarm. Arme Bauern dürften zwischen den dortigen Wall- und Moorwässerung unentgeltlich Streu und Brennholz entnehmen. Deshalb bekam dieses Gebiet den Zusatznamen "Armenveen". Nachdem dessen landwirtschaftliche Nutzung beendet war, renaturalisierte dieses Gebiet sich zu einer Region mit Landschaftsmosaiken, in welchem Schilfröhrichte, Tümpeln, Gehölzen, Hochstauden, Feuchtwiesen und ein Erlenbruchwald einander abwechselten. 1981 wurde es unter Naturschutz gesetzt.
Am Anfang des 21. Jh. entdeckte ich dieses wunderschöne Naturgebiet und kehrte dort viele Male zurück, auch mit der Kamera. Weit über 1000 Fotos habe ich darin gemacht und 2014 verfasste ich über das Armenveen ein Büchlein: "Naturschätze am nördlichen Niederrhein - Naturschutzgebiet Kranenburger Bruch.
Seitdem fegten Sturmtief Zeljko (2015) und Orkan Friederike (2017) über das Armenveen und viele Bäume mit Wurzeln in der weichen Erde wurden umgeweht oder brachen Äste davon ab. Die neue Auffassung "naturbelassenes Gebiet" gilt auch für das Armenveen. Kein umgekippter Baum wird geräumt. Es hat sich ein Waldfriedhof im Naturschutzgebiet gebildet. Noch vor 4 Jahren war es ein Vergnügen durch das Armenveen zu spazieren oder zu radeln. Das Auge wurde von einer wunderschönen Landschaft verwöhnt. Als die Naturbelassenheit diese herrliche Landschaft visuell beschädigte, habe ich das Armenveen ignoriert.
Gestern fuhr ich mit meiner Kamera wieder Mal mit dem Fahrrad durch das Veen und machte neue Fotos. Da kam bei mir die Idee die Landschaft vorher und heute mal nebeneinander zu setzen.
Der Ostteil an der B 9 hat sich bis zum Wolfsboss nicht wesentlich geändert. Durch die verringertge Abwässerung ist der Grundwasserpegel weiter angestiegen und ist der "Südpfad" zum Teil ein Moor geworden! Bitte aufpassen! Nach der Siedlung geht es in den Erlenbruchwald. Da wurde neulich ein Streifen Wald für die Anlegung des Europawegs an der Bahntrasse abgeholzt. Bis zu der Stelle, wo die Schienen die B9 überqueren ist eine Kahlfläche entstanden. Bei Wolfsboss führt ein Pfad an einigen alten Akazien vorbei ins Bruchgelände. Da hat sich glücklicherweise nicht viel geändert. Aber je mehr man das Schwarte Water nähert, desto mehr dringt sich ein Waldfriedhofsgelände auf.

Autor:

Eelco Hekster aus Kranenburg

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