Sportler stehen vor verschlossenen Toren

2Bilder

Eigentlich sollten die Velberter Sportanlagen allen Bürgern zur Verfügung stehen. Die Erfahrung zeigt aber: Oft stehen sie vor verschlossenen Sportplätzen. Einer, der diese Erfahrung gemacht hat, ist Klaus Römelt. Der Tönisheider hat insgesamt 26 Mal das goldene Sportabzeichen gemacht und hält sich fast täglich mit Laufen fit. Gerne würde er das auf einer Sportanlage tun, denn: „Da ist es einfacher und exakter, die Zeit auf 3.000 Meter zu messen.“
Das Problem: Seit die Velberter Sportplätze sukzessive zu Kunstrasenplätzen umgebaut werden, sind diese anfälliger für Schäden. „Auf den alten Ascheplätzen konnte kaum etwas kaputt gehen, das ist auf Kunstrasen natürlich anders“, bestätigt Michael Bösebeck von der Sportverwaltung.
Da die ortsansässigen Vereine laut dem Nutzungsvertrag für die Pflege und Instandhaltung der Anlagen zuständig sind und für mögliche Schäden mit haften müssen, achten sie mit Argusaugen darauf, dass Vandalismus keine Chance hat. Und das heißt konkret: Wenn kein Platzwart vor Ort ist, ist die Anlage abgeschlossen, niemand kann sie zum Sport treiben betreten. Oder, wie Klaus Römelt erlebt hat: Obwohl ein Platzwart vor Ort war, wurde der vereinslose Bürger einfach wieder weggeschickt.
Dazu Michael Bösebeck: „Es gibt die Einschränkung, dass die vereinslosen Sportler den Trainingsbetrieb nicht stören dürfen. Und sie nutzen die Anlage auf eigene Gefahr.“ Will heißen: Die Vereine haben das Recht zu entscheiden, ob zum Beispiel ein Läufer das Fußballtraining stört oder nicht. Darüber hinaus kann der Läufer niemanden haftbar machen, wenn er beispielsweise einen Ball an den Kopf bekommt.
Schwieriger wird es noch, wenn beispielsweise ein Vater mit seinen Söhnen eine Runde kicken will. Das wird kaum gelingen, wenn auf dem Platz Trainingsbetrieb herrscht.„Das ist dann auf Anlagen möglich, die noch einen zusätzlichen Trainingsplatz haben“, sagt Bösebeck.
Seiner Erfahrung nach sind die Vereine durchaus kompromissbereit. Zudem hat Bösebeck die Vereine nach der Anfrage des Stadtanzeigers noch einmal angeschrieben und darauf hingewiesen, dass sie ihre Anlage auch Nicht-Vereinsmitgliedern zur Verfügung stellen sollen, wenn der Platzwart vor Ort ist. „Sollte es Probleme geben, können sich die Bürger bei mir melden, dann vermittele ich gerne“, sagt Bösebeck. Er ist unter Tel. 02051/262247 erreichbar, betont aber auch, dass er von den Vereinen nicht verlangen könne, dass den ganzen Tag über ein Platzwart vor Ort sei.
Für Klaus Römelt hat die Recherche auch zu einer positiven Nachricht geführt: „Er kann zu den Öffnungszeiten des ASV-Vit, dem Fitnessstudio an der Tönisheider Anlage, seine Runden um den Sportplatz drehen“, verspricht Wolfgang Dielschneider, Vorsitzender des SV Union Velbert. Sportler können durch das Studio gehen, um den Platz zu erreichen, wenn das Tor verschlossen ist. Das gilt natürlich für alle interessierten Sportler. Nur eine Einschränkung nennt der Union-Vorsitzende: „Wenn Meisterschaftsspiele laufen, ist zeitgleich keine andere Nutzung möglich.“

Diesen Anblick kennen viele nicht-vereinsgebundene Sportler: Die Tore zum Sportplatz sind verschlossen.
Autor:

Miriam Dabitsch aus Velbert

Miriam Dabitsch auf Facebook
Miriam Dabitsch auf Instagram
Miriam Dabitsch auf X (vormals Twitter)
following

Sie möchten diesem Profil folgen?

Verpassen Sie nicht die neuesten Inhalte von diesem Profil: Melden Sie sich an, um neuen Inhalten von Profilen und Orten in Ihrem persönlichen Feed zu folgen.

255 folgen diesem Profil

3 Kommentare

online discussion

Sie möchten kommentieren?

Sie möchten zur Diskussion beitragen? Melden Sie sich an, um Kommentare zu verfassen.

add_content

Sie möchten selbst beitragen?

Melden Sie sich jetzt kostenlos an, um selbst mit eigenen Inhalten beizutragen.