Sekundarschule Velbert - Die Folgen des Scheiterns: Schülerflucht und Schulsterben

Die jungen Rocker der HKS auf dem Schulfest im Januar
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  • hochgeladen von Uwe Heidelberg

Die Interpretation von Zahlen ist eine Kunst, die nicht jeder beherrscht. Nach einem dreiwöchigen Anmeldeverfahren (normal sind drei Tage plus evtl. Verlängerung) gab es nur 44 Anmeldungen für die Sekundarschule. Von 57 eingegangenen Anmeldungen wurden 13 zurückgezogen. Kein Wunder: Waren unter diesen Anmeldungen doch mehrheitlich Kinder, die von der Gesamtschule abgelehnt wurden! Tatsache ist, dass REGULÄR NUR 22 KINDER FÜR DIE GEPLANTE SEKUNDARSCHULE ANGEMELDET wurden.

Es sind eben nicht 57 Eltern, wie die Pressestelle der Stadt verlautbaren ließ, die sich "bewusst" für die Sekundarschule entschieden haben.
Dazu kommt, dass von rund 680 Velberter Schülern, die eine weiterführende Schule im nächsten Schuljahr besuchen werden, über 100 nicht an einer Velberter Schule angemeldet wurde. Neben dem Scheitern der Sekundarschule ist dies das eigentliche SCHULPOLITISCHE DESASTER! Es zeugt von einem fragwürdigen Demokratieverständnis dieses Scheitern „der öffentlichen Diskussion“ anzulasten, wie es der Pressesprecher des Bürgermeisters der Stadt Velbert tut. Es gehört doch zu einer Demokratie, die öffentlichen Dinge (lat. res publica) zu diskutieren. Wer die Diskussion scheut, beraubt sich des wichtigsten Mittels der Demokratie.
Eine weitere, traurige Konsequenz ist die Tatsache, dass ein großer Bereich Velberts nun ohne weiterführende Schule ist, weil die Heinrich-Kölver-Schule (HKS) in wenigen Jahren geschlossen werden soll. Leider wird diese Tatsache nicht dazu führen, dass mehr Velberter Eltern ihre Kinder an Velberter Schulen anmelden werden. Die mangelnden Perspektiven und die Ausdünnung des schulischen Angebots werden weiter zu einer gewissen Schulflucht führen. Und was das Scheitern der Sekundarschule angeht: Es mögen ja Eltern durch Bürgerentscheid, Demonstrationen und Elterninitiativen (alles gute demokratische Mittel) verunsichert worden sein, das bedeutet dann aber auch im Gegenzug, DASS DIE VERANTWORTLICHEN IN POLITIK UND VERWALTUNG NICHT ZU ÜBERZEUGEN VERMOCHTEN!!!
Aber das Gute kommt zum Schluss: Die HKS ist noch lange nicht Geschichte und lebendig wie eh und jeh! Nach dem großen Schulfest zum 150-jährigen Bestehen gibt es wieder Frühlingskonzerte am 11. und 12. März um 19 Uhr und nur zwei Wochen später finden am 25. und 26. März um 18 Uhr die Aufführungen des Schulzirkus statt. Getreu dem Motto: „Solang‘ wir noch am Leben sind …“
Die HKS freut sich über Ihren und euren Besuch!
Herzliche Grüße

Uwe Heidelberg, Schulleiter

Autor:

Uwe Heidelberg aus Velbert

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