Land unter in Mülheim!?

Mehr Wasser als sonst führt derzeit die Ruhr. | Foto: Jiri Kollmann
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Dass die Nähe der Stadt Mülheim zur Ruhr an sich ein Segen ist, mag wohl kaum einer abstreiten. Dass die in Anbetracht der derzeitigen Regenfälle und Schneeschmelze immer wieder steigenden Wasserstände für Unbehagen sorgen, auch nicht.
Sorgen machen, dass es demnächst in Mülheim heißt „Land unter!“, muss man sich dennoch nicht, versichert Georg zur Strassen, zuständig für die Talsperrensteuerung beim Ruhrverband. Wirklich problematisch würde es nur dann, wenn Ruhr und Rhein extremes Hochwasser führten, sodass das Wasser aus der Ruhr nicht in den Rhein ablaufen könnte und sich nach hinten stauen würde. „Dank der Schleuse ist eine Stauregelung jedoch gut möglich“, beruhigt der Experte. Und auch Volker Wiebels, Pressesprecher der Stadt Mülheim, zeigt sich entspannt. Selbst wenn der Wasserstand der Ruhr zum Wochenende hin - wie prognostiziert - wieder ansteigen sollte, beurteilt er die Situation als nicht dramatisch. Bisher sei es selten passiert, dass Mülheim unter Wasser gestanden hätte. „In der Vorkriegszeit, als Technik und Maßnahmenpläne noch nicht so weit entwickelt waren, gab es öfter Hochwasser in der Innenstadt, vor allem in der Delle. Darum hat man unter anderem auch auf dem Kirchenhügel gebaut, damit es keine feuchten Füße gab“, weiß Wiebels. Mittlerweile hat man das Nass gut im Griff.
Entscheidend, ob der Stadt Hochwasser drohe oder nicht, sei der Durchfluss, der in der rund 50 Kilometer entfernten Stadt Wetter gemessen würde, erklärt der Pressesprecher. „Dadurch, dass der Mess- punkt etwas weiter weg ist, bleibt der Stadt genug Spielraum zu reagieren“, so Wiebels weiter. Erst wenn in Wetter mehr als 300 Kubikmeter Wasser pro Sekunde gemessen würden, würden Stadtentwässerung (SEM), Feuerwehr und Tiefbauamt informiert und der Hochwasser-Maßnahmenplan aktiviert. Zunächst werden Leinpfad und Saarner Ruhrauen zum Schutz der Innenstadt gesperrt, ab 650 Kubikmeter Wasser pro Sekunde stellt die SEM Wasserschieber in der Innenstadt auf, damit das Wasser nicht in die Kanäle zurückfließt. Führt die Ruhr mehr als 800 Kubikmeter Wasser pro Sekunde werden ruhrnahe Bauwerke, die im Grundwasser stehen, wie die Tiefgarage Rathausmarkt oder Stadthalle, gesperrt beziehungsweise geflutet - zum Druckausgleich. „Das ist es erst einmal“, schließt Volker Wiebels ab. Dramatisch würde es dann, wenn die Straßen in Ruhrnähe unter Wasser stünden. Das sei aber nicht zu erwarten.

Mehr Wasser als sonst führt derzeit die Ruhr. | Foto: Jiri Kollmann
Vor allem die Delle stand früher oft unter Wasser. | Foto: privat
Autor:

Lisa Peltzer aus Oberhausen

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