Metalfest 2013 - Tag 3 - Happy Metal

SUICIDAL ANGELS - Chris Tsitsis
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Die Metal Party geht weiter. Der letzte Tag des Metalfests kann zwar augenscheinlich nicht mit dem gestrigen Knaller-Line-Up mithalten, steckt aber mit den aus Brasilien stammenden Todesmetallern KRISIUN, den griechischen Thrashern SUICIDAL ANGELS und den Nordmannen von WINTERSUN voller Überraschungen. Als Headliner haben sich die Mitbegründer des britischen New Wave of Heavy Metal SAXON und die deutschen Folk-Metal-Künstler SUBWAY TO SALLY angemeldet. Und auch der Wettergott scheint ein wahrer Metalfan geworden zu sein.


Tag 3

Wir freuen uns auf den letzten Tag des Metalfests, aber heute fällt das Aufstehen noch schwerer. Zwei Tage, 20 Bands, das ist nicht spurlos an uns vorbeigegangen. Wir sind also leicht angeschlagen und haben daher die ersten drei Bands im wahrsten Sinne des Wortes verschlafen.


Die Bands am Samstag

Infolgedessen sind wir erst im Anzug kurz bevor KRISIUN ihren Auftritt haben. Wach werden mit Death Metal und Milchkaffee. So wunderbar kann ein Tag beginnen. KRISIUN punkten mit hervorragendem und technisch versiertem Death Metal. Die netten Brasilianer sind offensichtlich sehr angetan von den ihnen in Form von Headbangen, „Pommesgabeln“ und Applaus entgegengebrachten Gefallensbekundungen. Kurz nach Ende des Konzerts kommt der Sänger Alex Camargo regelrecht nach vorne gestürmt, um sich durch Händeschütteln, Umarmungen und persönliche Worte bei den Menschen der ersten und zweiten Reihe zu bedanken beziehungsweise zu verabschieden. Coole Band! Cooler Typ!
Als nächstes thrashen die SUICIDAL ANGELS was das Zeug bzw. der Nacken hält. Sollten sich Slayer tatsächlich einmal auflösen, sie wären sicherlich ein ebenbürtiger Nachfolger. Auf jeden Fall haben sie eine Menge Potential. Der geneigte Zuhörer hat das begriffen und würdigt die musikalische Leistung entsprechend. Die SUICIDAL ANGELS, wie überhaupt alle Bands diesen Tages, nehmen die Verbundenheit mit den Fans sehr ernst und natürlich kommt das bodenständige Verhalten bei den Metallern super gut an.
Im Anschluss überzeugen THRESHOLD aus England mit progressivem Metal und zeigen uns einen teuflisch guten Gig. Technisch sind sie ohnehin über jeden Zweifel erhaben.
Zur „Tea-Time“ heizen dann die Männer des Kriegsgottes TURISAS den Leuten mit ihrem „Battle Metal“ so richtig ein. Eine ausgelassene Stimmung macht sich breit. Nicht schlecht, aber das schwarz-rote Bühnenoutfit inklusive „Kriegsbemalung“ haben wir doch so ähnlich schon gesehen?! Ob das jetzt gerade so in Mode ist? Einerlei, denn schließlich gehört ja so ein bisschen Pathos zu gutem Viking Metal dazu.
Die ausschließlich in Norwegisch singenden KVELERTAK zeigen eine Rock’n Roll- Show erster Güte. Dem Publikum gefällt es. Die Herren sind super drauf, geben ordentlich Gas und hauen dabei in die Saiten, dass kein Gras mehr wachsen dürfte. Dessen ungeachtet: Unser Ding ist es nicht so.
Die uns bis dato unbekannten WINTERSUN zeigen den Zuschauern ein beinahe episches Set.
Die Finnen schaffen es mit einer Mischung von zarten bis harten Melodien, langsamen und schnellen Gitarrenriffs, und dem Wechsel zwischen Death Metal Grunts und Clean Vocals uns vollends für sich zu gewinnen. Die Fans fressen ihnen bereits vom ersten Augenblick aus der Hand und uns fällt plötzlich auf, dass Blau die Farbe des heutigen Tages ist. Das wird also auch die Farbe des nächsten Exemplars unserer CD-Sammlung sein.
Als nächstes betreten SAXON die Bühne. Man sind die Jungs gut drauf, als wären sie nicht ein Jahr gealtert. Sie rocken die Loreley als wären sie zwanzig. Das kann sich sehen lassen Auch noch nach all den Jahren haben sie den Status eines Fast-Headliners absulut verdient.
Der Hauptband des Samstags, SUBWAY TO SALLY, startet seinen Auftritt spektakulär mit Pyrotechnik. Die deutschsprachige Musik mit poetisch anmutenden Texten ist bekanntermaßen mitreißend und so wird ihre Darbietung begeistert von Handgeklapper und Jubelrufen begleitet. Wir persönlich finden es auf CD besser, wobei die Show freilich etwas Anziehendes hat. Gleichwohl übermannt uns die Müdigkeit und wir schaffen das Konzert nicht mehr ganz bis zum Ende. Beseelt vom kürzlich Erlebten geht’s per Shuttle-Bus in Richtung Schlafgemach.

Unser Fazit der vergangenen drei Tage:
Die Loreley hat mit ihrem Zauber Künstler und Besucher gleichermaßen fasziniert. An all den Tagen haben wir nicht eine „schlechte“ Band gesehen. Über Geschmack lässt sich natürlich immer streiten. Ein Festival im Allgemeinen, und das METALFEST insbesondere, bietet vor allem die einmalige Gelegenheit, abseits der üblichen Lieblingsbands zu schauen, was andere Musiker so produzieren. Ist ja quasi im Preis bereits inbegriffen.
Abgesehen von kleineren organisatorischen Problemchen kann das Metalfest mit einem super Line-Up an einer tollen Location in wunderschöner Landschaft aufwarten –
Nach Wacken definitiv ein MUSS für jeden, der Heavy Metal liebt oder einfach erst mal kennenlernen möchte!!! Wir sagen: Daumen hoch für’s Metalfest!
Und der Termin fürs nächste Jahr (19. – 21. Juni 2014) ist selbstverständlich vorgemerkt.
Wir kommen wieder keine Frage!

Zum guten Schluss noch ein paar Worte in eigener Sache:
An dieser Stelle möchten wir noch ein ganz großes Dankeschön an das Team des Lokalkompasses aussprechen, dass diesen Traum möglich gemacht hat, so nah an unsere Musikhelden heranzukommen, Fotos machen zu können und diese auch behalten zu dürfen. Ein unvergeßliches Erlebnis.

Autor:

Steffi Schwarz aus Velbert

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