Apollo-Optik Witten: Hier gaben Azubis den Ton an

Die Auszubildende Sandra Bost in einem Beratungsgespräch mit Kundin Britta Müller.
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In der Wittener Apollo-Optik-Filiale hatte sich jetzt ein außergewöhnlicher Führungswechsel vollzogen: Im gesamten Oktober stellten sich 13 Azubis den Herausforderungen, die eine selbstständige Leitung des Optiker-Ladens mit sich bringt.

Die Wittener Filiale war eines von drei Apollo-Geschäften bundesweit, die dieses Jahr das Projekt „Azubi-Filiale“ verwirklichten. Das eigentliche Stammpersonal hatte sich vorübergehend zurückgezogen, sodass die Auszubildenden bis zum Ende des Monats die Aufgaben und Tätigkeiten des gesamten Personals erfüllten. Auch ein Filialleiter und dessen Stellvertreter wurden jede Woche neu gewählt, damit die Azubis reihum möglichst realitätsgetreu in deren Rollen schlüpfen konnten. Das bedeutete eine große Verantwortung für die jungen Menschen, die sich alle im zweiten oder dritten Lehrjahr befinden. „Wir werden immer selbstständiger und lernen viel dazu, sodass sich mittlerweile Routine entwickelt hat“, sagt Birgit Rieckhoff, die eine Woche das Amt der Filialleiterin übernommen hatte.
Eine gute Teamarbeit stand dabei mit an oberster Stelle. Denn die Auszubildenden legten viel Wert darauf, sich gegenseitig zu unterstützen und zu motivieren. Sie hatten sich kleine Ziele gesetzt, zu denen auch das Erreichen eines bestimmten Umsatzes gehörte. Bei einer Zielerreichung steht als Belohnung ein gemeinsamer Eisdielenbesuch an.
Die 13 Azubis stammten aus allen Teilen Deutschlands. In der Projektzeit wohnten sie zusammen in einer Stadtvilla in Witten und verpflegten sich selbstständig. Der Ausbildungsbeauftragte Kai Badura sieht in dem Zusammentreffen unterschiedlicher Mentalitäten einen großen Vorteil, von dem sowohl das Unternehmen, als auch die Auszubildenden selbst profitieren. „Azubis gehen viel unbefangener und unkomplizierter an eine Sache heran als Mitarbeiter, die schon 20 Jahre lang tätig sind. Ihre verschiedenen Ideen lassen sich in einen großen Pool schmeißen, sodass gemeinsame Lösungen für Probleme erarbeitet werden können“, sagt er.
Anudari Ariunbolor durfte in der ersten Woche des Projekts in die Rolle der Filialleiterin schlüpfen. „Es war eine schöne Erfahrung, aber auch sehr anstrengend. Man trägt eine riesige Verantwortung für das Team und muss viele Aufgaben erfüllen, wie zum Beispiel einen Arbeitsplan erstellen.“
Doch die Azubis wurden mit ihrer Verantwortung nicht völlig allein gelassen. Apollo-Filialleiterin Katja Schewe, ihre Stellvertreterin Maria Rauchfuß und regelmäßige Besuche von außen, wie der des Ausbildungsbeauftragten Kai Badura, leisteten Hilfestellungen oder griffen im Notfall ein. Zudem konnten sich die Azubis wichtige Informationen und Antworten aus dem sogenannten Filialtagebuch holen.

Kunden können den Service bewerten

Apollo-Kunden hatten die Möglichkeit, nach jedem Beratungsgespräch den Service der Auszubildenden auf einem Bewertungsbogen zu beurteilen. Das Feedback fiel insgesamt erfreulich aus. Die Kunden Andreas und Britta Müller wussten vor Betreten des Ladens nicht, dass es sich um eine Azubi-Filiale handelt und waren positiv überrascht. „Die Azubis geben sich viel Mühe und beraten ausführlicher. Wir sind eigentlich wegen einer Reparatur in den Laden gekommen und gehen mit zwei neuen Brillen hinaus“, so Britta Müller.
Auch Stellvertreterin Maria Rauchfuß ist zufrieden mit den Auszubildenden: „In der ersten Woche war es noch chaotisch. Doch dann haben sich alle weiterentwickelt. Für mich wurde es fast langweilig, weil meine Hilfe kaum noch benötigt wurde.“

Die Auszubildende Sandra Bost in einem Beratungsgespräch mit Kundin Britta Müller.
„Hereinspaziert und herzlich willkommen!" Birgit Rieckhoff (l.) und Anudari Ariunbolor sind zwei der 13 Azubis, die sich in der Apollo-Filiale Bahnhofstraße um die Kunden kümmerten.
Autor:

Lisa Engelke aus Witten

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