Die Ritter kommen: Westfalenmarkt und verkaufsoffener Sonntag in Unna

Foto: Burgenmarketing
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Ein Schmied mit Amboss und Hammer, Gaukler, Spielmannsleute und Stände, an denen Waren von anno dazumal feilgeboten werden. Dieses bunte Treiben präsentiert sich den Besuchern des Westfalen­marktes in Unna. Am 6. und 7. April steht der Alte Markt ganz im Zeichen des Mittelalters, während die Bahnhofstraße Verkaufsstände mit attraktiven Waren säumen.

Bereits vor zwölf Jahren hat der City Werbering den Westfalenmarkt aus der Taufe gehoben. „Die Beliebtheit dieser Veranstaltung ist nach wie vor ungebrochen“, bestätigt Wolfgang Leiendecker, Vorsitzender des City Werberings. Und eine Erklärung hat er auch für die Anziehungskraft des historischen Parts: „Das Mittelalter ist einfach spannend zu erleben und die Wurzeln von Unna reichen schließlich bis in diese Zeit zurück.“

Was sich einst an einem Markttag in Unna abgespielt hat, davon können sich die Besucher am ersten Aprilwochenende einen lebhaften Eindruck machen: An über 30 Ständen werden von Händlern in stilechten Kostümen historische Leinenstoffe, altertümliche Schmuckstücke, Pfeil und Bogen ebenso feilgeboten wie verschiedene Köstlichkeiten des Mittelalters. Darauf freuen sich viele Unnaer: Auch der mittelalterliche Möbelmacher ist in diesem Jahr mit dabei. „Die von ihm angefertigten massiven Eichenmöbel nutzen die Unnaer gerne als Gartenmöbel“, weiß inzwischen auch Jens-Ole Wilberg, der erstmals die Organisation des Marktes übernommen hat.

Besonders zu empfehlen ist ein Besuch in der „Rüstkammer“, in der historisch korrekt nachgebildete Rüstungen zu bewundern sind. „Das hat schon museales Niveau“, lädt Stephanie Cornely vom Veranstalter „Burgenmarketing GmbH“ ein. In den Tavernen fließen Honigwein und Bier, auf dem Grill brutzeln Wildschweinbratwürste und aus dem Ofen kommen frisch gebackene Brotlaibe und Fladen. „Wenn es so kühl bleibt, gibt es auch wieder warmen Honigwein“, verspricht Stephanie Cornely.

Ins „echte“ Leben des Mittelalters eintauchen – das können die Kinder beim Hufeisenschmieden und mit Hammer und Meißel beim Steinmetz.

Eine Einführung ins Münzenprägen gibt der Förderverein des Hellweg-Museums Unna am Samsstag von 11 bis 17 Uhr und am Sonntag von 13 bis 17 Uhr.
Was vielen nicht bewusst ist: Im Hellweg-Museum ist der größte mittelalterliche Goldmünzenfund Westfalens zu sehen. Entdeckt wurde er bei Bauarbeiten in der Massener Straße im Jahr 1952. Fast 580 Jahre hatte er bis dahin in der Erde versteckt gelegen. Im Hellweg-Museum sind 230 dieser historisch wertvollen Münzen ausgestellt. In den glänzenden Goldtalern spiegeln sich weitreichende Handelsbeziehungen von Unna nach Prag, Wien, Salzburg, Budapest, Paris, Antwerpen und England wider.

Die Veythaler Ritterschaft zeigt, wie man Halunken damals zu Leibe rückte: mit Schwertern, Hämmern und in schwerer Rüstung. Am Sonntag zeigt zudem ein echter Rittersmann zu Pferde, wie damals gekämpft und gestritten wurde. Spielmannsleute, Wahrsagerinnen und Gaukler Jeremias, der sein Publikum auch gerne zum Mitmachen auffordert, mischen sich unters Volk und machen das Mittelalter ebenso unübersehbar wie unüberhörbar.

Der Westfalenmarkt lädt Samstag von 10 bis 19 Uhr und Sonntag von 11 bis 19 Uhr ein. Die Händler der Innenstadt und des Gewerbegebiets Feldstraße schließen sich der Veranstaltung mit einem verkaufsoffenen Sonntag von 13 bis 18 Uhr an.

Autor:

Elke Böinghoff aus Unna

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